Ein Tiroler Imker über seine Leidenschaft
Bienen schützen heißt Zukunft sichern: Martin Ennemoser gibt Einblicke in seine Arbeit
3. Juni 2025 | von
Martin Grüneis

Martin Ennemoser gewährt Einblicke in seine Arbeit, spricht über die aktuellen Herausforderungen für österreichische Imker und äußert seine Wünsche für eine bienenfreundlichere Zukunft.
Foto: ÖR M. Ennemoser
Foto: ÖR M. Ennemoser
Sein Interesse an der Imkerei wurde an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Imst geweckt. Dort hatte sich Martin Ennemoser intensiv mit dem Fach Bienenkunde beschäftigt. „Dieses Thema hat mich von Anfang an begeistert“, so Ennemoser. Als einer der ersten Schüler durfte er ein Fremdpraktikum absolvieren, das ihn zu einer Großimkerei mit rund 3.000 Bienenvölkern nach Kärnten führte. Dort hatte Ennemoser seine Faszination für die Bienen entdeckt – und auch seine Liebe zu diesem Beruf. Anschließend erlernte er den Beruf des Imkers an der Lehranstalt. „Seit mittlerweile 36 Jahren bin ich nun an der Imkerschule tätig – und die Begeisterung für die Arbeit mit den Bienen ist bis heute ungebrochen. Es ist ein wunderschöner Beruf, der mich immer wieder aufs Neue fasziniert“, sagt Martin Ennemoser.
WAS JEDER ZUM SCHUTZ DER BIENEN BEITRAGEN KANN. „Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es in Österreich rund 700 verschiedene Bienenarten gibt – und nur eine davon ist die Honigbiene. Der Schutz aller Bienen beginnt im Kleinen, etwa im eigenen Garten oder sogar am Balkon“, erklärt der erfahrene Imker. Ein großes Plus für Wildbienen ist es, wenn man blühende Pflanzen stehen lässt, den Rasen nicht zu oft mäht und auf Rasenroboter verzichtet. Wilde Ecken im Garten, altes Totholz oder offene Bodenstellen bieten wichtige Lebensräume, da etwa drei Viertel der heimischen Bienenarten im Boden nisten. Auch Nisthilfen wie Bienenhotels können sinnvoll sein. „Bei der Bepflanzung sollte man auf ungefüllte, heimische Blühpflanzen vom Gärtner setzen – selbst in Balkonkistchen, – damit die Bienen ausreichend Nahrung finden“, erklärt Ennemoser. „Für die Honigbiene kann man ganz einfach etwas tun, indem man regionale Imkereiprodukte kauft – also Honig und Co. direkt vom heimischen Imker. Damit unterstützt man nicht nur die Bienen, sondern auch die heimische Landwirtschaft und Artenvielfalt.“
DIE AKTUELL GRÖßTEN HERAUSFORDERUNGEN FÜR IMKER IN ÖSTERREICH. „Diese Frage lässt sich zwar schnell beantworten, betrifft aber mehrere wichtige Bereiche: Die größte und nach wie vor anhaltende Herausforderung ist die Varroa-Milbe“, so Ennemoser. Die Varroa-Milbe begleitet die Imker schon seit den 1980er-Jahren und ist nach wie vor schwer zu bekämpfen. „Dennoch haben wir im Laufe der Jahre gute Methoden entwickelt, um mit ihr umzugehen – auch wenn der Aufwand nach wie vor hoch ist“, verrät der Tiroler Imker. Ein weiteres großes Thema ist der Honigmarkt. Der Konsum von heimischem Honig geht zurück, viele greifen zu Importware, die oft günstiger, aber qualitativ nicht vergleichbar ist. Hinzu kommt die intensive Landbewirtschaftung. „Das nimmt den Bienen wichtige blühende Flächen und reduziert das Nahrungsangebot erheblich. Natürlich stehen auch die Landwirte unter wirtschaftlichem Druck, was man verstehen muss. Aber schon kleine Maßnahmen wie eine extensivere Bewirtschaftung, z. B. nur zwei- bis dreimaliges Mähen im Jahr oder das Stehenlassen von Blühflächen, könnten viel bewirken.“ Trotz dieser Herausforderungen ist die Lage der österreichischen Bienen insgesamt nicht schlecht – wenn weiterhin gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird.
TAG DER BIENE. „Für mich persönlich ist eigentlich jeder Tag ein ,Tag der Biene‘. Ich beschäftige mich das ganze Jahr über mit den Tieren – 365 Tage im Jahr“, so Ennemoser. In seinem Alltag spielt die Biene immer eine zentrale Rolle – deshalb ist dieser Tag für ihn nicht außergewöhnlich. „Trotzdem finde ich es gut, dass es diesen offiziellen Tag gibt. Er lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Bienen – und das ist wichtig. Dabei sollte es nicht nur um die Honigbiene gehen, sondern auch um die vielen Wildbienenarten, die zum Teil noch stärker gefährdet sind. Der Tag der Biene trägt zur Bewusstseinsbildung bei – und das kann viel bewegen.“
WAS JEDER ZUM SCHUTZ DER BIENEN BEITRAGEN KANN. „Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es in Österreich rund 700 verschiedene Bienenarten gibt – und nur eine davon ist die Honigbiene. Der Schutz aller Bienen beginnt im Kleinen, etwa im eigenen Garten oder sogar am Balkon“, erklärt der erfahrene Imker. Ein großes Plus für Wildbienen ist es, wenn man blühende Pflanzen stehen lässt, den Rasen nicht zu oft mäht und auf Rasenroboter verzichtet. Wilde Ecken im Garten, altes Totholz oder offene Bodenstellen bieten wichtige Lebensräume, da etwa drei Viertel der heimischen Bienenarten im Boden nisten. Auch Nisthilfen wie Bienenhotels können sinnvoll sein. „Bei der Bepflanzung sollte man auf ungefüllte, heimische Blühpflanzen vom Gärtner setzen – selbst in Balkonkistchen, – damit die Bienen ausreichend Nahrung finden“, erklärt Ennemoser. „Für die Honigbiene kann man ganz einfach etwas tun, indem man regionale Imkereiprodukte kauft – also Honig und Co. direkt vom heimischen Imker. Damit unterstützt man nicht nur die Bienen, sondern auch die heimische Landwirtschaft und Artenvielfalt.“
DIE AKTUELL GRÖßTEN HERAUSFORDERUNGEN FÜR IMKER IN ÖSTERREICH. „Diese Frage lässt sich zwar schnell beantworten, betrifft aber mehrere wichtige Bereiche: Die größte und nach wie vor anhaltende Herausforderung ist die Varroa-Milbe“, so Ennemoser. Die Varroa-Milbe begleitet die Imker schon seit den 1980er-Jahren und ist nach wie vor schwer zu bekämpfen. „Dennoch haben wir im Laufe der Jahre gute Methoden entwickelt, um mit ihr umzugehen – auch wenn der Aufwand nach wie vor hoch ist“, verrät der Tiroler Imker. Ein weiteres großes Thema ist der Honigmarkt. Der Konsum von heimischem Honig geht zurück, viele greifen zu Importware, die oft günstiger, aber qualitativ nicht vergleichbar ist. Hinzu kommt die intensive Landbewirtschaftung. „Das nimmt den Bienen wichtige blühende Flächen und reduziert das Nahrungsangebot erheblich. Natürlich stehen auch die Landwirte unter wirtschaftlichem Druck, was man verstehen muss. Aber schon kleine Maßnahmen wie eine extensivere Bewirtschaftung, z. B. nur zwei- bis dreimaliges Mähen im Jahr oder das Stehenlassen von Blühflächen, könnten viel bewirken.“ Trotz dieser Herausforderungen ist die Lage der österreichischen Bienen insgesamt nicht schlecht – wenn weiterhin gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird.
TAG DER BIENE. „Für mich persönlich ist eigentlich jeder Tag ein ,Tag der Biene‘. Ich beschäftige mich das ganze Jahr über mit den Tieren – 365 Tage im Jahr“, so Ennemoser. In seinem Alltag spielt die Biene immer eine zentrale Rolle – deshalb ist dieser Tag für ihn nicht außergewöhnlich. „Trotzdem finde ich es gut, dass es diesen offiziellen Tag gibt. Er lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Bienen – und das ist wichtig. Dabei sollte es nicht nur um die Honigbiene gehen, sondern auch um die vielen Wildbienenarten, die zum Teil noch stärker gefährdet sind. Der Tag der Biene trägt zur Bewusstseinsbildung bei – und das kann viel bewegen.“