Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein Fest, das verbindet

„mundARTgerecht“ brachte etliche Dialekte nach Längenfeld

(mg) Der deutschsprachige Raum beheimatet unzählige Dialekte. Unter ihnen befindet sich der Ötztaler Dialekt, der heuer sein zehnjähriges Jubiläum als immaterielles Kulturerbe der UNESCO feiert. Doch es gibt auch eine Sprache, die alle, egal, woher sie auch kommen mögen, verstehen – die
Musik. Und diese spielte jüngst bei „mundARTgerecht“ in Längenfeld eine wichtige Rolle. Dialektmusikgruppen aus verschiedenen Regionen und Genres präsentierten im ganzen Ort verteilt ihre Künste.
24. August 2020 | von Martin Grüneis
Die Band „TOI“ war eine von vielen Gruppen, die mit ihrer einzigartigen Dialektmusik das „mundArtgerecht“-Publikum rockten. RS-Foto: Grüneis
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Konnten ihren Auftritt bravourös meistern: Das aus Längenfeld stammende Harfen-Duo „Saitenwind“ RS-Foto: Grüneis
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Von Martin Grüneis

Trotz der besonderen Umstände aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Verein „Pro Vita Alpina“ rund um Florentine Prantl wieder einmal eine besonders schöne Veranstaltung organisieren. Die Straßen in Längenfeld waren gefüllt mit Leben und die Wirtshäuser, in denen die einzelnen Musikgruppen auftraten, waren beinahe alle bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Publikum bekam einen bunten Mix an Musik präsentiert. Doch egal, ob Pop, Rock, Jazz oder traditionelle Volkslieder – gesungen wurde immer im Dialekt. Dabei erzählten die Künstler, welche allesamt mit viel Herz dabei waren, auch aus ihrem Leben. Die Zuhörer wiederum bedankten sich, indem sie vor Freude mitsangen und euphorisch  applaudierten. 

KEINE EINFACHE GEBURT. Die Planung von „mundARTgerecht“ gestaltete sich in diesem Jahr schwieriger und langwieriger als in den Jahren zuvor. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Bezirkshauptmannschaft hat aber gut funktioniert“, so Florentine Prantl. Man habe sich darauf geeinigt, dass die Bands vor allem vor den Wirtshäusern spielen.

VON SCHAUPLATZ ZU SCHAUPLATZ. All jene, die alle Gruppen live hören wollten, mussten durchaus einige Meter zurücklegen. Im Gasthaus „Sünderalm“ in Unterlängenfeld präsentierte sich „Stereowatschn“. Das urige Ambiente der Lokalität passte perfekt zu dem Dialekt-Rock der niederbayrischen Lederhosen-Rockband. Nur wenige Schritte weiter wurde dem Zuhörer das genaue Gegenteil geboten. Beim Gasthaus Dorfwirt spielte die aus Sankt Gallenkirchen stammende „Hausmusik Kraft“ echte Volksmusik. Dabei kam beinahe Volksfeststimmung auf, denn es wurde fröhlich mitgeschunkelt und mitgesungen. Etwas entspannter war es beim „Hotel Stern“ . Bei sanften Jazz-Klängen der Außerferner Gruppe „Jazzknödel & Blueskraut“ konnte man einfach die Seele baumeln lassen. In der „coffee bar brother’s“ in Oberlängenfeld feierte „DiETz“ lautstark sein 20-jähriges Jubiläum. Die Pop- und Rockmusik in Innsbrucker Mundart war bereits von weitem zu hören. Nebenan im Gasthaus „Mesner Stuben“ wusste „TyRoll“ mit dem Ötztaler Musiker Marlon Prantl zu überzeugen. Das Publikum war sichtlich begeistert von dem Mix aus selbstkomponierten Songs und neu interpretierten Volksliedern. Eine weitere Mundart-Band aus der näheren Umgebung präsentierte  sich im Restaurant „Rose“. Mit ihrem schwungvollen Sound und Liedern im Pitztaler Dialekt war es für „TOI“ ein Leichtes, die Herzen ihrer Zuhörer zu erobern. Nicht weit entfernt im „Café Christoph“ sang vor vollem Haus der Südtiroler Vollblutmusiker Sepp Messner Windschnur. Für „Jung & Frisch“ hingegen war der Auftritt bei „mundARTgerecht“ ein richtiges Heimspiel. Die drei Ötztaler Musikantinnen verzauberten die Gäste des Restaurant „Infang“ mit sanften, traditionellen Klängen. Das Schwimmbad bot die Bühne für gleich zwei Gruppen. Sowohl das junge Harfenduo „Saitenwind“ aus Längenfeld als auch die Austopop Band „4Ton“ wussten zu begeistern. Mit viel Witz und Liedern, die Geschichten aus dem wahren Leben erzählen, belebte die niederösterreichische Austropop-Band „hauk“ den Platz vor dem Hotel Rita. Aus dem tiefsten Ahrntaler Wald nach Längenfeld gekommen waren „Oachale van Toule und Reächl“. Sie spielten vor „Tino’s Pizzeria“. Für das furiose Finale beim Musikpavillion waren „Tyrolean Brass mit Jung & Frisch“ verantwortlich.

AUF WANDERUNG. Das Duo bestehend aus dem Liedermacher Alex Folterbauer (Innsbruck) und Wolf Ratz (Wien) waren am vergangenen Wochenende nicht nur an einem Schauplatz zu sehen. Mit ihrem durchaus humorvollen Lieder-Repertoire konnten sie die Zuhörer schnell für sich gewinnen. „Uns gefällt es ganz gut hier in Längenfeld. Der ständige Schauplatz-Wechsel war am Anfang etwas stressig, jedoch haben wir das gut in den Griff bekommen“, schmunzeln die beiden Musiker und ergänzen: „Dadurch sieht man aber auch viel von der Veranstaltung.“ Neben ihnen waren auch Martina und Sarah aus Sölden mit ihren gefühlvollen Volksliedern sowie der Liedermacher Franz Unger als Wandermusiker bei „mundARTgerecht“ dabei. 

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