Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wer Fleiß sät, wird Gold ernten

RV Imst freut sich mit Riccardo Schöpf über WM-Gold

Hätte man vergangene Woche einen Ort in Imst gesucht, wo Freude mit positiver Stimmung zu hauf vorhanden war, man hätte einen Abstecher zur Rodelhütte des RV Imst machen können. Denn dort waren am Freitagabend rund 40 Gäste versammelt, um jene Sportler zu sehen und ihnen zu gratulieren, die für beinahe historisches WM-Gold für das Oberland sorgten. Allen voran Junioren-Weltmeister Riccardo Schöpf.
26. Feber 2019 | von Albert Unterpirker
Heimsten in der Mannschaft Junioren-WM-Gold ein: Riccardo Schöpf, Juri Gatt und Bastian Schulte (v.l.), dahinter RV Imst-Obmann Peter Schmid. RS-Foto: Unterpirker
Kann jemand mehr strahlen? RV Imst-Obmann Peter Schmid. RS-Foto: Unterpirker

Von Albert Unterpirker

Kann jemand mehr strahlen? RV Imst-Obmann Peter Schmid. RS-Foto: Unterpirker
„Hammermäßig!“: RV Imst-Obmann Peter Schmid strahlt über das ganze Gesicht. Kein Wunder, konnte der Imster Traditions-Rodel-Verein doch über einen Weltmeistertitel jubeln. Geholt hat diesen Riccardo Schöpf mit Juri Gatt mit dem Doppel im Mannschaftsbewerb bei den Junioren kürzlich in Innsbruck/Igls. Dabei hatte man nur vorsichtig auf eine Medaille gehofft und hätte bei einer Bronzenen wohl auch schon gejubelt. So aber wurde es gar Gold. Nach rund 50 Jahren darf sich der Rodelverein Imst also wieder über einen Junioren-Weltmeistertitel freuen. „Mit so was rechnest du nicht“, sagt Schmid, „weil über die Deutschen kommst du normal nicht drüber.“ Hinter sich gelassen haben Gatt/Schöpf aber nicht nur jene (Platz zwei), sondern auch die Russen. Bonmot am Rande: Vor zwei Jahren fast auf den Tag genau sicherte sich Florian Schmid im Doppel bei der WM in Sigulda die Bronze-Medaille. „So kann es ruhig weitergehen“, lacht der Rodel-Obmann, dem bei der Nachricht des WM-Titels von Riccardo „zuerst ganz kalt“ geworden ist. „Alle bei uns waren komplett aus dem Häuschen. Ich musste mich da erst mal alleine niederhocken und das in Ruhe zergehen lassen.“ Verbreitet hat sich die Nachricht unter den Oberländer Rodelfreunden wie ein Lauffeuer. Die Glückwünsche – unter anderem seitens der Imster Stadtpolitik – ließen nicht lange auf sich warten. Und als sich dann bald nach dem WM-Titel-Gewinn der junge Riccardo bei seinem Obmann per SMS meldete, antwortete dieser: „Wenn du jetzt da wärst – ich tät dich umarmen!“ Nicht müde wird Schmid zu betonen, wie wertvoll es ist, wenn die Eltern für ihren Nachwuchs so viel Zeit investieren. „Für die Kinder und Jugend ist das unschätzbar! Und das ist die Belohnung für den Fleiß und die ganze Arbeit!“



Cool

Aber wie geht es dem Gold-Gewinner selbst? „Am Anfang haben wir es erst gar nicht glauben können“, blickt Riccardo Schöpf (17 Jahre) zurück, „die anderen Teams waren ja extrem stark. Und als die Deutschen runterfuhren, ist mir kurz das Herz stehengeblieben. Die Stimmung im Ziel war dann phantastisch – und das Gefühl war extrem cool!“ Während Schöpf zusammen mit seinem Obermann Juri Gatt und Bastian Schulte (Einzel, Lisa Schulte war verhindert, Anm.) bei der Ehrung in der Rodelhütte die Glückwünsche von Politik und Wirtschaft – und anschließend ein schmackhaftes Schnitzel – genießen durften, gibt es sogar noch mehr Erfolgsmeldungen beim RV Imst. Zum Beispiel Fabio Zauser, der heuer das letzte Mal in der Jugend B startete, und nun in die Jugend A aufsteigt. Zauser gewann bis auf eines alle Rennen, sahnte unter anderem den Österreichischen und Tiroler Meistertitel ab und siegte bei der Welt-Jugend-Challenge in Igls. „Ich bin zuversichtlich, dass ich heuer den Umstieg auf die größere Rodel gut schaffe“, so Fabio, der nächstes Jahr sein Augenmerk verstärkt auf das Doppel legen wird. Übrigens: Zauser qualifizierte sich als jüngster Teilnehmer überhaupt für die YOG-Olympiade 2020 in St. Moritz. Mit ihm muss man in Zukunft also ebenfalls mächtig rechnen. Wie wohl mit dem Mädels-Trio Lisa, Lena und Lara Zimmermann. Lisa sicherte sich bei der Welt-Jugend-Challenge den starken zweiten Rang. „Die Entwicklung ist unglaublich“, weiß Schmid, der quasi neben bei mit seinem äußerst engagierten Team einmal mehr perfekte heimische Rodelrennen auf der Bahn im Putzenwald hinzauberte. „Einen besseren Winter kannst du dir nicht wünschen“, resümiert der Obmann.

Stolz

Und so sollte es in der Rodelhütte für die 40 geladenen Gäste ein unvergesslicher Abend werden. Voll des Lobes für die beeindruckenden Leistungen von Riccardo Schöpf waren freilich auch Bürgermeister Stefan Weirather und Sportreferent Thomas Schatz, die unisono erklärten: „Ein super Erfolg! Imst kann stolz auf diesen WM-Titel sein!“

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