Liebe Freunde von Häme und diebischer Freude!
Stimmt es, dass die Stimmen jetzt stimmen? Solche und ähnliche Wortspiele müssen sich jetzt die hiesigen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gefallen lassen. Der peinliche Fehler bei der Auszählung der Wahl des roten Bundesvorsitzenden strapazierte jüngst die Lachmuskeln der Österreicher. Wie wir wissen, muss der, der den Schaden hat, für den Spott nicht mehr sorgen. Sprüche wie „SP oje“ oder Bildwitze mit Gartengeräten und dem Slogan „SPÖ Rechenzentrum“ geisterten ebenso in Windeseile durch die unsozialen Medien wie geistreiche Dichtschöpfungen meines Wort-Kunst-Freundes Wilfried Schatz, der die Panne schlicht als „verexcelt“ auf die Schippe nimmt. In den Reigen sarkastischer Schadenfreude reihen sich auch geschichtsträchtige Sager ein. Josef Stalin, der russische Diktator, soll einst gemeint haben: „Es ist nicht wichtig, wer wählt, es ist wichtig, wer die Stimmen auszählt.“ Und im Vatikan sollen früher die hohen Geistlichen nach Wahlen die Stimmen verbrannt haben, um der Gegenwart für die Zukunft Peinlichkeiten aus der Vergangenheit zu ersparen. Wie auch immer. Die SPÖ, die zur Jahrtausendwende die Ära Blau-Schwarz mit dem Plakatspruch „Weil der Mensch zählt“ durch kolossale Wahlsiege beendete, muss jetzt Schmach ganz einfach ertragen. Vielleicht sogar lernen, über sich selbst zu lachen. Und an tröstende Erkenntnisse unserer schnelllebigen Zeit glauben. Vor nicht all zu langer Zeit gab es den Ibiza-Skandal und jetzt liegt die FPÖ in Umfragen wieder vorne. Auch Heilsbringer und Ex-Kanzler Sebastian Kurz ist Geschichte. Er hängt längst am Versorgungstropf eines US-Milliardärs. Wer sich gerne grün und blau ärgert und zum Schwarzsehen neigt, sollte wissen: Es gibt auch den Regenbogen und das Morgenrot!