Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wirtschaftlicher Optimismus für das Jahr 2019 angesagt

WK Präsident Walser fordert Abkehr von Populismus und Patentrezepten

Der traditionelle Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer Reutte war auch in diesem Jahr wieder ein Treffpunkt von Unternehmern sowie Vertretern aus der Politik.
15. Jänner 2019 | von Uwe Claus
Auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2019 stieß (v.l.) Tirols neuer WK Präsident Christoph Walser mit Direktorin Evelyn Geiger-Anker, Bezirksobmann Christian Strigl und Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler an. RS-Fotos: Claus
Eine Vitrine als Meisterarbeit des Pinswanger Tischlers Armin Kofler und in gewisser Weise eine Hommage an Kaiser Maximilian I., fand großes Interesse bei den Gästen.
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Galerie Neujahrsempfang Wirtschaftskammer Reutte. RS-Fotos: Claus
Von Uwe Claus



Unter den Gästen konnte Obmann Christian Strigl neben Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann den neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol, Christoph Walser begrüßen. Als Überraschung des Abends wurde bekanntgegeben, dass dem Unternehmer Fritz Jäger aus Breitenwang der Titel Kommerzialrat verliehen wurde. Den Festakt musikalisch begleiteten „The Nicknames“, eine A– Capella–Formation aus Tirol.
Ehrlichkeit und Offenheit gefordert.

„Vom Tourismus über den Verkehr bis hin zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie – gute Lösungen lassen sich nicht mit Populismus und Patentrezepten erzielen, sondern brauchen den Mut, der ganzen Wahrheit ins Auge zu blicken.“ Dies war einer der Kernsätze, die der neue Präsident der Wirtschaftskammer Tirol beim Neujahrsempfang in der Wirtschaftskammer Reutte in seiner sehr engagiert geführten Rede vor den Gästen beim Neujahrsempfang in der Wirtschaftskammer Reutte ausführte. Gerade zum Thema Verkehr fehle es ihm an der gebotenen Sachlichkeit. Es werde häufig ausgeblendet, dass ein großer Teil der Transporte der Versorgung der heimischen Bevölkerung dient – es gebe auch andere Verursacher wie Pkw-Verkehr und Hausbrand. Wenn die Politik wirklich die Luftqualität verbessern wolle, dann müsse sie ehrlich diskutieren und alle Verursacher im Auge haben. Die aktuelle Tourismusdebatte sei kontraproduktiv: „Wir müssen mit dem Tourismus leben, denn er ist ein Teil unserer wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte und es gilt einen goldenen Mittelweg zu finden und nicht bloß dagegen zu sein“. Dafür brauche es das Zutun aller, denn es gebe keinen Tourismus ohne Tourismusgesinnung. In Sachen Lehre, gelte es, deren Image zu verbessern und weitere Angebotsverbesserungen umzusetzen, gerade auch mit dem Hintergrund dem Facharbeitermangel gezielt zu begegnen. „Wir hatten ein sehr, sehr gutes Jahr 2018, jedoch mit dem Wermutstropfen Fachkräftemangel und wir sind auch bereits 2019 wirtschaftlich auf einem hohen Niveau – lassen Sie uns daran arbeiten, dass es dabei bleibt“, so sein Appell.

Spanien als Rettungsanker für Lehrlingsmangel?

Eine Vitrine als Meisterarbeit des Pinswanger Tischlers Armin Kofler und in gewisser Weise eine Hommage an Kaiser Maximilian I., fand großes Interesse bei den Gästen.
Bezirksobmann Christian Strigl stellte den Fachkräftemangel ebenfalls in den Fokus seiner Ansprache. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der anhaltend positiven Konjunktur werde es für die Unternehmen immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu akquirieren. Besonders dramatisch sei die Situation am Lehrstellenmarkt. Um diese Lücke zu schließen, ergreife die WK-Bezirksstelle Reutte mit Erfolg längst gezielte Maßnahmen wie das „Berufsfestival“ oder „KIWI – Kinder entdecken Wirtschaft“. Mit dem Projekt „Talents for Europe – Fachkräfte für Tirol“ beschreite die Bezirksstelle in Kooperation mit der Talenteentwicklung Missethon einen neuen Weg, um kompetente Mitarbeiter für das Außerfern zu gewinnen und geeignete Lehrlinge zu finden: „Die Lösung lautet „Spanien“, wo Jugendliche für eine Lehre in Österreich begeistert werden sollen und Österreich zur Lehrwerkstätte Europas werden könnte“.

Kritik an der Fernpass-Maut.

Zur Diskussion der Bemautung stellte er fest: „Der Wunsch nach einer Verkehrsreduktion am Fernpass ist zwar absolut nachvollziehbar, doch die Einführung einer Maut auf dieser Route ist sehr kritisch zu sehen, da der Wirtschaftsstandort Außerfern damit massiv belastet würde“. Ferner kündigte er eine stärkere wirtschaftliche Orientierung ins Allgäu an mit dem Ziel, sich näher kennenzulernen und dies in Zusammenarbeit mit der Allgäu GmbH ins Auge zu fassen. Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf warnte davor die Konkurrenz, besonders aus China, aus dem Auge zu verlieren. In der Vergangenheit seien Warnungen in den Wind geschlagen worden. Europa sei viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, wobei ein starkes Europa den kommenden Anforderungen mit klarer Handlungsweise begegnen müsste. „Wir können mit Optimismus ins Jahr 2019 starten, wobei auf die Stützung des Standorts Gewicht gelegt werden sollte und gemeinsame Strategien zu erarbeiten sind“.

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