Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Alte Spiele neu beleben

Soziales Projekt der Praxis Handelsschule Imst

„Spiele bringen uns, wenn wir sie am meisten benötigen, Gesellschafter für unsere Einsamkeit“ (al–Mut‘azz, 13. Kalif von Bagdad): Dieses Zitat zum Anlass genommen, haben sich einige Schüler der Praxis Handelsschule Imst etwas Besonderes einfallen lassen. In ihrem Abschlussprojekt sind die Schüler auf der Suche nach gebrauchten (Brett-)Spielen, die sie aufbereiten wollen, um sie dann Bedürftigen oder – aus aktuellem Anlass – Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.
22. März 2022 | von Mel Burger
Alte Spiele neu beleben
Arthur Kammerlander und Selin Cevik sind die Geschäftsführer der diesjährigen „Junior Company“ an der Praxis Handelsschule Imst. RS-Foto: Heiss
Von Barbara Heiss

In ihrem Abschlussjahr haben die Schüler der zweiten Klasse der Praxis Handelsschule Imst ein soziales Projekt in Form einer „Junior Company“ ins Leben gerufen. „Unser Ziel ist es, Spiele zu sammeln und sie an Bedürftige (insbesondere Flüchtlingen aus der Ukraine) weiterzugeben“, erklären Selin Cevik und Arthut Kammerlander, die Geschäftsführer der „Junior Company“. Gerade in Zeiten von Corona würden Brett- und Gesellschaftsspiele wieder mehr an Bedeutung gewinnen, weiß auch der zuständige Lehrer Dietmar Strigl: „Wir haben es während der Corona-Pandemie sehr oft erlebt, dass Jugendliche an sozialer Armut leiden. Hier können Gesellschaftsspiele Menschen wieder zueinander bringen und für mehr soziale Kontakte sorgen. Im Hinblick auf die Ukraine-Krise können Spiele auch für eine bessere Integration unter den Flüchtenden sorgen. Deshalb haben wir uns heuer für dieses Projekt entschieden.“ Gesammelt wird alles: Von alten Brettspielen, bis hin zu Kartenspielen (keine Videospiele!). Dabei spielt es keine Rolle, ob die Spiele schon etwas älter sind oder einige Teile fehlen. „Wir haben in unserer Junior Company verschiedene Abteilungen: Marketing, Verkauf, Geschäftsführung, Produktion, EDV und Rechnungswesen. In jeder Abteilung sind einige Schüler tätig. In der Produktion beispielsweise werden fehlerhafte oder kaputte Spiele wieder repariert“, erklärt Kammerlander. Die Spiele können im Foyer der Schule zu den normalen Öffnungszeiten abgegeben werden. Die Mitarbeiter der „Junior Company“ sammeln diese dann, überprüfen sie auf ihre Vollständigkeit und reparieren sie gegebenenfalls. „Jeder, der ein altes Spiel abgeben möchte, kann sich bei uns unter den Telefonnummern 0677 64425498 oder 0677 64425496 melden“, so Cevik. Zudem wurde ein Instagram-Account („spiel.spass“) erstellt, auf dem die Fortschritte der „Junior Company“ demnächst verfolgt werden können. „Die entstehenden Kosten versuchen wir durch Spenden von Privatpersonen, Unternehmen und Einnahmen von Kuchenbasaren zu finanzieren“, so die beiden Geschäftsführer. Dafür stehen die Schüler bereits in Kontakt mit einige Organisationen wie „Imster helfen Imstern“ oder der Pfarre Imst, würden sich aber über weitere Kontakte, beispielsweise von Hilfsorganisationen, an die die Spiele gespendet werden können, freuen. Damit aber noch nicht genug: „Das Projekt wird noch einige weitere Teilprojekte beinhalten“, erklärt Strigl. Ab April sollen eine Spielemesse, Vorträge zu pädagogisch wertvollem Spielen sowie eine Spieletauschbörse folgen, um noch mehr Familien, die aktuell in einer schwierigen Situation leben, zu helfen. 
Alte Spiele neu beleben
Gemeinsam mit ihrem Lehrer Dietmar Strigl haben die Schüler ein soziales Projekt ins Leben gerufen und freuen sich auf zahlreiche Spenden. RS-Foto: Heiss

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