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Möbelpreise könnten schon bald ansteigen

Sommer-Talk im „Einrichtungshaus Föger“: Gestiegene Rohstoffpreise und Frachtkosten lassen Verteuerungen erwarten

Stefan Föger und Hannes Haffner, die beiden Geschäftsführer vom „Einrichtungshaus Föger“ in Telfs-Pfaffenhofen, hatten am vergangenen Freitag wieder zu einem Sommer-Talk geladen, bei welchem über das Familienunternehmen philosophiert und Einblicke in die Möbelbranche gegeben wurden. Das „Einrichtungshaus Föger“ mit 140 Mitarbeitern steht trotz der Lockdowns wirtschaftlich auf soliden Fundamenten. Sorgen bereiten den beiden Geschäftsführern die Lieferengpässe bei Produkten aus dem Ausland sowie die stark angezogenen Rohstoffpreise und Frachtkosten, die künftig den Kauf von Möbelstücken um zehn bis 30 Prozent verteuern könnten.
23. August 2021 | von Gebi G. Schnöll
Möbelpreise könnten schon bald ansteigen<br />
Die beiden Geschäftsführer Stefan Föger und Hannes Haffner (v.l.) sorgten für einen informativen wie amüsanten Sommer-Talk. RS-Fotos: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

„In unserem Einrichtungshaus kommen zwar viele regionale Produkte zur Verwendung, doch ganz ohne Zukäufe aus dem Ausland geht es auch nicht. Zum Beispiel beim Leder, das aus aller Welt zugekauft wird. Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit die bestellte Ware termingerecht beim Kunden eintrifft“, erläuterte GF Hannes Haffner eingangs des Sommer-Talks. „Vor allem beim Holz und bei Beleuchtungskörpern hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Die Rohstoffpreise sind in etlichen Bereichen stark angestiegen, die Lieferketten sind immer wieder unterbrochen, und die Frachtkosten sind ebenfalls nach oben geschnellt. Die Frage ist, wohin das am Ende führen wird“, ergänzte GF Stefan Föger. GF Hannes Haffner zeigte anhand eines Beispiels auf, wie sehr die Frachtkosten nach oben gegangen sind: „Kostete die Verschiffung eines Containers von Asien nach Hamburg vor einiger Zeit noch 2.200 Dollar, so waren es vor einem Monat 13.000 Dollar, die für den Containertransport hingeblättert werden mussten. Die Frachtkosten sind somit sechsmal teurer als vorher. Bedenklich ist die Lage auch bei den Rohstroffpreisen, die in letzter Zeit um bis zu 25 Prozent angestiegen sind!“

Zuwächse beim Gartenmöbel-Verkauf. Es gibt Branchen, die von der Pandemie profitiert bzw. nicht ganz arg darunter gelitten haben. Das gilt offenbar auch für die Möbelbranche.  „Unserem Unternehmen geht es gut, uns haben die Lockdowns nur wenig betroffen. Doch zurückgelehnt haben wir uns deshalb nicht. Wir haben während der pandemiebedingten Sperre viele Dinge vorangetrieben und weiterentwickelt“, sagt Stefan Föger. Ein Volltreffer war zum Beispiel die Einlagerung von Gartenmöbeln. „Wir lagen mit der Annahme, dass man viele Gartenmöbel auf Lager haben sollte, völlig richtig. Dadurch konnten wir gute Verkaufszuwächse erzielen“, schildert Föger. Während der Pandemie boomten in vielen Branchen die Einkäufe über das Internet. „Das betrifft die Möbelbranche weniger. Die Kunden wollen beim Kauf die Möbel anfassen und schon mal auf einer Matratze probeliegen. Natürlich werden heute viele Dinge über das Internet bestellt, bei Möbelstücken ist das oft mit Schwierigkeiten bei der Lieferung verbunden“, so Haffner, der aber zugibt, dass man das Internetgeschäft nicht außer acht lassen darf.

128 Millionen Euro Bruttoumsatz. Das „Einrichtungshaus Föger“ beschäftigt aktuell 140 Mitarbeiter, die Frauenquote liegt bei 47 Prozent. Erfreulich: Der Mitarbeiterstand konnte trotz der Pandemie ein wenig aufgestockt werden. „Ein Zeichen, dass unser Familienunternehmen funktioniert“, freuen sich die beiden Geschäftsführer. Der Mitarbeiterstand könnte noch weiter erhöht werden, wenn sich Fachpersonal finden ließe. Vom Facharbeitermangel ist nämlich auch das „Einrichtungshaus Föger“ betroffen.  „Ausgebildete Tischler, Bodenleger und Personal für die Möbelmontage sind schwer zu finden, zudem gibt es im Oberland nur mehr wenige Tischlereien, die Lehrlinge ausbilden“, weiß Hannes Haffner und er betont, dass auf das Wohl der Mitarbeiter stets geachtet wird. „Der menschliche Umgang mit den Beschäftigten ist in unserem Haus ein Wert, den wir pflegen!“ Das „Einrichtungshaus Föger“ erzielte 2020 einen Bruttoumsatz von 28 Millionen Euro, den will man heuer sogar toppen.
 
Möbelpreise könnten schon bald ansteigen<br />
Das Medieninteresse war groß. Stefan Föger und Hannes Haffner gaben den Journalisten informative Einblicke in die Möbelbranche.

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