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Inntalradweg ist fast durchgehend asphaltiert

Teilstück Völs-Kematen nun mit Asphaltbelag – Kritik an Innsbrucker Stadtpolitik, die Kosten nicht mitträgt

Rund 220 Kilometer lang ist der Inntalradweg. Das Ziel, die beliebte Radstrecke durchgehend zu asphaltieren, ist bald erreicht. Zuletzt wurde nun das Teilstück zwischen Völs und Kematen mit einem Belag versehen. Damit sind bereits 206 Kilometer des Inntalradweges staubfrei. Vergangenen Mittwoch machte sich LH-Stv. Josef Geisler bei einem Lokalaugenschein in Kematen ein Bild vom neu asphaltierten Teilstück. Der Kemater Vizebürgermeister Klaus Gritsch kritisierte die Politik der (Rad)-Stadt Innsbruck, die immer wieder lautstark den Ausbau des Radwegenetzes fordert, sich an den Asphaltierungskosten aber nicht beteiligte.
17. Mai 2021 | von Gebi G. Schnöll
Inntalradweg ist fast durchgehend asphaltiert<br />
Es darf geradelt werden: V.l. Bürgermeister Thomas Öfner (Zirl), Vizebürgermeister Klaus Gritsch (Kematen), LH-Stv. Geisler, Bürgermeister Erich Ruetz (Völs) und „TVB Obmann“ Karl Gostner. RS-Fotos: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Ob mit dem Fahrrad, mit Rollerskates oder zu Fuß – das 7,5 Kilometer neu asphaltierte Teilstück des Innradweges wird bestens angenommen. LH-Stv. Josef Geisler und „TVB Innsbruck“-Obmann Karl Gostner gaben vergangenen Mittwoch gemeinsam mit dem Kemater Vizebürgermeister Klaus Gritsch, dem Völser Marktgemeindechef Erich Ruetz und dem Zirler Bürgermeister Thomas Öfner das neu asphaltierte Teilstück des Inntalradweges offiziell frei. „Insbesondere im Zentralraum wird der Innradweg nicht nur in der Freizeit, sondern auch von vielen Alltagsradlern genutzt. Die vier Gemeinden Kematen, Völs, Unterperfuss, Zirl und der Innsbruck Tourismus haben mit der Neuasphaltierung und Sanierung ein überregionales Projekt im Sinne der Bevölkerung und des Radlandes Tirol vorbildlich umgesetzt“, freute sich Geisler, und er fügte hinzu: „Nach der im Sommer 2019 fertiggestellten Rad- und Fußgängerbrücke in Zirl hat ein Herzstück des Innradweges eine weitere bedeutende Qualitätssteigerung erfahren!“

Lebensraum für Insekten. Die Gesamtkosten für die Sanierungs- und Asphaltierungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 450.000 Euro, 60 Prozent davon trägt das Land Tirol. Mit den Asphaltierungsarbeiten alleine war es allerdings nicht getan. Im Bereich der Einmündung der Autobahnausfahrt Kematen in die Sellraintalstraße L 13 wurde die Landesstraße bereits im Vorfeld in Richtung Süden abgerückt. „Wir haben damit eine Engstelle beseitigt und mehr Platz für Radfahrer geschaffen. Außerdem hat der Radweg jetzt auch die notwendige Fahrbahnbreite für Einsatzfahrzeuge, die im Ernstfall auf den Radweg auffahren müssen. Die Kosten für diese Maßnahme schlagen sich mit 200.000 Euro zu Buche“, schildert Geisler, der in der Landesregierung für Radwanderwege und Landesstraßen zuständig ist.  Stellvertretend für die beteiligten Gemeinden führte der Kemater Vizebürgermeister Klaus Gritsch an: „Wir haben bei diesem Projekt – fachlich begleitet vom Baubezirksamt Innsbruck – bestens zusammengearbeitet. Ein Dankeschön allen Beteilig-ten. Der Radwegbau wurde auch naturkundefachlich bestens begleitet. Durch die Einsaat des Bankettes mit mehrjährig blühenden Pflanzen wurde zudem ein besonderer Mehrwert für Insekten geschaffen.“ Kematen hat bei der Ertüchtigung des Innradweges zwischen Völs und Zirl nicht nur eine führende Rolle übernommen, sondern hat auch sonst in Sachen Rad noch einiges vor. Bereits projektiert ist die Anbindung vom Innradweg ins Ortszentrum von Kematen. Baubeginn soll noch heuer sein. Herbe Kritik übte Gritsch an der Innsbrucker Stadtpolitik, die sich an den Asphaltierungskosten nicht beteiligte. „Die Regionsgemeinden schaffen in Sachen Radweginfrastruktur mehr als die Radstadt Innsbruck“, brachte es der Kemater „Vize“ auf den Punkt.
 
Inntalradweg ist fast durchgehend asphaltiert<br />
Im Bereich der Brücke musste die L 13 einige Meter weit nach Süden verschoben werden, damit auch Einsatzfahrzeuge auf den Radweg auffahren können.

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