Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Weniger Katholiken

22. Jänner 2019 | von Daniel Haueis
Weniger Katholiken
Etwa 84 Prozent der Einwohner des Bezirkes sind römisch-katholischer Konfession. Foto: MEV

Bezirk: Zahl um 200 gesunken


 

Die Zahl der Katholiken im Bezirk ist im vergangenen Jahr um rund 200 gesunken: 37112 sind es bei einer Wohnbevölkerung von rund 44000, also etwa 84 Prozent.

 

Von Daniel Haueis

 

Mit Ende Dezember 2018 gab es 378373 Katholiken in der Diözese Innsbruck. Das sind 0,93 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor. Im Dekanat Zams wird ein geringeres Minus verzeichnet: Die Zahl der Katholiken im Zentralraum, im Paznaun und im Stanzertal ist von 23399 auf 23203 gesunken – das sind 196 Katholiken weniger. Im Dekanat Prutz ist das Minus deutlich geringer: 0,06 Prozentpunkte oder neun Katholiken weniger (nunmehr 13910). Diese Zahlen beinhalten Veränderungen durch Austritte, Todesfälle, Taufen, Wiedereintritte etc. – über reine Austrittszahlen verfügt die BH Landeck: Die Anzahl der Kirchenaustritte ist demnach von 130 (2017) auf 156 (+ 20 Prozent) angestiegen. In der Diözese haben 3614 Menschen der Kirche den Rücken gekehrt (+ 9,58 Prozent). Die Zahl der Wiedereintritte ist geringfügig gesunken: von 409 (2017) auf 383.

 

ANALYSE. Laut Michael Unterguggenberger, Diözesanreferent für Kirchenbeitrag und Leiter der Kirchenbeitrag-Servicestelle Innsbruck, treten sehr viele junge Katholik beim ersten Abklärungsschreiben aus. Eine beträchtliche Zahl von Austritten betreffe italienische und deutsche Studenten in Innsbruck. Bischof Hermann Glettler bedauert: „Kirchenaustritte können vielfache Ursachen haben. Manchmal sind es persönliche Enttäuschungen und menschliches Versagen kirchlicher Verantwortungsträger, die dazu führen. Oft ist es der finanzielle Beitrag, der zu einer zumindest äußerlichen Verabschiedung von der Kirche Anlass gibt. Vielleicht kommt für einige, die uns in den letzten Jahren verlassen haben, dennoch wieder die Zeit einer bewussten Entscheidung für die Kirche.“ Generalvikar Florian Huber hat die Entwicklung der Austrittszahlen überrascht: „Ich empfinde die Stimmung in der Diözese Innsbruck mit Bischof Hermann als maßgeblichen Repräsentanten sowohl medial als auch in vielen persönlichen Gesprächen als durchaus gut.“ Sein Hauptverdacht, was die Austrittsgründe betrifft: Der christliche Glaube und damit eine persönliche Beziehung zu Jesus erscheinen zunehmend „als wenig oder gar nicht mehr lebensrelevant“.

Mit dem Kirchenbeitrag finanziert die Diözese die Seelsorge: Die regelmäßigen Gehaltszahlungen an Priester und kirchliche Angestellte in der Diözese, in Pfarren, Bildungs- und Sozialeinrichtungen, Beratungsstellen etc. und verschiedener kirchlicher Einrichtungen wie z.B. Telefonseelsorge, Priesterseminar, Welthaus. Der Kirchenbeitrag ist mit bis zu 400 Euro steuerlich absetzbar.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben