Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Werden Gerüchte um die Pfarre nun verstummen?

28. Feber 2020 | von Ewald Krismer
Stadtpfarrer Alois Oberhuber – so, wie ihn die meisten Imster kennen. Er zelebriert würdevoll seine Messen, auch mit der einen oder anderen humorvollen Einlage, die den Gottesdienst mitunter heiter werden lassen. Zudem ist er bei fast allen Imster Vereinen Ehrenmitglied – auch ein Zeichen seiner Beliebtheit. RS-Foto: Archiv/Krismer
Der Besuch von Bischof Hermann zu Albins 70sten Geburtstag im letzten November zu kommen, den sich der oberste Hirte nicht nehmen ließ – was wiederum von einer gewissen Wertschätzung gegenüber des damals noch tätigen Pfarrkirchenmesners zeugt. RS-Foto: Archiv/Krismer

Pfarre Imst: Krisensitzung und positive Aussprache mit Bischof Hermann Glettler



Ein in Imst in den vorangegangenen Tagen kursierendes Gerücht, Stadtpfarrer Alois Oberhuber würde aufgrund von Interventionen zweier kirchennaher Imster Bürger seines Amtes enthoben werden, erzwang eine Aussprache mit dem Bischof der Diözese Innsbruck, Hermann Glettler. Bei der Aussprache am vergangenen Montag  im Imster Widum anwesend waren neben dem Bischof und Pfarrer Alois Oberhuber auch Bürgermeister  und Landtagsabgeordneter Stefan Weirather, Mesner Albin Senn, Paul Egger sowie Mitglieder des Pfarrkirchen- und Pfarrgemeinderates und ein Vertreter für die Imster Vereine.



Von Ewald Krismer



Die für letzten Montag  im Imster Pfarrwidum anberaumte Krisensitzung in erster Linie notwendig gemacht hatte das Gerücht, Mesner Albin Senn und Paul Egger wären bei Bischof Glettler vorstellig geworden, um Pfarrer Alois Oberhuber baldigst loszuwerden. Fakt sei, dass schon vor Wochen Generalvikar Florian Huber Stadtpfarrer Alois Oberhuber mitgeteilt habe, „dass, wenn er im Juni seinen 80. Geburtstag feiert, anschließend, wenn es seine Gesundheit erlaubt, der Pfarre Imst noch ein Jahr vorstehen soll (wie der Stadtpfarrer der RUNDSCHAU mitgeteilt hat, soll vorerst aber die Pfarre Tarrenz im Gespräch gewesen sein, Anm.) und dann mit 1. September 2021 in den wohlverdienten Ruhestand gehen muss. Diese Vorgehensweise soll von allen Seiten aber in keinem Fall als Unzufriedenheit gegenüber dem Pfarrer verstanden werden“, mahnt Bischof Glettler in seiner Aussendung. Vielmehr, so der Bischof weiter, „soll Pfarrer Oberhuber von der Last der Hauptverantwortung, die eine solch große Pfarre, wie es die von Imst nun einmal ist, entbunden werden, gleichzeitig aber als Aushilfe in der Pfarre zur Verfügung stehen!“ Glücklich über dieses Vorgehen zeigte sich Pfarrer Oberhuber Tage darauf bei der Aschensegnung in der Johanneskirche nicht gerade. Ihm wäre lieber gewesen, man hätte zuerst seine Wünsche erfragt und nicht über seinen Kopf hinweg entschieden.



Oberhuber bleibt den Imstern erhalten


Die gegenwärtige Entscheidung bedeutet aber, dass der von den Imster Bürgern hochgeschätzte und beliebte Pfarrer Consiliarius Alois Oberhuber in Imst bleiben wird. Seine Unterbringung ist zwar noch offen, im Gespräch ist aber die freistehende Wohnung bei der Brennbichler Kirche, in der einst Dekan Alfons Lorenz wohnte. Pfarrer Oberhubers Wunsch wäre hingegen, im betreuten Wohnen, das demnächst im Pflegezentrum Gurgltal gegenüber dem Widum entstehen wird, unterzukommen, was allerdings von der Diözese nicht gerne gesehen werde, „weil ein Pfarrer jeweils links und rechts der Straße nicht gehe“, so der Stadtpfarrer kopfschüttelnd über diese Sichtweise seitens eines Verantwortlichen der Diözese Innsbruck. Dabei dürfte sich das Kirchenvolk über eine seelsorgerische Betreuung der dem ehemaligen Kloster angeschlossenen, schönen, kleinen Kirche sicherlich freuen.


Der Besuch von Bischof Hermann zu Albins 70. Geburtstag im letzten November, den sich der oberste Hirte nicht nehmen ließ – was wiederum von einer gewissen Wertschätzung gegenüber des damals noch tätigen Pfarrkirchenmesners zeugt. RS-Foto: Archiv/Krismer


Gerüchteküche


Bei dem besagten Gespräch aufgeklärt und widerlegt werden konnte das eingangs erwähnte Gerücht, Albin Senn und Paul Egger hätten mit der Protektion eines polnischen Priesters, der letztes Jahr in Imst aushilfsweise tätig war, einer Amtsenthebung von Stadtpfarrer Alois Oberhuber Vorschub leisten wollen. Die Faktenlage sei aber entgegen des Missverständnisses eine ganz andere: „Die Entscheidung über die Beendigung des Seelsorgeamtes des Imster Pfarrer Alois Oberhubers traf einzig und alleine die Leitung der Diözese Innsbruck“, so zitiert von Bischof Hermann Glettler in der schriftlichen Aussendung nach der Aussprache am Montag vergangener Woche, „und nicht wie Gerüchten zufolge Albin Senn und sein Freund Paul Egger!“ Die beiden engagierten Kirchendiener Senn und Egger hätten diesem jungen Priester lediglich den Weg zu Bischof Glettler ebnen wollen. Jedoch seien sie beim Bischof erst nach dessen Einladung persönlich vorstellig geworden, nachdem dieser von den Wünschen des polnischen Priesters erfahren habe, wollen Senn und Egger festgehalten wissen. Es sei nur darum gegangen, Glettler in Kenntnis zu setzen, dass der Pole sich eine Aushilfsstelle als Seelsorger, später eine Übernahme einer Pfarre im deutschsprachigen Raum, vorzugsweise in der Diözese Innsbruck, vorstellen könne. Dabei sei es aber nie explizit um die Pfarre Imst, also niemals um eine baldige Absetzung von Stadtpfarrer Alois Oberhuber gegangen. Die Meinung einiger Befragten: Solche Behauptungen kämen zustande, wenn sich Personen – vor allem jene, welche die Sache überhaupt nichts angehe – erdreisten würden, sich einzumischen, dabei Informationen (vielleicht sogar bewusst) falsch deuten und als Unwahrheiten in Umlauf bringen. Auch dahingehend wurde bei der Zusammenkunft Zielführendes besprochen. So sollen künftig durch effizientere Kommunikation das Verbreiten von Gerüchten, die zu ungerechtfertigten Schuldzuweisungen führen, weitgehend vermieden werden. Mittlerweile hat Albin Senn sein Amt als Mesner zurückgelegt. Zu heftig waren die Schuldzuweisungen seitens einiger, dem besagten Gerücht aufgesessenen Bürger. Nun, nachdem sich alles zum Guten gewendet hat, kündigte Albin Senn aber gegenüber der RUNDSCHAU an, am Ostermontag wieder als Mesner in die Pfarrkirche zurückzukehren.


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