Die Galerie Theodor von Hörmann platzte sprichwörtlich aus allen Nähten, als Kulturreferentin Barbara Hauser launig die Ausstellung von Elmar Peintner eröffnete. „Wenn die Galerie so voll wie heute ist, muss es etwas Besonderes zu sehen geben – herzlich willkommen, Elmar, wir freuen uns sehr über diese Ausstellung!“ Der in Zams 1954 geborene Künstler studierte an der Akademie der Bildenden Künste in der Meisterschule von Maximilian Melcher in Wien. Anschließend zog es ihn mit einem Auslandsstipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst nach Luxemburg ins Maison des Artistes. Darüber hinaus war er Gaststudent bei Tetsuya Noda an der Tokyo National University of Fine Arts and Music in Japan.
„STRIPES“ VERBINDEN ZU FRANZ KAFKA. Peintner beschäftigt sich in dieser Schau mit verschiedenen Wirklichkeiten und damit verbunden mit dem Freilegen von Strukturen und dem Blick hinter die rein äußeren Erscheinungsformen. Seine „Stripes“ erinnern an Filmstreifen, eine Hommage an Franz Kafkas großes Interesse an den aufkommenden Kinofilmen. Sie können als Niederschrift von Zeichen und Formen interpretiert werden, die als analoger Film ablaufen und den Blick in unbekannte Räume freigeben. Dieses Konzept regt dazu an, über die Grenzen menschlicher Wahrnehmung nachzudenken und den Raum als Brücke zu sehen, die das Unendliche mit dem Winzigsten verbindet. Daraus entstehen Fragen nach dem, was sich verbirgt hinter dem, was wir sehen und wissen. Elmar Peintner im Originalton: „Man sieht Durchblicke zwischen den Streifen beziehungsweise den Gitterstäben in eine andere Wirklichkeit. Es sind vage Einblicke in eine andere Welt, in das Unbewusste, das Neue, das noch nicht scharf da ist. Daher halte ich den Hintergrund immer unscharf, das soll die Neugierde im Menschen wecken.“
„EIN KÄFIG GING EINEN VOGEL SUCHEN." „Das ist ein Aphorismus von Franz Kafka. Und der beschäftigt mich selber auch sehr im Moment“, so Elmar Peintner zur RUNDSCHAU. „Auf der einen Seite wissen wir oft selber nicht, ob wir außerhalb oder innerhalb des Käfigs sind. Zum Beispiel, wenn man gewisse Süchte, Krankheiten oder Angewohnheiten hat, steckt man in einem Käfig drin, aus dem man versucht auszubrechen. Auch die Krankheit, die einen heimsucht, ist ein Käfig, in den man eingesperrt ist. Denn man kann vieles nicht erledigen, solange man die Krankheit hat. Dieses Eingesperrtsein weckt auch die Neugierde, das zu entdecken, was hinter den Gittern des Käfigs ist.“ Peintner verwendet für die Technik der „Stripes“ verschiedene Walzen. „Auf diese Walzen gebe ich Ölfarbe, weil die nicht so schnell eintrocknet, zum Beispiel schwarz. Dann zeichne, ritze oder schabe ich mit einem spitzen Gegenstand Figuren und Formen in die Farbe auf der Walze. Anschließend walze ich genau diese zehn Zentimeter auf die Leinwand drauf. So entstehen Einzelbilder wie bei einem Schmalfilm, so sollen die Bilder auch betrachtet werden. Dann beginnt der Prozess von Neuem.“
KUNST IM DIENST VON „RETTET DAS KIND“. Elmar Peintner ist nicht nur künstlerisch tätig, sondern auch als Botschafter derjenigen Organisation, die seit 1967 notleidende Kinder in Tirol tatkräftig unterstützt. Regina Stanger, Vize-Vorsitzende Tirols
im Originalton: „Wir sind ein unabhängiger Verein, der nur Tiroler Kinder unterstützt, und das im Rahmen von Soforthilfen wie zum Beispiel Lebensmittelgutscheinen, Zuschüssen für Haushaltsgeräte, Nachhilfeförderung, Weihnachtshilfe, Christkindlaktionen und vieles mehr. Elmar Peintner ist ein Künstler mit großem Herz, der sich seit Jahren für unseren Verein engagiert. So auch dieses Jahr, gemeinsam mit der RUNDSCHAU und der Stadtgemeinde Imst. Von jedem Bild, das hier in dieser Ausstellung verkauft wird, gehen 10 Prozent des Kaufpreises an unsere Organisation. Die RUNDSCHAU spendet uns im Rahmen ihrer alljährlichen Weihnachtsaktion 1.000 Euro und auch von der Stadt Imst kommt ein Betrag dazu. Wir leben ja nur von Spenden, deshalb sind wir sehr, sehr dankbar für diese Art der Unterstützung“, betont Stanger. Und Jubilar Peintner schließt: „Ich bin überwältigt, dass so viele von Euch gekommen sind, um mit mir dieses Fest zu feiern. Es ist einfach schön. Herzlichen Dank dafür!“
Elmar Peintner spendet 10 Prozent des Gesamterlöses dieser Ausstellung der Organisation „Rettet das Kind“, die auch von der RUNDSCHAU und der Stadtgemeinde Imst unterstützt wird. Im Bild: Peintner mit Vize-Vorsitzender Regina Stanger.
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Die Landesmusikschule Imst, vertreten durch Johannes Nagele (Klavier), Lucia Müller (Vocals) und Matthijs Spiss (Saxophon) umrahmte die äußerst gut besuchte Vernissage. RS-Foto: Bundschuh