Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Personalmangel lässt Gastronomen schwitzen

Sommersaison am Seefelder Plateau gut angelaufen – Große Nachfrage nach guten Hotels und Wellnessbetrieben

Das Tourismusgeschäft läuft nach dem Lockdown nur zaghaft an. Der Juni habe buchungsmäßig bereits halbwegs gut gepasst, von einer Buchungslage wie es in den Sommermonaten vor Corona der Fall war, sei man aber noch weit entfernt, sagt Elias Walser, der Geschäftsführer des „TVB Olympiaregion Seefeld“. Es mangelt am Plateau aber nicht nur an Gästen, sondern auch an Personal für die Gastrobetriebe.
19. Juli 2021 | von Von Gebi G. Schnöll
Personalmangel lässt Gastronomen schwitzen<br />
TVB-Geschäftsführer Elias Walser ist mit dem Saisonstart zufrieden. Der Personalmangel in der Gastronomie bereitet auch ihm Sorgen. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Vor Corona blühte am Seefelder Plateau ab dem Juni das Geschäft. Doch heuer gab es rund 40 Prozent weniger Nächtigungen. „Es gibt Kategorien, die in den kommenden Wochen gut gebucht sind, bei einigen anderen ist die Situation weniger gut“, erklärt TVB-GF Elias Walser. Überrannt werde das Seefelder Plateau diesen Sommer mit Sicherheit nicht, aber bis Ende August seien die Tourismusbetriebe halbwegs gut ausgelastet. Erfreulich sei die große Nachfrage nach guten Gastronomiebetrieben und auch nach Wellnesshotels. Weniger gefragt sind derzeit laut Walser Appartements und jene Hotels, die mit Anbietern von Gruppenreisen zusammenarbeiten. „Es gibt einige Hotels, die im Sommer gar nicht offen haben,  und es sind derzeit leider auch die beiden Campingplätze in Seefeld und Leutasch geschlossen. Wenigstens in Scharnitz kann gecampt werden“, schildert Elias Walser und er führt weiters an: „Das Campen boomt extrem. Diese Gästeschicht ist für das Tourismusgeschäft wichtig. Die Camper sind viel in der Region unterwegs, suchen die Gastronomie und Geschäfte auf, sie machen einfach viel, was andere Gäste oft nicht tun!“

Große Kauflust bei internationalen Gästen. Zu den treuesten Gästen zählen am Seefelder Plateau die Deutschen und Schweizer sowie die Urlauber aus den Benelux-Ländern und insbesondere im August die Italiener. „Aber auch die Gästeschicht aus Österreich hat deutlich zugenommen“, weiß Walser. Weniger gut sind zurzeit noch die Buchungen aus England, den USA und aus den arabischen Staaten. „Die Gäste aus diesen Ländern machen in der Nächtigungsstatistik zwar nur einen kleinen Prozentsatz aus, sie sind aber wichtig, weil bei ihnen eine sehr große Kauflust vorhanden ist!“  Auch diesen Sommer will man mit diversen Veranstaltungen Urlauber anzulocken, die die ganze Region beleben. Unter anderem auch mit dem Karwendelmarsch, der aller Voraussicht nach am 28. August stattfinden wird. „Kompliziert sind Events ohne Covid-Kontrollmöglichkeiten, da muss genau überlegt werden, wie man vorgehen soll. Wichtig sind auf der anderen Seite  aber alle Veranstaltungen, die zu einer Belebung der Region führen“, so Walser.

Hoffentlich gibt es keinen Lockdown mehr. Der TVB-Geschäftsführer berichtet beim RUNDSCHAU-Gespräch über großen Personalmangel in den Gastronomiebetrieben. „Das ist derzeit ein großes Thema. Die Unterstützung durch Kurzarbeit war zwar gut, es sind aber dennoch viele Mitarbeiter in andere Betriebe oder in andere Berufssparten gewechselt. Wir wissen zum Beispiel von Spitzenköchen, die jetzt in der Klinik Innsbruck einen Job haben. Das Personal möglichst lange zu halten, wird in Zukunft ein großes Thema sein“, glaubt der TVB-Geschäftsführer. Doch trotz der tristen Personalsituation sei unter den Gastronomen und den Touristikern die Stimmung gut. Das Nächtigungsminus, das 2020 über das ganze Jahr gesehen hingenommen werden musste, sei verkraftbar und auch das Minus von 50 Prozent, das sich heuer durch den Totalausfall der Wintersaison bei den Nächtigungen zu Buche schlagen wird, führt zu keiner Entmutigung. „Es muss weiter gehen. Unsere Hoffnung liegt nun darauf, dass es nach der Sommersaison zu keinem weiteren Lockdown kommt, und dass die Grenzen zu Österreich offen bleiben. Wir werden uns im Bereich der Testungen entsprechend auf die Wintersaison vorbereiten, entscheidend ist aber, was die Politik entscheidet. Jede Möglichkeit für eine Impfung sollte genützt werden, eine einhundertprozentige Sicherheit gibt es auch beim Autofahren nicht“, so Walser abschließend. 

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben