Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Weg von fossilen Brennstoffen

8. Jänner 2019 | von Nina Zacke
Pläne des Nahwärmeprojektes in St. Anton, dessen erste Ausbaustufe 2019 realisiert werden soll. Foto: Visualisierung: Hämmerle Tschikof GmbH
Stadtkommandant Christian Mayer legt seine erste Bilanz vor. RS-Foto: Tiefenbacher
Mit Maria Gruber (Bild) wird die erste Feuerwehrfrau in den Aktivstand der FF Landeck angelobt. Ihre Kollegin Lena Schranz ist verhindert. RS-Foto: Tiefenbacher
Urgestein Edgar Zangerl (r.) erhält für seine 70-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr von BFI Thomas Greuter das Ehrenzeichen. RS-Foto: Tiefenbacher
Ehrung für 60 Jahre Feuerwehr: BFI Thomas Greuter steckt Alt-BFK Hubert Ostermann (re) das Ehrenzeichen an. RS-Foto: Tiefenbacher

Nahwärmeprojekt St. Anton in den Startlöchern


 

In St. Anton ist die Errichtung eines Nahwärmewerks geplant. Die erste Baustufe, die Erschließung des Ortszentrums, ist heuer vorgesehen, durch den weiteren Ausbau könnte mittelfristig der gesamte Ort angeschlossen werden. Das Investitionsvolumen liegt bei circa 7 Millionen Euro.

 

Von Elisabeth Zangerl

 

Der Beschluss zur Gründung einer GmbH wurde gefasst“, informiert St. Antons Bürgermeister Helmut Mall. „Wir möchten weg von fossilen Brennstoffen – neben Gebäuden im Ortszentrum sollen auch unsere öffentlichen Gebäude wie die Schulen, der Kindergarten, das Lehrerwohnhaus, das Jugendzentrum Homebase, das Haus des Lebens, die Kirche, das Widum oder in weiterer Folge auch das Arlberg-well.com angeschlossen werden.“ Der Vorsitzende des EWA-Verwaltungsrates, VBgm. Werner Flunger, betont, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit auch im öffentlichen Sektor ein großes Thema sei: „Diese Gebäude wurden bisher mit Öl geheizt, nun sollten diese durch das neue Nahwärmeprojekt versorgt werden.“ Bgm. Helmut Malls Vision: „Das ganze Dorf könnte mit weiteren Ausbaustufen angeschlossen werden.“ In St. Chris-toph ist bereits eine Biomasseanlage in Betrieb, jene in St. Anton ist für das gesamte restliche Ortsgebiet, inklusive St. Jakob, konzipiert. „Sofern ein Großteil der Kunden im Ortszentrum Interesse an einem Nahwärmenetz-Anschluss zeigt, greift unsere Rentabilitätsrechnung“, erklärt Werner Flunger. Projektleiter ist Elmar Huter vom EWA St. Anton, er erklärt: „Das Wärmeleitungsnetz wird zunächst rund 4 Kilometer betragen, je nach Nachfrage sind in weiterer Folge wie erwähnt zusätzliche Ausbaustufen vorgesehen.“ Es gebe bereits eine große Nachfrage. EWA-Geschäftsführer Karl Schobel ergänzt: „Die EWA wurden im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 18. Dezember damit beauftragt, eine Gesellschaft als GmbH zu gründen und auch die Vorarbeiten zum Projekt zu leisten.“ Die Besitzverhältnisse der Gesellschaft stehen noch nicht fest, die Mehrheit jedenfalls sollte im Einflussbereich der Gemeinde bzw. gemeindeeigener Unternehmen liegen.

 

3200 TONNEN CO2 EINSPAREN. Die benötigte Energie soll in einem Heizwerk auf dem Grundstück des alten Fußballplatzes in St. Anton, nahe dem Terminal Ost, erzeugt werden: „Diese wird zu ca. 75 Prozent aus Wald-Hackgut und zu ca. 25 Prozent aus unbehandelten und schadstofffreien Holzabfällen erzeugt“, erklärt Elmar Huter. Besonders hervorzuheben ist der Umweltaspekt: „Bei einer verkauften Wärmemenge von ca. 10 GWh/a werden rund 3200 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Das entspricht ca. 1,3 Millionen Liter Heizöl.“ Um diesen Aspekt belegen zu können, ist geplant, sechs sogenannte Stickstoffdioxid-Passivsammler zu installieren, mit denen die Luftgüte vor Projektbeginn gemessen und anschließend mit jener nach Betriebsaufnahme des Heizwerks verglichen wird. Durch den Anschluss an das neue Nahwärmenetz ergeben sich für die Wärmekunden Vorteile wie Versorgungssicherheit, saubere erneuerbare Energiequelle, ein effizientes und bequemes Heizsystem, Platzersparnis, Ersparnis bei den Wartungskosten (Brennerservice, Kaminkehrer usw.). Auch für die Region bringt das Projekt Vorteile mit sich – eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung, eine Schadstoffreduktion oder eine regionale Arbeitsplatzsicherung beispielsweise. Aktuell befindet sich das Projekt inmitten der Genehmigungsphase, Bgm. Helmut Mall erklärt: „Mit dem Grundeigentümer, der Diözese, genau genommen der Pfarrkirche St. Jakob, konnten bereits Einigungen erzielt werden.“

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