Von Gebi G. Schnöll
Die Spenden werden von der Feuerwehr zentral gesammelt, mit Unterstützung der Firma „Schenker“ verpackt und anschließend nach Salzburg zur Verteilung gebracht. Die Spenden werden zur Versorgung von Flüchtlingen verwendet, die bereits in Österreich sind. Auch nach Wien werden Spenden transferiert, wo der sichere und bedarfsgerechte Transport im Rahmen der internationalen Katastrophenhilfe durch das Bundesministerium für Inneres in die Ukraine bzw. die Grenzregionen organisiert und abgewickelt wird. „Die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft in Tirol ist anhaltend groß. Ich danke allen Tirolern, die sich engagieren und den schutzsuchenden Menschen helfen wollen. Neben dem bereits bisherigen Appell für Geldspenden gibt es nun in Tirol die Möglichkeit, Sachspenden koordiniert an Sammelstellen in den jeweiligen Gemeinden abzugeben. Dort werden diese registriert, um die Spenden in enger Abstimmung mit Hilfsorganisationen und Einrichtungen weiter zu transportieren. In Situationen wie diesen braucht es eine koordinierte Vorgehensweise – die Hilfe soll dort ankommen, wo sie benötigt wird“, sagt LH Günther Platter.
Feuerwehren wichtige Stütze in Notsituation. Der Landeshauptmann und sein Stellvertreter Josef Geisler richten auch Dankesworte an die Feuerwehren: „Die Wehren sind einmal mehr eine wichtige Stütze in einer außerordentlichen Krisensituation. Durch die wohnortnahen und flächendeckenden Feuerwehren in Tirol und die helfenden Hände zahlreicher Freiwilliger können vonseiten des Landes Tirol nun gezielte Sachspenden-Aktionen organisiert werden. Ein Dank gilt auch der Bergrettung sowie dem Alpenverein und den Naturfreunden, die diese Sammelaktion unterstützen!“ Walter Peer, Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, bedankt sich ebenfalls für die Solidaritätsinitiativen: „Wir erleben derzeit in Tirol ein ungebrochen großes Maß an Solidarität, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft – die Menschen aus der Ukraine wissen das sehr zu schätzen. Die Tiroler Hilfe muss jedoch koordiniert und kanalisiert erfolgen. Weiterhin werden derzeit vor allem Geldspenden benötigt. Bei Sachspenden bitten wir, diese über die abgestimmte Sammelaktion mit den Feuerwehren abzuwickeln!“
Welche Sachspenden werden gebraucht? Benötigt werden derzeit laut Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) ungeöffnete Hygieneprodukte und Babyhygieneprodukte (Windeln, feuchte Tücher, etc.), saubere Einzel-Bettwäsche (keine Doppelbettwäsche; wenn möglich neu, ansonsten gewaschen und verpackt), Schlafsäcke (wenn möglich Winterschlafsäcke) und Handtücher (gewaschen und verpackt). Andere Sachspenden, wie beispielsweise Lebensmittel oder Kleidung und Medikamente, werden im Rahmen dieser Aktion aktuell nicht angenommen – auch bezogen auf Rückmeldungen zum Bedarf aus den Nachbarstaaten der Ukraine, wie Bund und Caritas dem Sonderstab Ukraine des Landes Tirol mitgeteilt haben.
Überwältigende Hilfsbereitschaft. „Die Hilfs- und Spendenbereitschaft und das Engagement in Tirol für die Menschen in der Ukraine sind ungebrochen und überwältigend. Dafür wollen wir seitens des Landes einmal mehr Danke sagen. Bis dato wurde gebeten, den Fokus vor allem auf Geldspenden zu legen und Sachspenden vorerst aufzubewahren, bis eine koordinierte Abwicklung möglich ist. Dies ist nun der Fall – wir bitten die Tirolerinnen und Tiroler, für Sachspenden das zentrale Angebot der örtlichen Feuerwehren zu nutzen. Wichtig ist, dass gespendet wird, was wirklich gebraucht wird: Das sind derzeit vor allem Hygieneartikel für Erwachsene und insbesondere Babys“, betont Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine, der seitens des Landes angesichts der Ukraine-Krise eingerichtet wurde und regelmäßig tagt. „Es wird in weiterer Folge auch möglich sein, Sachspenden für jene ukrainischen Flüchtlinge abzugeben, die in Tirol ankommen“, so Noggler. Bernd Noggler betont zudem, dass Geldspenden weiterhin wesentlich sind: Diese können etwa an Nachbar in Not, Netzwerk Tirol hilft, das Rote Kreuz oder die Caritas gerichtet werden. „Mit den Geldern kann ganz zielgerichtet Hilfe geleistet werden. Die Organisationen haben einen Überblick darüber, was, wo, wann und in welcher Menge benötigt wird.“