Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Neuer Primar für die Innere Medizin Hochzirl

Wolfgang Halder spricht mit der RUNDSCHAU über Zukunftspläne, Herausforderungen und den Schwerpunkt Rheumatologie

Die Abteilung für Innere Medizin und Akutgeriatrie am Standort Hochzirl wird seit vergangener Woche von Primar Wolfgang Halder geleitet. Er folgt damit Monika Lechleitner nach, die diese Abteilung 17 Jahre geleitet hat. Die RUNDSCHAU hat sich mit dem neuen Leiter über seine Zukunftspläne, Schwerpunkte der Abteilung und Herausforderungen unterhalten.
8. August 2022 | von Beatrice Hackl
Neuer Primar für die Innere Medizin Hochzirl
Die Innere Medizin in Hochzirl verfügt über 126 Betten, und neben der Allgemeinen Inneren Medizin und Akutgeriatrie gehören vor allem die Nachsorge von altersbedingten Frakturen, Rheumatologie und Diabetes zur Expertise der Abteilung. Foto: Tirol Kliniken/Robert Schober
Von Beatrice Hackl

Die Innere Medizin in Hochzirl verfügt über 126 Betten, und neben der Allgemeinen Inneren Medizin und Akutgeriatrie gehören vor allem die Nachsorge von altersbedingten Frakturen, Rheumatologie und Diabetes zur Expertise der Abteilung. Wolfgang Halder war bisher Geschäftsführender Oberarzt in Hochzirl und ist demnach mit dem Haus und der Abteilung bestens vertraut. Seine Schwerpunkte sind vor allem die Geriatrie und die Rheumatologie. Halder übernimmt von Lechleitner eine Abteilung mit einem exzellenten Ruf, weit über die Grenzen Tirols hinaus. „Vor allem unsere geriatrischen Patientinnen und Patienten profitieren von unserer großen Erfahrung und unserem breiten Leistungsangebot“, beschreibt es Halder.

Herausforderung und Pläne. Die immer älter werdende Gesellschaft ist eine Herausforderung bzw. die damit einhergehende Zunahme altersbedingter Erkrankungen. Zu deren Bewältigung möchte Halder, gemeinsam mit seinem Team, einen wichtigen Beitrag leisten, indem er den Fokus verstärkt auf eine Früherkennung und präventive Maßnahmen legen möchte. Das Krankenhaus Hochzirl bietet dafür ideale Voraussetzungen und an der Umsetzung dieses Pilotprojektes wird derzeit gearbeitet. Bis Ende des Jahres soll das Projekt auf Schiene sein. „Der menschliche Körper ist nicht für das hohe Alter, das wir heute erreichen, gebaut. Zwischen 80 und 85 stellen sich somit zwangsläufig unterschiedliche Einschränkungen ein. Die Früherkennung der Entwicklung einer Gebrechlichkeit und der Versuch, durch vorbeugende Maßnahmen diese zu verhindern oder zu verzögern, sehe ich als wichtige Aufgabe der Geriatrie. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität älterer Menschen möglichst lange zu erhalten und damit auch die Notwendigkeit einer Versorgung zu verhindern“, informiert Halder, der weiß, dass insbesondere Stürze oft die Notwendigkeit einer Betreuung nach sich ziehen.

Bewusstsein schaffen. Gebrechlichkeit stellt sich dann ein, wenn mehrere Einschränkungen zusammentreffen. Hierbei spielt das Nachlassen der Muskelkraft, der Sinnesorgane, der geistigen Leistung und der Mobilität eine große Rolle. „Es gibt beispielsweise Möglichkeiten zur Früherkennung und Behandlung von Herzinsuffizienz, Diabetes und Osteoporose. Unter anderem bedarf es hierbei einer engeren Zusammenarbeit mit Hausärzten und Internisten. Unerlässlich ist aber auch die Förderung von Eigeninitiativen: Gleichgewichtstraining, eine eiweißreiche Ernährung und Bewegungstherapieprogramme. Bewegung stärkt nicht nur die Muskeln, sondern durch den mechanischen Reiz auch die Knochen“, verdeutlicht der Primar. Die größte Herausforderung diesbezüglich bestehe darin, Bewusstsein zu schaffen. Ein Bewusstsein für die Risiken der Entwicklung von Gebrechlichkeit und die Bereitschaft selbständig konsequent empfohlene Maßnahmen einzuhalten.

Schwerpunkte der Abteilung. „Ein wichtiger Schwerpunkt ist unsere Spezialisierung in Rheumatologie. Wir sind drei Fachärzte für Rheumatologie und betreuen Betroffene sowohl ambulant als auch stationär. In den letzten Jahren haben wir uns auch auf die Behandlung chronischer Schmerzerkrankungen – Fibromyalgiesyndrom – spezialisiert. Ein weiterer geriatrischer Schwerpunkt ist die Remobilisation nach Oberschenkel- oder Wirbelkörperbrüchen zur Wiedererlangung von Selbständigkeit. Hierfür braucht es spezialisierte und erfahrene Therapeuten sowie eine adäquate Schmerztherapie unter Beachtung von Multimorbidität und CoMedikation. Monika Lechleitner hat in Hochzirl zudem den Schwerpunkt Diabetes aufgebaut. Dieser bleibt natürlich auch nach ihrer Pensionierung erhalten“, betont der neue Primar Wolfgang Halder anschließend.
 
Neuer Primar für die Innere Medizin Hochzirl
Wolfgang Halder ist der neue Priamar der Abteilung für Innere Medizin und Akutgeriatrie am Standort Hochzirl. Foto: Philipp Weiler

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