Für Michael Mingler steht fest: „Tunnel ja. Aber nicht durch den Tschirgant, sondern für die Bahn.“ Foto: Grüne Tirol
Das Projekt Tschirganttunnel rückt in weite Ferne – die Tiroler Grünen freut’s
Die Ankündigung der ASFINAG, beim Projekt Tschirgant-
tunnel alle Planungen zurück an den Start zu schicken, ist für die Tiroler Grünen eine gute Nachricht. Für Michael Mingler, Verkehrssprecher der Grünen, bleibt dieses Projekt weiter in den Sternen geschrieben.
Mingler schlägt vor, alle offenen Fragen zu klären, bevor an der B 179 weiter geplant wird: „Das wäre vernüftig.“ Es sollen zuerst die Ergebnisse der angekündigten Verkehrsuntersuchungen abgewartet werden. „Die existierenden Untersuchungen von 2014 zeigen, dass mit Tschirgant- und Scheiteltunnel 24 Prozent mehr Verkehr auf der Fernpassbundesstraße zu erwarten ist, alleine der Tschirganttunnel würde aufgrund von Verkehrsverlagerung zu 13 Prozent mehr Verkehr führen. Bevor hier ein weiterer Ausbau stattfindet, gilt es jedenfalls neu zu bewerten, ob der Tunnel überhaupt eine Entlastung bringt“, so der grüne Verkehrssprecher, der für eine gut abgestimmte Gesamtstrategie plädiert.
Trinkwasser oder Tunnel?
Im Tschirgantmassiv befindet sich die strategische Wasserreserve der Gemeinde Haiming. Ein Tunnel ohne Durchbohrung des Tschirgant ist laut Michael Mingler schwer vorstellbar. „Trinkwasser oder Tunnel? Diese Frage müssen sich früher oder später alle Tunnelbefürworter stellen“, so Mingler.
Vision Bahntunnel.
Gegen die Blechlawine im Außerfern gibt es weder schnelle noch einfache Lösungen, auch, wenn jetzt das Tschirgant-Projekt wieder diskutiert wird, so Mingler. Er bringt erneut die Vision eines Bahntunnels ins Spiel, den die Grünen Mitte März in Reutte vorstellten (die RUNDSCHAU berichtete). „Im Gegensatz zum Tschirganttunnel liegen beim Bahntunnel schon konkrete Trassenvorschläge vor. Hier sind die Planungen also bereits weiter. Warum sollten wir also nicht dieses Projekt ins Zentrum unserer Bemühungen rücken?“, schließt Michael Mingler ab.
