Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Trophäenschau

16. April 2019 | von Nina Zacke
Für die mustergültige Ausübung seines Berufs wurde der Hegemeister für den Bezirk Plansee, Peter Schlichtherle, zum Wildmeister ernannt. Dazu gratulierten ihm Bezirksjägermeister Arnold Klotz (l.) und der stellvertretende Landesjägermeister Artur Birlmair (r.). RS-Fotos: Claus
Matthias Nagele (l.) wird in Kürze die Nachfolge von Klaus Perl als für das Jagdwesen im Bezirk Reutte Zuständiger in der BH Reutte antreten. Er wurde von BH-Stv. Konrad Geisler der Jägerschaft vorgestellt.
Die Außerferner Jagdhornbläser umrahmten die Trophäenschau musikalisch.
Galerie Trophäenschau. RS-Fotos: Claus
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Beeindruckende Ausstellung in der Sporthalle


Die alljährliche Trophäenschau des Tiroler Jägerverbandes, Bezirks Reutte – am Wochenende in der Sporthalle – war auch in diesem Jahr wieder ein eindrucksvolles Schaufenster für die heimische Jagd. 

Von Uwe Claus

Als prominente Gäste konnte Bezirksjägermeister Arnold Klotz neben verschiedenen Bürgermeistern und Behördenvertretern den stellvertretenden Landesjägermeister Artur Birlmair begrüßen. Bewertungen für die angelieferten Trophäen waren wie folgt: 639 Hirsche, 610 Rehböcke und 773 Stück Gamswild. Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Außerferner Jagdhornbläsern.

Matthias Nagele (l.) wird in Kürze die Nachfolge von Klaus Perl als für das Jagdwesen im Bezirk Reutte Zuständiger in der BH Reutte antreten. Er wurde von BH-Stv. Konrad Geisler der Jägerschaft vorgestellt.


„Das Jagdjahr 2018 löste bei mir einige Male das Stresshormon Adrenalin aus“, sagte Bezirkshauptfrau-Stv. Konrad Geisler. War es zum einen der außergewöhnlich strenge Winter, waren es zum anderen manch konträre Diskussionen. Er appellierte dafür, sich nicht gegeneinander auszuspielen, sondern in wichtigen Dingen zusammenzuarbeiten. Ein letzter Adrenalinstoß war für ihn, dass der im Amt für Jagd zuständige Klaus Perl seinen Ruhestand eingereicht hatte. „Gott sei Dank haben wir mit Matthias Nagele einen Nachfolger gefunden – geht’s bitte sorgfältig mit ihm um“, so seine Bitte.
„Eine Trophäenschau ist der Anlass zurückzublicken“, sagte der stellvertretende Landesjägermeister Birlmair. „Wild ist kein Schädling, sondern ein Individuum, das Anstrengung und Schmerzen fühlt.“ Damit nahm er Stellung zur immer weiter zunehmenden Beeinträchtigung des ruhenden Wilds durch den ganzjährigen Tourismus mit all seinen Facetten. Sein Appell richtete sich an alle Zuständigen, Bevölkerung, Landwirte, Forst- und Tourismuswirtschaft – um einen für das Wild schonenden Umgang – dies gelte besonders für die Einstände, in denen es Ruhe finden soll und muss. Er warnte auch vor den sozialen Medien, die oft Dinge ins Netz stellen, die die Jagd verunglimpfen. Man dürfe nicht alles glauben, was hier oftmals anonym zum Besten gegeben wird.

Die Außerferner Jagdhornbläser umrahmten die Trophäenschau musikalisch.


„Wie sehr das Wetter den Abschusserfolg beeinträchtigen kann, wurde uns heuer deutlich vor Augen geführt“, so Bezirksjägermeister Arnold Klotz. Hervorgerufen durch die sommerliche Hitze flüchtete das Wild überall hin, wo die Temperaturen erträglich waren – unerreichbar für die Büchse. Als später der ersehnte Wetterumschwung kam und Schnee bis in die Tallagen fiel, kam plötzlich Bewegung in die Abschusslisten. Die kurze Zeit wurde intensiv genutzt, sodass die Abschusspläne zum Großteil erfüllt, ja in manchen Hegebezirken sogar übererfüllt werden konnten. Auch er beklagte die vielen Freizeitnutzer, die – ausgerüstet mit neuestem Material und Technik – rücksichtslos in die Einstandsgebiete der Wildtiere vordringen, mit zum Teil verheerenden Folgen. „Das wirft die Frage auf, wie lange will die Politik dem Treiben in unseren Bergen noch zuschauen, bis sich endlich Erleichterung für unserer leidgeplagtes Wild einstellt.“ Weiter plädierte Klotz für die Erhöhung des Einseralters bei der Gams, da eine angemessene Altersstruktur für deren Fortbestand überlebenswichtig sei. Es mache ihn stolz, dass alle Hegegemeinschaften im Bezirk Reutte freiwillig zugestimmt haben, das Alter der Klasse 1 um zwei Jahre zu erhöhen – ein Umstand, der uns einen ausgewogenen, gut altersstrukturierten Gamsbestand bescheren wird. „Ob das ein Allheilmittel gegen die allgemein sinkenden Zahlen ist, wird die Zukunft zeigen – eine Jagd in Tirol ohne Gams ist für mich unvorstellbar“, sagte Klotz.

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