Von Gebi G. Schnöll
„Durch die vorübergehende Schließung unseres Betriebes stellen wir sicher, dass wir weder unsere Kunden noch unsere Mitarbeiter der Gefahr einer Ansteckung aussetzen. Gerade jetzt ist es wesentlich, das Risiko zu minimieren und zwischenmenschliche Kontakte zu reduzieren. So können wir im April mit völlig gesunden Mitarbeitern durchstarten und gesicherte Flüge garantieren“, begründete Roy Knaus, Geschäftsführer der „Heli Austria GmbH“, die 14-tägige häusliche Quarantäne, der sich seine Piloten und Flughelfer im März unterziehen mussten. Mit der zweiwöchigen Schutzmaßnahme wurde sichergestellt, dass alle 250 Mitarbeiter der „Heli Austria“ mit dem erneuten Arbeitsantritt gesund sind. Die Versorgung der Angestellten hat Roy Knaus während der Quarantäne selbst übernommen: „Die vorübergehende Schließung war eine notwendige Maßnahme, um das Risiko für die kommenden Einsätze zu minimieren. Wir taten alles, damit unsere Mitarbeiter während der Quarantäne zu Hause bleiben konnten und versorgten sie deshalb auch mit allen notwendigen Lebensmitteln“, erklärt Roy Knaus gegenüber der RUNDSCHAU.
INTENSIV-ÜBERSTELLUNGEN. Mit einigen verschärften Sicherheitsvorkehrungen stellte die „Heli Austria“ zudem sicher, dass sich auch nach dem erneuten Start der Lufttransporte niemand der Gefahr einer Infektion aussetzt. Zehn Isolationskammern für erkrankte Patienten und hochwertige Atemschutzmasken der höchsten Schutzklasse für Piloten, Flugretter und Notärzte sorgen für die notwendige Sicherheit. „Durch ein eigens dafür installiertes System aus Schutzschleusen und anderen Schutzeinrichtungen werden die Transporte bestmöglich gesichert und Corona-Neuinfektionen verhindert. Mit speziell ausgerüsteten Helikoptern können erkrankte Patienten ohne Probleme über weite Strecken transportiert werden. Bislang waren solche Überstellungen nur zeitintensiv mit dem Krankenwagen möglich“, so Knaus weiter. Der „Martin 2“-Notarzthubschrauber der „Heli Austria“, der in Karres stationiert ist und zu Rettungsflügen westlich von Innsbruck startet, steht gleich wie die einige andere „Martin“-Notarzthelikopter derzeit noch nicht im Einsatz. Lediglich die in St. Johann im Pongau (Salzburg) und in Scharnstein (Oberösterreich) stationierten Notarzthelikopter „Martin 1“ und „Martin 3“ stehen für Rettungseinsätze zur Verfügung. In den nächsten Tagen sollen aber auch die „Martin“-Notarzthubschrauber über Tirol wieder fliegen. „Wir haben die Rettungshubschrauber auch deshalb am Boden gelassen, damit die Notärzte unserer ,Martin‘-Besatzungen den Krankenhäusern zur Betreuung von Corona-Patienten zur Verfügung stehen“, erläutert David Holzknecht, der den „Heli Austria“-Stützpunkt in Karres leitet.
STRENGE VORSCHRIFTEN. Systemrelevante Flüge wie Überwachungsflüge für Stromleitungen und Speicherteiche sowie Flüge für Handysender werden inzwischen auch von Karres aus wieder durchgeführt. Vor dem Start und nach der Landung müssen die Piloten und Flughelfer durch die Schutzschleuse. Die Transporthubschrauber der „Heli Austria“ waren übrigens in den vergangenen Tagen auch bei Waldbränden im Wipptal und im Unterinntal im Einsatz. Mit fast 50 Hubschraubern zählt die „Heli Austria“ von Roy Knaus zu den größten Flugunternehmen in Österreich.
Der in Karres stationierte Notarzthubschrauber „Martin 2“ soll in den nächsten Tagen wieder zu Rettungseinsätzen abheben. Foto: Heli Austria