Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Ungeduldsäußerung

10. Dezember 2019 | von Nina Zacke
Ungeduldsäußerung
Seit 35 Jahren steht eine Lösung für die Kreuzung in Prutz als wichtiges Anliegen auf der Wunschliste der Gemeinde Prutz. RS-Foto: Tiefenbacher

Schlossgalerie in Landeck und Kreuzungsprojekt Prutz


 

Derzeit stehen zwei Straßenbauprojekte im Bezirk Landeck aufgrund ihrer Bedeutung im Interesse der Öffentlichkeit: die Schlossgalerie zwischen der südlichen Stadteinfahrt Landecks und der Fließerau und das Unterführungsbauwerk der Kreuzung Prutz. Hier ein Überblick über den aktuellen Stand.

 

Von Herbert Tiefenbacher

 

Die Umsetzung der Schlossgalerie geht planmäßig voran: Die Vollversammlung der Agrargemeinschaft Landeck-Angedair akzeptierte einstimmig die Verkehrswertschätzung der Bezirksforstinspektion Landeck für das Ablösegrundstück (vorwiegend Felswand und Steinböschung). Die Agrar ist hier die größte Grundbesitzerin. Es gibt bereits einen rechtskräftigen Baubescheid. Inzwischen wurde auch schon bei der BH Landeck um die Erteilung der wasser-, forst- und naturschutzrechtlichen Bewilligung angesucht. Nächs-te Schritte sind die Ausschreibung, Angebotseröffnung und Auftragsvergabe. Der Baustart soll im Frühjahr 2020 erfolgen. Die Bauzeit wird voraussichtlich zwei Jahre betragen. Die Baukosten sind auf 25 Millionen Euro berechnet.

 

GEDULDSFADEN REISST. Der Zeitplan für das Unterführungs-projekt an der B180 Reschenstraße in Prutz hängt von der budgetären Situation ab, die noch unklar ist, sagte LH-Stv. Josef Geisler Mitte Oktober in einer Pressekonferenz in Landeck. Seither sind zwei Monate ins Land gegangen, ohne dass seitens des Landes eine diesbezügliche Entscheidung getroffen wurde. In Prutz wird darauf mit Ungeduldsäußerungen reagiert. Gemeindevorstand Josef Hojnick sagte gegenüber der RUNDSCHAU: „Langsam reißt der Geduldsfaden. Wir haben bisher weder eine Absage noch eine Zusage bekommen.“ Und er betonte, wie wichtig dieses Projekt für Prutz sei und holte dazu etwas weiter aus: Seit 35 Jahren stehe eine Lösung für den Brennpunkt „Kreuzung Reschenstraße-Kaunertal-Entbruck“ als wichtiges Anliegen auf der Wunschliste der Gemeinde. Die Reschenstraße und damit auch der Kreuzungsbereich mit dem äußerst starken Autoverkehr, insbesondere in der Tourismus-Hochsaison, seien nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ein großes Sicherheits-Sorgenkind. Der Mandatar verweist auf den Ortsteil Entbruck: „Hier wächst insbesondere die Sorge um die Sicherheit der Kinder. Und Entbruck ist immerhin einwohnerzahlmäßig gleich groß wie der Nachbarort Faggen.“ Ein weiteres Argument für eine rasche Realisierung seien auch die weiter steigenden Baukosten. „Das Projekt wird immer teurer“, argumentierte der Gemeindevorstand. Wenn es in naher Zukunft nicht realisiert wird, stellt Hojnick im Gemeinderat den Antrag, dass das Fußgängerunterführungprojekt aus dem Jahr 2012 ins Auge gefasst wird.

 

STELLUNGNAHME. Dazu schreibt das Büro von LH-Stv. Josef Geisler in seiner Stellungnahme: „Wir können versichern, dass das Projekt Unterführung Prutz natürlich auf dem Tisch liegt. Aufgrund der nur begrenzt verfügbaren Steuermittel können die beiden großen Neubauvorhaben im Bezirk Landeck – die Schlossgalerie an der Landecker Straße und die Unterführung Prutz an der Reschenstraße – nicht zeitgleich begonnen werden. Die Schlossgalerie ist mit 25 Millionen Euro Baukosten veranschlagt, die Unterführung Prutz mit mehr als 30 Millionen Euro. Das jährliche Neu- und Ausbaubudget der Landesstraßenverwaltung für ganz Tirol liegt ebenfalls bei rund 30 Millionen Euro. Auch wenn aus heutiger Sicht für die Unterführung Prutz kein definitiver Baubeginn genannt werden kann, so ist das Projekt im mittelfris-tigen Bauprogramm des Landes Tirol fest verankert. Wir hoffen, dass wir trotz einer sich eintrübenden Konjunktur im Sinne einer Schwerpunktsetzung in den nächsten Jahren zusätzliche Mittel für wichtige Infrastrukturprojekte bereitstellen können.“

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben