Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Who cares? We care!“

Das Außerfern als Modellregion für attraktives Arbeiten in der Pflege

„Who cares?“ Auf diese – etwas provokante – Frage kommt aus dem Außerfern die überzeugende Antwort: „We care!“ „Who cares? We care!“ – Das ist die gemeinsame Arbeitgebermarke von fünf Systempartnern, die sich der Pflege im Bezirk Reutte annehmen. Diese fünf Systempartner sind das Bezirkskrankenhaus Reutte, das Wohn- und Pflegeheim „Haus Ehrenberg“, das Seniorenzentrum „Zum guten Hirten“, der Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern (SGS) und der Campus Gesundheit Reutte.
12. Juni 2023 | von Sabine Schretter
„Who cares? We care!“
Katharina Storf (Pflegedienstleitung Haus Ehrenberg), Stephan Mayr (Heimleiter Haus Ehrenberg), Birgit Aldrian-Holzner (GF Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern), Stefanie Senftlechner-Miller (Pflegedienstleitung Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern), Sarah Friedle (Pflegedienstleitung Seniorenzentrum Reutte), Wolfgang Broll (Heimleiter Seniorenzentrum Reutte), Michaela Traub (Pflegedirektorin BKH Reutte) und Peter Mittermayr (Direktor Campus Gesundheit Reutte) (v.l.) sind sich einig: „We care!“. RS-Foto: Schretter
Von Sabine Schretter.
Ursula Euler und Alexander Höfner vom Verein Regionalentwicklung Außerfern (REA) koordinierten das EU-geförderte Projekt „Aufbau einer Arbeitgebermarke im Bezirk Reutte“. Die politisch Verantwortlichen für das Projekt waren Gemeindeverbandsobmann Bgm. Hanspeter Wagner, der Obmann des Sozial- und Gesundheitssprengels Außerfern, Dr. Matthias König, und Bgm. Günter Salchner. Extern begleitet wurde der Prozess vom Personalberater „Connect Compentence“  und von der Agentur für Kommunikation und Design „Team Stadthaus“.

Authentisch und ehrlich.
„Es ging uns darum, die positiven Aspekte des Pflegeberufes herauszuarbeiten“, erklärte Ursula Euler bei der Präsentation der Arbeitgebermarke am Dienstag, dem 6. Juni, in der Arena Ehrenberg. Auch das Außerfern bleibt vom Fachkräftemangel in Pflegeberufen nicht verschont.  Eine Mitarbeiter-befragung sollte hier Klarheit bringen, an welchen Stellschrauben zuerst gedreht werden muss. Arbeitszufriedenheit definiert sich nicht ausschließlich über das  Gehalt. Es geht  vor allem um die Freude an der Arbeit, es braucht flexible Arbeitszeiten und ein entsprechendes Freizeitangebot. Dafür wurde die Bonus Card ins Leben gerufen. Neben den möglichst optimalen Rahmenbedingungen bei der Arbeit sollen weitere Annehmlichkeiten und Vorteile das Arbeiten in der Pflege im Außerfern attraktiv machen und zur Entscheidung für eine entsprechende Jobwahl beitragen. Unternehmen sind aufgerufen, mit ihrer Unterstützung der Kampagne den Pflegeberuf im familienfreundlichen Außerfern, einer Region mit hoher Lebensqualität, noch attraktiver zu gestalten. 30 heimische Unternehmen sind bereits mit an Bord und tragen mit ihren Angeboten zur Arbeitnehmerzufriedenheit im Pflegebereich bei. Gemeinsam mit den genannten politisch Verantwortlichen nahmen die Mitglieder der Arbeitsgruppe Pflege auf der Bühne Platz und erklärten die Arbeitnehmermarke „Who cares? We care!“  In der Arbeitsgruppe vertreten sind Birgit Aldrian-Holzner (GF Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern), Stefanie Senftlechner-Miller (Pflegedienstleitung Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern), Stephan Mayr (Heimleiter Haus Ehrenberg), Katharina Storf (Pflegedienstleitung Haus Ehrenberg), Michaela Traub (Pflegedirektorin BKH Reutte), Wolfgang Broll (Heimleiter Seniorenzentrum Reutte), Sarah Friedle (Pflegedienstleitung Seniorenzentrum Reutte), Peter Mittermayr (Direktor Campus Gesundheit).   Die Aufgaben, die die Zukunft stellen wird, sind groß und herausfordernd. „Dafür muss und wird die entsprechende Infrastruktur geschaffen, etwa das Bezirkskrankenhaus umstrukturiert und sowohl das Haus Ehrenberg als auch das Seniorenzentrum erweitert“, führt Verbandsobmann Bgm. Hanspeter Wagner dazu aus. „Der demografische Wandel zeigt, dass es in 30 Jahren nicht genug Menschen geben wird, die jene pflegen, die dann Pflege benötigen“, umreißt Bgm. Günter Salchner, was zu erwarten ist. Diese Zukunftsaufgabe, dem Fachkräftemangel im Pflegebereich zu begegnen, wird nur gemeinsam gemeistert werden können. „Die Pflege im Bezirk Reutte kann nur als Gesamtsystem weiterentwickelt werden. Mit der gemeinsamen Arbeitgebermarke wird uns das gelingen.“ Bgm. Salchners Zukunftswunschgedanke: „Wenn du in der Pflege arbeiten willst, geh ins Außerfern. Denn dort funktioniert’s!“
Mit der Bonus Card wurde ein erster wichtiger Schritt gesetzt – verknüpft mit der Hoffnung, weitere Unternehmen zu motivieren, damit die Kampagne zu unterstützen. Ab Herbst wird ein eigener Gesundheitskatalog für die Mitarbeiter angeboten. Nine-to-five-Jobs kann und wird es im Pflege- und Gesundheitswesen auch in Zukunft nicht geben. Derzeit läuft im Bezirk Reutte eine Tageselternausbildung. Ab Herbst unterstützen die ausgebildeten Tageseltern dann in der Kinderbetreuung und helfen damit den Mitarbeitern der Pflegeeinrichtungen gerade an den Randzeiten oder bei unvorhersehbaren Ereignissen. Auch die Ausbildung am Campus Gesundheit Reutte setzt auf Flexibilität und Familienfreundlichkeit. Aufgrund des vielschichtigen Ausbildungsangebots können ab Herbst Schüler  von 15 bis 60 Jahren unterrichtet werden. Dieses Konzept geht auf: Für heuer wurden bereits mehr als 60 Anmeldungen gezählt. Christian Bauer (Connect Competence) und Simona Stedile-Foradori (Team Stadthaus) begleiteten das Projekt „Who cares? We care!“ auf seinem Weg. „Es ist ein Projekt, das Arbeit und Leben im Außerfern verbindet“, beschrieb Christian Bauer den Prozess. Auf die Frage „Who cares?“ kommt aus dem Außerfern die Antwort „We care!“ „Damit war der Kampagnen-Slogan geboren. Das unterstützen wir mit einer ungewohnten, reduzierten und doch sehr aussagekräftigen Bildsprache“, erklärt  Simona Stedile-Foradori den Auftritt der Kampagne. Weitere Informationen unter: whocares.tirol
Für die gelungene musikalische Umrahmung der Projektvorstellung sorgte „P.I.N. Code“.

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