Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Preispoker um „Tunap-Werk“ in Kematen

Interessent verließ wegen Preisvorstellungen den Verhandlungstisch, jetzt würfelt eine andere Firma mit „Tunap“

„Tunap Cosmetics“ hat bekanntlich in Kematen die Produktion eingestellt und die Werksanlagen an ein niederländisches Unternehmen verkauft. Für mehr als 80 Arbeitnehmer bedeutete das den bitteren Job-Verlust. Anfang April erklärte der Kemater Bürgermeister Rudolf Häusler gegenüber der RUNDSCHAU, dass es einen Interessenten für die Übernahme des Bürogebäudes und der Produktionshallen gäbe. Dieser Interessent ist inzwischen abgesprungen, nun liebäugelt ein anderes Unternehmen mit der „Tunap-Liegenschaft“ und stellt 200 Arbeitsplätze in Aussicht.
3. Mai 2021 | von Gebi G. Schnöll
Preispoker um „Tunap-Werk“ in Kematen<br />
Gespannt darf man sein, welchem Verwendungszweck die „Tunap-Liegenschaft“ in Kematen zugeführt wird. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

„Tunap“ ist eine international operierende Tochtergesellschaft der „Würth-Gruppe“ mit Zentrale im bayerischen Wolfratshausen. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1971 von Markus Buchner in München. Insgesamt rund 60 Arbeitnehmer wurden in den vergangenen Jahren am Hauptstandort in Wolfratshausen und in den vier Produktionsstätten Lichtenau (BRD), Märstätten (CH), Neutraubling (BRD) und Kematen beschäftigt. Die Produktion in Kematen ist allerdings heuer wegen starker Umsatzeinbußen eingestellt worden. Die an ein niederländisches Unternehmen verkauften Produktionsanlagen wurden bereits abgebaut und nach Holland und Belgien abtransportiert. 

Erste Verhandlungsrunde. Anfang Juli schien es für etliche der 84 in Kematen beschäftigten „Tunap“-Mitarbeiter einen Rettungsanker zu geben, als ein Großunternehmen Interesse an der Übernahme der „Tunap-Liegenschaft“ zeigte. Die Verhandlungen sind allerdings  an den finanziellen Vorstellungen der „Tunap“-Eigentümer gescheitert, nun hat sich eine andere Tiroler Firma mit den deutschen „Tunap“-Bossen an den Verhandlungstisch gesetzt. Auch Bürgermeister Rudolf Häusler nahm  vergangenen Mittwoch an einer Verhandlungsrunde in Wolfratshausen teil. Von „Tunap“-Seite waren der jetzige Eigentümer Maximilian Buchner und ein Vorstand der „Würth-Gruppe“ dabei, die ihre Preisvorstellungen positionierten. Bürgermeister Häusler hofft, dass der Weg für das Tiroler Unternehmen zu einer Übernahme der „Tunap“-Büros und Produktionshallen schon bald geebnet werden kann. „Das Unternehmen, das ebenfalls im Produktionsbereich tätig ist, will in Kematen rund 200 Arbeitsplätze schaffen. Das wäre für viele gekündigte Tunap-Mitarbeiter eine große Chance, möglichst bald wieder einen Job zu haben“, erklärt Häusler. Die „Tunap-Liegenschaft“ in Kematen umfasst ca. 36.000 Quadratmeter Grund, Häusler kann sich vorstellen, dass einen Teil davon die  Gemeinde erwerben könnte. „Voraussetzung ist natürlich, dass der Preis passt!“

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