Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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ORF im Goldrausch

7. März 2023 | von Meinhard Eiter
ORF im Goldrausch
Liebe Freunde des Rundfunks und des Fernsehens!
Die derzeit heiß gekochte Diskussionssuppe um die Neuordnung der Finanzierung unserer öffentlich rechtlichen Medienanstalt lässt niemanden kalt. Selbst mein ältester Sohn, der längst seine Informationen ausschließlich über das Internet bezieht, zeigt sich besorgt und fragte mich unlängst: „Papa, muss ich jetzt bald für etwas zahlen, das ich weder habe noch will?“ Er meint damit die geplante Umstellung von GIS (Gebühren, Information, Service) auf eine Haushaltsabgabe. Letztere würde Leute zur Kassa bitten, die weder einen Radio noch ein TV-Gerät besitzen. Die liebe Not hat wieder einmal ihren Ursprung beim Geld. Der ORF soll und muss sparen. Dass dafür bei der aktuellen Teuerungswelle Menschen in ihre Taschen greifen müssen, die das vom Staatsfunk dargebotene Programm gar nicht konsumieren, lässt so manchen von uns sprichwörtlich das Hören und Sehen vergehen. Auch wenn die Frage, ob Fernsehen ohnehin gesundheitsgefährdend sein soll, noch nie medizinisch einwandfrei geklärt wurde, steht fest: Ärger belastet Seelen. Und so sind viele Österreicher:innen mit dem, was sie an Filmen, Dokumentationen, Berichten und Reportagen via Flimmerkiste ins Wohnzimmer übertragen bekommen, nur noch mäßig zufrieden. Mich persönlich stören die national-chauvinistischen Kommentare bei Sportübertragungen. Da ist jede Skifahrerin, die bestenfalls in die Top-10-Plätze fährt, ein Ass oder ein Star. Bei sinnlos langen Vorberichten werden Sportler im Kampf um Gold, Silber und Bronze in einen wahren Goldrausch versetzt, um nach den Rennen nicht selten als Blech-Trottel dazustehen. Diese Form des unsere Athleten sinnlos unter Druck setzenden Starkults gehört dringend abgeschafft. Wo wir doch wissen, dass Schweigen Gold wäre!
 

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