Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Vom Einzelkämpfer zum Bürgermeister

Bürgermeister Matthias Fink hält in Wildermieming seit mehr als einem halben Jahr die Zügel fest in der Hand

In Wildermieming ist heuer im Feber mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen die Ära Klaus Stocker zu Ende gegangen. Matthias Fink stand als einziger Kandidat für das Bürgermeisteramt zur Verfügung, und er wurde auch zum neuen Dorfchef bestellt. Im Gemeinderat trennen die Bürgermeisterliste „Wildermieming kann mehr“ und die Liste „Frischer Wind“ nur ein Mandat, es steht somit sechs zu fünf. Ein Kräfteverhältnis, das viel Fingerspitzengefühl für eine konstruktive Gemeinderatspolitik erfordert.
3. Oktober 2022 | von Peter Bundschuh
Vom Einzelkämpfer zum Bürgermeister
Das Leben eines Bürgermeisters ist absolut kein „Hängemattendasein“. Matthias Fink hat sich in seinen neuen Aufgabenbereich gut eingearbeitet. Foto: Bundschuh
Von Peter Bundschuh

Von großer Wichtigkeit im Zusammenspiel der Kräfte in jeder Gemeinde sind die Ausschüsse, über deren Anzahl und Wirkungsbereiche die Gemeinderatsmitglieder entscheiden müssen. Neben Überprüfungsausschuss und Bauausschuss seien als Beispiele folgende Ausschüsse angeführt: Tourismus, Sport, Kultur – Bildung – Senioren – Familie, Natur – Nachhaltigkeit – Wirtschaft, Jugend und Digitalisierung, Sicherheit – Gefahrenabwehr.

Baubremse greift. Die ziemlich emotional geführte Debatte um ein Bauprojekt eines privaten Wohnbauträgers ist im neu gewählten Gemeinderat nunmehr „Schnee von gestern“ – und zwar durch einen einstimmig gefassten Beschluss. Anfang September wurde eine vorläufige „Bausperre“ eingeführt. „Die Bausperre bedeutet aber keinesfalls einen Baustopp, aber der Planung von Großprojekten sollte von vorneherein der Wind aus den Segeln genommen werden“, so der Bürgermeister sinngemäß.

Sieben Monate – ein Überblick. Im Bereich Wohnen ist eine Siedlungserweiterung projektiert. „Im Grunde geht es dabei um Einfamilienhäuser mit ausreichend Grund für eine Nachverdichtung, also eine Zubaumöglichkeit der folgenden Generation. Von der Idee her handelt es sich dabei um eine Spielart des Mehrgenerationenwohnens, einem Modell mit breitgefächerten Ansatzmöglichkeiten“, erläutert Matthias Fink im RUNDSCHAU–Gespräch. Zum Thema Wohnen gehören auch die Pläne der Gemeinde zur Nutzung des Schulhausdachbodens. Konkret ist die Errichtung zweier Startwohnungen vorgesehen. Weiters berichtet Fink über das professionell ausgerichtete Angebot eines hochwertigen und kindgerechten Mittagstisches für Kindergarten und Schule in Wildermieming. Für die ältere Generation ist die Erweiterung des Seniorentaxis zum Nachttaxi von Interesse, da es nach 22.00 Uhr keine Öffi–Anbindung zum Bahnhof in Pfaffenhofen gibt.

Bürgermeister Matthias Fink im Kurzportrait. Matthias Fink, Jahrgang 1980, ist ein Wildermieminger „Urgestein“. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Ursprünglich zum Pflichtschullehrer ausgebildet, unterrichtet er nunmehr als Hochschulprofessor in Stams technisches Werken und Schulentwicklungsberatung. 2004 kandidierte der nunmehrige Bürgermeister erstmals für den Gemeinderat und bewarb sich auch um den Bürgermeistersessel. Nach einer „Politpause“ kehrte Fink 2016 als Wiedereinsteiger zurück und führte seine ursprüngliche „Einmannfraktion“ 2022 als Liste „Wildermieming kann mehr“ zum Wahlerfolg mit sechs Mandaten.
 

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