Von Gebi G. Schnöll
Während die Gäste aus Skandinavien, Arabien, Asien und den USA wieder verstärkt das Seefelder Plateau als Urlaubsdestination wählen, gibt es bei den Gästen aus unserem Nachbarstaat Deutschland einen kleinen Einbruch. „Man merkt, dass sich die Deutschen nach den beiden Pandemiejahren nach Sonne, Sand und Meer sehnen“, sagt TVB-Geschäftsführer Elias Walser. Die Hotels und die Gastronomie am Plateau seien derzeit aber trotzdem sehr gut ausgelastet. Natürlich seien noch Kapazitäten vorhanden, was sich in vielen Häusern aber mit dem permanenten Personalmangel spießt. „Das ist derzeit ein großes Thema. Ein Problem ist auch, dass die in der Gastronomie arbeitenden Menschen immer weniger Stunden machen wollen. Dadurch müssen die Familienmitglieder mehr eingespannt werden, was langfristig zu einer unguten Situation führen wird“, so Walser. Freude bereitet ihm die Investitionsfreude, die jetzt wieder spürbar ist. Leider gebe es aber auch Gastronomen, die ihr Haus verkaufen wollen. „Trotzdem, die Stimmung ist gut, nur die Planung auf die nächste Sommer- oder Wintersaison ist nicht mehr so leicht wie in der Vergangenheit. Buchungen werden nur mehr kurzfristig getätigt. Das war früher anders. Es wurde zum Beispiel für die Wintersaison im Herbst gebucht und eine Anzahlung geleistet. Das verschaffte den Hoteliers Liquidität, und es half auch bei der Mitarbeiterplanung wesentlich, weil die Hoteliers bereits im Spätherbst wussten, dass sie zu Weihnachten ihre Häuser voll mit Gästen haben“, schildert der Touristiker.
Preissteigerungen werden Wirkung zeigen. Ob auch heuer zu Weihnachten die Häuser voll sind, ist eine andere Frage. „Noch halten sich die Preissteigerungen in der Hotellerie und Gastronomie im Rahmen. Ich bin mir aber sicher, dass die Preisanstiege bei Lebensmitteln und Energie im Winter Wirkung zeigen werden. Der Urlaub wird teurer, inwieweit sich das auf die Nächtigungsziffern und bei den Gästen auf den Konsum und die Kaufkraft auswirken wird, muss man abwarten. Weniger Konsumfreudigkeit wird jedenfalls auch die Restaurants, Cafés und den Handel treffen“, blickt Elias Walser gespannt der nächsten Wintersaison entgegen. Vor der Corona-Pandemie wurden am Seefelder Plateau jährlich zwei Millionen Gäste gezählt. Walser geht davon aus, dass es heuer knapp eine Million sein werden.