Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen umfassen die Zeit zwischen dem 25. November, dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, und dem 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltige Folgen für die Betroffenen hat. Um Betroffenen und deren Unterstützern eine niederschwellige Möglichkeit zu bieten, Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen, werden im Aktionszeitraum Workshops und Vorträge gehalten. In der vergangenen Woche gab es im Imst gleich drei Veranstaltungen dazu. Verschiedene Einrichtungen rund um den Schutz besuchten auch die HTL Imst. Die Schüler wurden in zeitlichen Abständen eingeladen, Kurzvorträge einer jeglichen Organisation anzuhören oder sogar mitzugestalten.
HELFEN STATT WEGSCHAUEN. Chefinspektor Engelbert Plangger begrüßte die Schüler und freute sich über die große Beteiligung. Bei der „Sicherheitsinsel“ der Polizei wurde den Schülern die hohe Rate an Gewalttaten anhand der Zahlen verdeutlicht. Nicht nur, dass jede dritte Frau betroffen ist, nein, auch ein Drittel von 1000 befragten Männern sagte, dass dies „OK“ ist. Nicht die Delikte sind derzeit am Steigen, sondern die Gewalt, mit der die Polizei zu tun hat. Am Tisch der Bezirkshauptmannschaft wurden Rechte und Pflichten von Betroffenen und ihren Angehörigen erklärt. Das Bezirksgericht veranschaulichte ihre mögliche Hilfestellung in Gewaltfällen, indem die Schüler in die Rollen von Richter, Zeugen, Opfer und Täter schlüpften und eine Verhandlung nachstellen durften. Vor Ort gab es noch Aktionstische vom Gewaltschutzzentrum, Kinderschutzbund und dem Frauenhaus. In einem sind sich alle Organisationen einig. Courage und Hilfe der Mitmenschen können Leben retten. Hinschauen und helfen ist manchmal der einzige Ausweg für betroffene Frauen.
Richterin Sigrid Melichar, Mathias Maier BG, Chefinsp. Engelbert Plangger und Iris Ciresa von der BH Imst setzen sich für Gewaltopfer ein.