Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Die Karten müssen neu gemischt werden“

Paukenschlag in Imst: Hannes Staggl erklärt überraschend Rücktritt als Imst Tourismus-Obmann

Der Entschluss habe schon länger in ihm gereift, nun macht es Imst Tourismus-Obmann und Inhaber des Gasthof Hirschen offiziell: Bei der am Dienstag abgehaltenen Vorstandssitzung gab Hannes Staggl seinen Rücktritt bekannt. Dem vorausgegangen waren große Unstimmigkeiten innerhalb des Imst Tourismus, die vor allem im Zuge des Neubaus der Imster Bergbahnen zu Tage traten.
9. Juni 2021 | von Barbara Heiss
„Die Karten müssen neu gemischt werden“
Der langjährige Obmann des Imst Tourismus gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt. RS-Foto: Heiss
Von Barbara Heiss

Die vergangenen Wochen und Monate im Imst Tourismus waren turbulent: Viele Unstimmigkeiten, gerade im Hinblick auf den Neubau der Imster Bergbahnen, sowie persönliche Differenzen und Streitigkeiten zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Nun zieht Obmann Hannes Staggl einen Schlussstrich: „Die Stimmung ist leider nicht besser geworden. Das Verhältnis zwischen mir als Obmann und dem Aufsichtsrat ist hinterfragungswürdig. Das hat mich dazu bewogen, diesen Schritt zu setzen und zurückzutreten“, erklärt Hannes Staggl. Der Entschluss habe sich vor allem nach der letzten Aufsichtsratssitzung Ende Mai verfestigt. Nachdem nun die aufsichtsbehördliche Genehmigung für den Neubau „unter Dach und Fach ist“, sei der richtige Zeitpunkt für Staggl gekommen: „Ich bin der Meinung, dass ich meinen Teil, den ich zum Neubau beitragen konnte und durfte, geleistet habe. Die Finanzierung ist nun endgültig
gesichert.“

„EIN JAHR DER UNSTIMMIGKEITEN“. Schon zu Beginn der Pandemie habe es Vertrauensbrüche gegeben, die sich über das vergangene Jahr fortgeführt hätten. „Man hat es mir nicht zugetraut, dass wir die Schwierigkeiten in der Pandemie im Griff haben“, so Staggl. Der Imst Tourismus stehe aber gut da: „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen. Deshalb ist es auch mein Wunsch, dass die Erhöhung der Nächtigungsabgabe nicht wie geplant 1 Euro, sondern nur 50 Cent betragen wird.“ Staggl sei auch mehrmals an den Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Schatz herangetreten, um eine „Klimaverbesserung“ innerhalb des Imst Tourismus mit Neuwahlen zu erreichen. „Ich persönlich gehe nun ohne Groll, aber die Karten müssen neu gemischt werden – wer auch immer dann Obmann wird. Sonst bleiben diese Unstimmigkeiten ewig. Es muss wieder Ruhe einkehren. Das wichtigste im Tourismus ist, dass alle an einem Strang ziehen, was bei uns zuletzt leider nicht mehr der Fall war“, so der Noch-Obmann. Als Touristiker sei es ihm aber auch nach seinem Rücktritt nicht egal, was mit dem Geld zukünftig passiert: „Ich bin 2014 als Obmann angetreten, weil ein Nicht-Touristiker dieses Amt anstrebte. Es braucht aber auch in Zukunft einen Obmann direkt aus dem Tourismus. Es wäre schade, wenn dies in die falsche Richtung gehen
würde.“

„KEINE LEICHTE AUFGABE“. In seiner Zeit als Imst Tourismus-Obmann hat Hannes Staggl einiges bewegt: „Meiner Einschätzung nach haben wir viel für die Region gemacht und konnten zahlreiche Projekte, wie den Starkenberger Panoramaweg, das Radnetz in und um Imst, diverse Sanierungen von Wanderwegen oder den Neubau von Brücken, umsetzen.“ Zudem hätte man große Veranstaltungen an Land ziehen und bestehende entsprechend ausbauen können. „Ich habe meine Ideen, wie den Starkenberger Homerun, einbringen können. Das haben wir auch im letzten Jahr trotz Pandemie gut geschafft. Wir haben in dieser langen Zeit einige Grundsteine gelegt und es gibt noch einiges, das in Zukunft umgesetzt werden kann“, so Staggl abschließend.

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