Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Strom aus dem „Kraftwerk Fotsch“

In Sellrain sollen heuer die Bauarbeiten für gemeindeeigenes Kleinkraftwerk starten

Seit Jahren kämpft man in Sellrain um den Bau des „Kraftwerkes Fotsch“, nun scheint einer Realisierung nichts mehr im Wege zu stehen. Der Sellrainer Bürgermeister Georg Dornauer, der auch Geschäftsführer der „Kraftwerk Fotsch GmbH“ ist, erklärt, dass mit der Realisierung des Wasserkraftwerkes mit einer Jahresleistung von 8,91 GWh noch heuer begonnen werden soll. Das Investitionsvolumen beträgt rund 5,5 Millionen Euro.
8. März 2021 | von Gebi G. Schnöll
Strom aus dem „Kraftwerk Fotsch“<br />
Das Wasser der Fotsch soll schon bald für die Stromgewinnung genutzt werden. Baubeginn für das Kleinkraftwerk soll noch heuer sein. RS-Fotos: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Zweimal versagte die Naturschutzbehörde des Landes Tirol dem Wasserkraftwerksprojekt an der Fotsch eine naturschutzrechtliche Bewilligung, beide Male zog der Sellrainer Bürgermeister Georg Dornauer, der auch Geschäftsführer der „Kraftwerk Sellrain/Fotsch GmbH“ ist, vor den Verwaltungsgerichtshof in Wien und bekam dort Recht. „Es war ein langer und steiniger Weg, dementsprechend froh bin ich nun über die beiden positiven und rechtskräftigen Bescheide zur Errichtung unseres Kraftwerksprojektes entlang des Fotscherbaches. Mit den Erkenntnissen des Verwaltungsgerichtshofes wurde einmal mehr klargestellt, dass auch Kleinkraftwerke im öffentlichen Interesse stehen und selbstverständlich auch einen Beitrag zur Energiewende leisten“, freut sich Dornauer, der sich für das Vertrauen bedankt, das der Gemeinderat in ihn als Geschäftsführer gesetzt hat. Immerhin belaufen sich die Projektierungskosten – samt den beiden Zwischenstationen beim Verwaltungsgerichtshof – auf rund 230.000 Euro. „Ein Betrag der für eine ohnehin finanzschwache Gemeinde nicht leicht zu stemmen ist. Aber die Arbeit hat sich gelohnt“, so Dornauer.

Finanzierungsgespräche. Der Sellrainer Bürgermeister führt derzeit mit diversen Banken intensive Finanzierungsgespräche und will spätestens heuer im Herbst mit dem Bau des Wasserkraftwerkes starten. „Vielleicht kann schon 2022 aus dem Wasser der Fotsch Strom erzeugt werden, der für unsere finanzschwache Gemeinde eine wichtige Einnahmequelle wäre“, gibt sich Dornauer optimistisch.   Die Gemeinde Sellrain, die zu einhundert Prozent die Eigentümerin der „Kraftwerk Fotsch GmbH“ ist, investiert rund 5,5 Millionen  Euro in das Kraftwerksprojekt, das sich – bei einem nach derzeit geltendem Strompreis  errechneten Jahresumsatz in Höhe von etwa 400.000 Euro – in zwölf bis 15 Jahren amortisieren sollte. Dor-nauer schließt allerdings nicht aus, dass das bzw. die Darlehen mit einer längeren Laufzeit bedient werden, was dazu führen würde, dass die Gemeinde bereits früher einen Teil des Jahresumsatzes für sich lukrieren könnte. 

 
Strom aus dem „Kraftwerk Fotsch“<br />
Sellrains Bürgermeister Georg Dornauer hofft auf raschen Baubeginn des „Kleinwasserkraftwerkes Fotsch“.

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