Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Bahnhofsumbau mit Lücken im Plan

In Plänen für Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen scheinen kein Verkaufsraum und keine Klos auf

Der Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen soll zu einer modernen Mobilitätsdrehscheibe umgebaut werden. Doch das „Eintrittstor zum öffentlichen Verkehr“, wie ÖBB und Land Tirol das Umbauprojekt bezeichnen, hat Schönheitsfehler. In den Um- bzw. Neubauplänen scheinen nämlich keine Räumlichkeiten für einen kleinen Laden und für Toiletten auf. Die Bürgermeister Christian Härting (Telfs) und Andreas Schmid (Pfaffenhofen) wollen diesen Zustand behoben wissen.
29. März 2021 | von Gebi G. Schnöll
Bahnhofsumbau mit Lücken im Plan<br />
Der Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen wird zur modernen Mobilitätsdrehscheibe umgebaut. Entsprechende Toiletten und ein Verkaufsladen scheinen in den Um- und Neubauplänen allerdings nicht auf. RS-Foto: Archiv/Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Seit Jahrzehnten können sich die Bahnkunden im Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen vor der Zugabfahrt einen Kaffee gönnen oder mit einem kleinen Snack versorgen. Derzeit bietet die „Bäckerei Schluifer“ in der Cafeteria den vielen Bahnkunden auch frisches Brot an. Ob sich nach der Modernisierungsoffensive die Bahnkunden weiterhin ein frisches Brötchen und einen Kaffee gönnen bzw. mit einer kleinen Jause versorgen können, ist derzeit mehr als fraglich. In den Um- bzw. Neubauplänen für den Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen scheint nämlich kein Verkaufsraum auf und was die „menschlichen Bedürfnisse“ betrifft, soll es künftig am Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen für die ÖBB-Kunden lediglich eine „Unisex-Toilette“ geben.

„Infrastruktur erhalten!“ Der Telfer Bürgermeister Christian Härting und der Paffenhofer Dorfchef Andreas Schmid können sich mit solchen Zukunftsvisionen nicht anfreunden und sie fordern die ÖBB und das Land Tirol unumwunden dazu auf, für die Bahnkunden, zu denen täglich Dutzende Innsbruck-Pendler zählen, entspechend optimale Bedingungen zu schaffen. Vorrangig geht es dabei einmal mehr um „das liebe Geld“. Die Frage ist nämlich, wer das Errichten eines Verkaufsraumes im neuen Bahnhofsgebäude bezahlt. In den vergangenen Wochen wurden diesbezüglich von Härting und Schmid mehrere Gespräche mit den ÖBB-Verantwortlichen und Vertretern des Landes Tirol geführt. „Unser Interesse ist es, dass im Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen die Infrastruktur erhalten bleibt. Dafür kämpfen wir. Es muss doch möglich sein, dass sich die Bahnreisenden kurz vor der Zugabfahrt mit einer kleinen Jause versorgen oder einen Kaffee genießen können“, so Bürgermeister Christian Härting. Dieser Ansicht ist auch der Pfaffenhofer Ortschef Andreas Schmid. „Die ÖBB möchten uns eine leere Bahnstation hinstellen. Ich verstehe da einiges nicht. Wenn Härting und ich nicht interveniert hätten, würde es in Zukunft nicht mal mehr eine zeitgemäße Klo-Anlage, sondern nur mehr eine 'Unisex-Toilette' geben. In den Plänen schien zuerst auch nicht einmal ein Warteraum auf. Es braucht zusätzlich zum Warteraum auch einen Verkaufsraum, in welchem die Cafeteria und die Bäckerei gemeinsam weiterbetrieben werden können. Das ist man den vielen Pendlern einfach schuldig“, pocht Schmid auf eine entsprechende Abänderung der Um- bzw. Neubaupläne.

Wer bezahlt einen Verkaufsraum? Laut ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair zeichnet sich für kundenfreundliche Toiletten eine Lösung ab: „Ob in das neue Bahnhofsgebäude auch ein Verkaufsladen integriert wird, hängt noch in der Luft. Zuerst muss die Finanzierungsfrage geklärt werden!“ Eines ist fix: Telfs und Paffenhofen werden in die Gemeindesäckel greifen müssen.
 

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