Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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10. März 2020 | von Daniel Haueis
Der Bezirk Landeck war der einzige in Tirol, in dem im Jahr 2019 Bär, Wolf und Luchs nachgewiesen wurden (Symbolbilder). RS-Fotos: Archiv
Bgm. Manfred Matt (l.): Es besteht keine Infektionsgefahr für die Gemeindebürger. TVB-Dir. Martin Ebster (M.): Stornierungen gibt es schon. Andreas Steibl: An der Organisation der Konzerte wird ganz normal weitergearbeitet. RS-Fotos: Archiv
GKI-GF Johann Herdina geht davon aus, dass das Ersatzwasser-Projekt bis Herbst diesen Jahres umgesetzt ist. RS-Foto: Tiefenbacher

Bär, Wolf und Luchs waren im vergangenen Jahr im Bezirk


 

Laut Jahresrückblick des Landes Tirol ist der Bezirk Landeck ein „Hotspot“, was große Beutegreifer betrifft. Hier wurden Bär, Wolf und Luchs nachgewiesen.

 

Von Daniel Haueis

 

Vorvergangene Woche wurden im Gemeindegebiet von Fiss zwei Rehrisse verzeichnet – die RUNDSCHAU hat berichtet. Amtstierarzt Eduard Martin hat die Fälle begutachtet, eine DNA-Probe entnommen. Und es war ein Wolf: „Mit der genetischen Untersuchung der vor Ort bei einem toten Reh gezogenen Probe konnte die DNA eines Wolfes nachgewiesen werden“, berichtet Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer. Laut Analyse handelt es sich um ein Tier, das der italienischen Population zuzurechnen ist. Auf Wolfspräsenz deuten zudem drei weitere Risse von Rehen in den Gemeindegebieten von Fiss und Ladis, die seither bekannt wurden, sowie Meldungen zu Wolfssichtungen hin. Die letzte Rehkadaver-Untersuchung fand am 6. März statt – es wurde wieder eine Probe ans Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien geschickt. Nachgewiesen war der Wolf im Bezirk jedenfalls schon zuvor, wie im Landesbericht „Bär-Wolf-Luchs – Rückblick 2019“ nachzulesen ist.

 

WOLF. Im Frühjahr 2019 wurde im Kaunertal ein Wolf mittels DNA bestätigt (ein Rehriss), und bei den Proben eines im Gemeindegebiet von Fiss Mitte November des Vorjahres tot aufgefundenen Rehs wurde im Labor ebenfalls die DNA eines Wolfs nachgewiesen. Danach wurde noch von mehreren Sichtungen in Fiss berichtet. Tirolweit waren es im vergangenen Jahr neun Wolfsnachweise. 15 Schafe wurden gesichert von einem Wolf gerissen, weitere 31 wahrscheinlich, sodass für 46 Schafe Entschädigung bezahlt wurde. Bgm. Markus Pale aus Fiss hat mit dem nachgewiesenen Wolf jedenfalls mehr als genug: „Das Gefühl ist nicht sehr gut.“ Wenn ein Wolf da sei und heimisch werde, „dann haben wir ein Problem“. Die Gemeinde könne nur „nach Inns-bruck“ melden, Pale hat aber das Gefühl, dass das Thema „nicht gerne öffentlich diskutiert“ wird. Denn „der Wolf ist derzeit noch geschützt über alles“, und überall heiße es: „Der tut nichts.“ Das Land sieht’s zumindest derzeit so: „Selbst wenn Risse in der Nähe von Skipisten bzw. in relativer Siedlungsnähe zu verzeichnen sind, ist aufgrund der amtlich bekannten Hinweise zu diesem Zeitpunkt nicht von einem Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung auszugehen.“

 

BÄR. Im Radurschltal bei Pfunds war ein Braunbär bereits im Juni 2018 auf Honigsuche. Im Frühjahr 2019 wurde laut Landesbericht im Oberen Gericht einer nachgewiesen, laut Landesgrafik war’s bei Pfunds. Kurz bevor ein Braunbär im Pitztal fotografiert wurde, fand man Ende Mai im Paznaun ältere Braunbärspuren. Drei im Pitztal gerissene Schafe gehen gesichert auf das Konto eines Braunbären, neun weitere in Tirol wahrscheinlich.

 

LUCHS. Und es gab im Bezirk einen Luchs-Nachweis – der einzige in Tirol im Jahr 2019: Drei gesicherte Fotonachweise gelangen im Herbst im vorderen Paznaun. Dem Luchs zurechenbare Schäden sind nicht dokumentiert. Der bislang letzte Beweis für die Anwesenheit eines Luchses in Tirol liegt drei Jahre zurück – im September 2016 wurde einer auf Fließer Gemeindegebiet gesichtet.

Allfällige Sichtungen, Bilder oder auch Risse von Bär, Wolf und Luchs sollen der Bezirkshauptmannschaft Landeck gemeldet werden: bh.la.journaldienst@tirol.gv.at. Nähere Infos: www.tirol.gv.at/baer-wolf-luchs.

 

Fuchs in Pettneu und am Zammerberg

Im Bezirk Landeck wurden „aufgrund der erhöhten Sensibilität“, wie das Land Tirol mitteilt, seit Dezember insgesamt sechs toten Wildtieren DNA-Proben entnommen und gemeinsam mit zwei Proben von Losungen zur Analyse geschickt. Bereits im Jänner wurden z.B. in Pettneu und am Zammerberg zwei Rehe und eine Losung untersucht – der Verdacht: Der Wolf war’s. In diesen drei Fällen konnte er aber nicht bestätigt werden. Bei den Untersuchungen wurde die DNA eines Fuchses nachgewiesen.

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