Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Und wenn sie nicht gestorben sind“...

25. Juni 2019 | von Sabine Schretter
Die Klasse 1b des BG/BRG Reutte startete mit Deutschlehrerin Prof. Michaela Erös-Dengg (hinten 3.v.l.) ein tolles Märchenprojekt. Vor Kurzem präsentierten die Schüler ihr Märchenbuch. RS-Fotos: Schretter
Märchenprojekt am BG/BRG Reutte

 

Hexen, Feen, Königinnen und Prinzessinnen, Prinzen, starke Jünglinge, Hexenwasser und Unsichtbarkeitspulver – das sind nur einige Zutaten, die die Schüler der 1b mixten und daraus Märchen entstehen ließen. Am Dienstag, dem 18. Juni,  stellten sie gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin vor, was sie in den vergangenen Wochen geschaffen hatten.

Es knisterte vor Spannung im Musiksaal der Schule. Bei den Hauptakteuren machte sich hin und da leichte Nervosität bemerkbar. Es ist auch nichts Alltägliches, wenn man das eigene Buch erstmals der Öffentlichkeit vorstellt! Und viele waren gekommen – Eltern, Großeltern, Verwandte, Freunde, Direktor Manfred Pfeifer und Klassenvorstand Martin Likar.

„Es fing eigentlich alles mit einer harmlosen Hausübung an. Im Deutschunterricht beschäftigten wir uns mit Märchen, untersuchten deren Merkmale und setzten uns mit magischen Zahlen und Wesen sowie mit Zaubersprüchen und verwunschenen Orten auseinander“, erzählte Prof. Michaela Erös-Dengg in ihren einleitenden Worten und führte weiter aus: „Die Kinder sollten dann ihre eigenen Märchen schreiben – vom Ergebnis war ich überwältigt.“
Fächerübergreifende Idee.

Maren, Schülerin der Klasse 1b, hatte dann die Idee, aus all den Märchen für jeden Schüler ein Buch zusammenzustellen. Diese Idee wurde begeistert aufgegriffen und in einem Projekt in die Tat umgesetzt. „Neben den regulären Deutschstunden haben wir seit Ostern an unserem Märchenprojekt gearbeitet“, erklärte  Prof. Erös-Dengg. Die Ausarbeitung des Märchenbuches passierte fächerübergreifend. Die Schüler gestalteten gemeinsam ein Cover. Im Zeichenunterricht malten alle – unter Anleitung von Prof. Lucia Lutz – ein Bild ihres Märchens.

Prof. Gertrud Leuprecht formatierte Texte und Bilder mit den Schülern im Informatikunterricht.

„Ich bin beeindruckt!“, so die begeisterte Deutschlehrerin. „Ihr habt aus etwas Kleinem etwas Großes geschaffen und viel Fleiß gezeigt. Auch eure tolle Zusammenarbeit und das Engagement jedes einzelnen verdienen großes Lob“, – mit diesen Worten ist Miachaela Erös-Dengg doch mit Recht stolz auf die Klasse.

Maren, die Ideenschmiedin, erhielt zum Dank ein kleines Geschenk überreicht und freute sich über den Applaus, den ihr ihre Mitschüler und alle Anwesenden entgegenbrachten.

Klassensprecher Matthias überreichte dem Klassenvorstand Martin Likar ein druckfrisches Exemplar. Bestimmt wird er seinem kleinen Emil daraus einmal vorlesen.

Drei Schüler überzeugten mit ihren Leseproben. Maren stellte ihr Märchen „Der mutige Prinz“ vor. Hannahs Märchen handelt von einem „Königsfluch“ und Judith begeisterte mit ihrem Märchen „Arm, aber doch glücklich“.

Auch die musikalische Umrahmung des Abends haben die Schüler selbst und in Eigenregie gestemmt. Patrick und Laura spielten ein Stück für Klavier und Geige. Judith und Nina hatten ein Flötenstück einstudiert, Elina und Sophia eines für Gitarre. Maren und Hannah schlossen den märchenhaften Abend mit einem Querflötenstück ab.

Prof. Erös-Dengg ermutigte abschließend dazu, Märchen vorzulesen, zu erzählen und weiterzugeben. „Märchen gibt es in allen Kulturen. Sie sind vielfältig und völkerverbindend. Auch wenn Märchen manchmal grausam anmuten – am Ende siegt immer das Gute. Märchen wirken positiv auf den kindlichen Gerechtigkeitssinn.“

Die Frage, ob Märchen auch 2019 noch Sinn machen, wurde an diesem Abend mit einem einstimmigen, überzeugten und lauten „Ja“ beantwortet.

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