Die 27 Landesmusikschulen in Tirol wurden vor einigen Jahren in sieben Regionen unterteilt. Im Tiroler Oberland vereinen sich die Landesmusikschulen Reutte, Ötztal, Pitztal, Landeck und Imst zur Region Oberland. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass kürzlich in Mils ein schulübergreifendes Volksmusikkonzert stattfand, welches die Vielseitigkeit der Volksmusik zeigte und die verschiedensten Instrumente präsentierte.
VOLKSMUSIK. Mit Volksmusik wird die traditionelle, häufig schriftlos überlieferte Musik bezeichnet, die für bestimmte Regionalkulturen charakteristisch ist. Präzise musikalische Merkmale oder Gattungen von Volksmusik, die übergreifend gültig wären, lassen sich kaum festschreiben. Sie ist vielfältig und bunt, wie die Regionen, in denen sie entstanden ist. Volksmusik hat in Tirol eine lange Geschichte und ist tief in der regionalen Kultur verwurzelt. Die Ursprünglichkeit und die Emotionen, die in jeder Note mitschwingen, erzählen Geschichten von Generationen und reflektieren den Alltag, die Bräuche und die Feste der Menschen.
DAS KONZERT. Das Ambiente im „Milser Stadl“ in der Alpenrast Tyrol in Mils hätte nicht passender für diesen Volksmusikabend sein können. Dieses Konzert war weit mehr als nur ein musikalisches Event – es war ein Fest der Begegnung, des Teilens und der gemeinsamen Leidenschaft für die Musik. „Es freut uns alle sehr, dass wir bei diesem ersten schulübergreifenden Volksmusikkonzert zusammenkommen können, um uns auszutauschen und gemeinsam zu musizieren“, so Klaus Strobl (Direktor LMS Ötztal). Es war eine Hommage an die Tradition, aber auch ein Schritt in die Zukunft. Die Musikschüler bringen frischen Wind in die Szene und erneuern die Liebe zur Volksmusik. In Mils kamen Musikanten zusammen, die mit ihren Instrumenten und Stimmen die Seele dieser Tradition verkörperten. Von Tanzlmusi bis Stubenmusik, vom Landler bis zum Walzer und von der Polka bis zum Marsch zeigten die Schüler und Lehrer der verschiedenen Landesmusikschulen die Mannigfaltigkeit der Volksmusik. So bunt wie die gebotene Volksmusik, so unterschiedlich gestalteten die Landesmusikschulen ihre Auftritte. Die LMS Reutte war mit einer Schülerin und ihrem Lehrer vertreten und bestritt das Programm sozusagen im „Alleingang“. Johannes Nagele (Direktor LMS Imst) bat gar 19 Musiker auf die Bühne. „Ich möchte heute zeigen, dass Volksmusik genauso spannend sein kann wie Jazz- und Popmusik. Es wäre schön, wenn sich in Imst mehr Schüler für Volksmusik interessieren würden“, so Nagele. Die LMS Ötztal und die LMS Landeck präsentierten Volksmusikstücke mit dem Hauptaugenmerk auf eher klassischen Volksmusikinstrumenten wie der Steirische Harmonika und Harfe. Die LMS Pitztal ließ Löffel, Gläser und Klarinetten erklingen.
Kathrin Schwarz (LMS Imst) präsentierte die Schwegelpfeife. Das wohl älteste Instrument unter den Tiroler Volksmusikinstrumenten und immaterielles Kulturerbe. RS-Foto: Hirsch
Die Direktoren der Landesmusikschulen Region Oberland: Norbert Sailer, Johannes Nagele, Luis Sprenger und Klaus Strobl (v. l.) Nicht im Bild: Tobias Lämmle. RS-Foto: Hirsch