Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Einrichtungshaus Föger“ trotzt Corona-Krise

Die beiden Geschäftsführer Stefan Föger und Johannes Haffner luden kürzlich zu einem Sommertalk

Auch die Möbelbranche wurde in den letzten Monaten von der Corona-Krise schwer getroffen. Für die Geschäftsführer des „Einrichtungshauses Föger“ in Pfaffenhofen, Stefan Föger und Johannes Haffner, ist klar, dass auch in ihrem Unternehmen die Corona-Geschichte noch lange nicht zu Ende geschrieben ist. Mit den selbst gesetzten Prioritäten, die Mitarbeiter und Kunden nicht im Stich zu lassen, schaffte es das Unternehmen bis dato, besser wie vorerst befürchtet, durch die Krise zu kommen. Bei einem Sommertalk beleuchteten die beiden Geschäftsführer die vergangenen Monate und sie blickten auch in eine wohl spannende Zukunft.
17. August 2020 | von Medina Dedic
„Einrichtungshaus Föger“ trotzt Corona-Krise
Das „Einrichtungshaus Föger“ ist im Tiroler Oberland das einzig privat geführte Möbelhaus. 140 Arbeitnehmer werden in dem Vorzeigebetrieb beschäftigt. Foto: Medina Dedic
Von Medina Dedic

Das 1952 gegründete und im Tiroler Oberland einzige private Möbelunternehmen (http://www.foeger.at) wurde, gleich wie auch die meisten anderen Unternehmen, von den Corona-Verordnungen, welche die Bundesregierung im März erlassen hat, völlig überrascht. Vor allem die ersten zwei Wochen des Lockdowns  waren für die „Einrichtungshaus Föger“-Geschäftsführer Stefan Föger und Johannes Haffner eine logistische Herausforderung, bei der es ihnen in erster Linie darum ging, den Arbeitsplatz eines jeden Mitarbeiters zu erhalten und bereits getätigte Bestellungen von Möbeln trotz Corona-bedingter Zulieferengpässe zu erledigen. Geschäftsführer Haffner blickte beim Sommertalk etwas gerührt auf die ersten Tage der Lockdown-Phase zurück: „Nie im Leben hätte ich mir gedacht, einmal vor einer solchen Situation zu stehen. Wie geht es nun weiter, welche Umstrukturierungen braucht es im Betriebssystem? Tagelang beschäftigten wir uns mit diesen Fragen. Finanziell ist unsere Unternehmen gut aufgestellt, Existenzängste konnten wir daher auf die Seite legen. Uns ging es in erster Linie darum, die Arbeitsplätze unserer mehr als 140 Mitarbeiter zu erhalten. Sie machen alle einen guten Job und tragen so zum Erfolg unseres Einrichtungshauses bei . Wir haben mit jedem einzelnen Beschäftigten und mit vielen Kunden ein persönliches Gespräch geführt. Die Solidarität und die Loyalität, die unsere Mitarbeiter in dieser schweren Zeit uns gegenüber zeigten, war einfach überwältigend. Darauf sind wir besonders dankbar und stolz!“ Wegen des Lockdowns musste zum Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Umsatzverlust von rund drei Millionen Euro hingenommen werden. „Mit der Wiedereröffnung unseres Einrichtungshauses Anfang Mai starteten wir die Kampagne ‚Kauf lokal, kauf bei Föger‘. Viele Menschen haben während des Lockdowns – anstatt Urlaubspläne zu schmieden – beschlossen, ihr Erspartes in eine neue Wohnungseinrichtung zu investieren. Das hat schließlich dazu geführt, dass wir das Umsatzminus vom Lockdown innerhalb kürzester Zeit wett machen und gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 den Umsatz sogar steigern konnten“, schildert Geschäftsführer Stefan Föger, der sich beim Sommertalk nochmals bei allen Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern herzlich bedankte: „Wir wollten speziell in dieser für jeden Menschen ungewissen Zeit zum Ausdruck bringen, dass eine solche Krise nur gemeinsam bewältigt werden kann!“ 

WAS BRINGT DIE ZUKUNFT? Nach derzeitigem Stand können 95 Prozent aller Aufträge normal abgewickelt werden. Gespannt sind die beiden Geschäftsführer allerdings darauf, was die nächsten Monate bringen werden. Johannes Haffner: „Wir können nur hoffen, dass die Wintersaison von keinem neuerlichen Lockdown getroffen wird. Das wäre eine wirtschaftliche Katastrophe.  Auf die Unternehmen werden so schon schwer zu nehmende Hürden zukommen, wenn erst die Hilfspakete des Landes Tirol und des Bundes ausgeschöpft sind. Betriebe, die derzeit bereits unter finanziellen Engpässen leiden, werden es ziemlich schwer haben, am Markt zu bleiben. Spätestens in zwei Jahren werden die Folgen der Krise richtig spürbar sein!“ Was im „Einrichtungshaus Föger“ die internen Umstrukturierungen angeht, gibt es für Stefan Föger keine durch Corona ausgelösten Veränderungen, außer einen größeren Fokus auf die Digitalisierung von Arbeitsplätzen zu legen. Technische Neuerung gibt es aber Corona-unabhängig, weshalb sich das Unternehmen stets im Wandel der Zeit befindet und auch den Online-Auftritt pflegt. Ein Online-Shop sei vorerst jedoch nicht geplant. „Wir werden aber weiterhin auf Kurs bleiben und die kommenden Wochen und Monate laufend analysieren, um bestens gerüstet durch die Corona-Krise zu kommen“, schlossen die beiden Geschäftsführer den „Sommertalk 2020“. 
„Einrichtungshaus Föger“ trotzt Corona-Krise
Sommertalk im „Einrichtungshaus Föger“ mit den beiden Geschäftsführern Johannes Haffner (l.) und Stefan Föger. Foto: Medina Dedic

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben