Aufgrund des verdienten Ruhestandes von Direktor Harald Schaber der Handelsakademie und Handelsschule Imst begann gleich zu Beginn dieses Schuljahres die neue Direktorin ihren Dienst. Jeannette Hausberger, gebürtige Ötztalerin, bewarb sich aus vielerlei Gründen für diesen Posten. Selbst Schülerin der HAK Imst, hatte sie auch ihr erstes Unterrichtspraktikum im Rahmen ihres Wirtschaftspädagogikstudiums an ihrer Schule und, wie der Zufall es wollte, hatte sie auch ihre erste Lehrtätigkeit an der HAK/HAS Imst. Danach verschlug es Hausberger für zehn Jahre in die Privatwirtschaft, was laut ihr eine prägende Erfahrung war. Teilhabend an dem Aufbau und der Strukturentwicklung des Unternehmens kann sie heute aus diesen Erfahrungen schöpfen. Danach war sie an der „eco telfs“.
MEINE ZUKUNFT. Die letzten Tage an anderen Schulen des Tiroler Oberlandes unterwegs, wurde die neue Direktorin oft gefragt, wie sie die Zukunft der Handelsschule sieht – ist doch die HAS Imst die letzte verbleibende ihrer Art im Tiroler Oberland. Mit einem Lächeln und dem Zitat „Totgeglaubte leben länger“ sieht sie in der Handelsschule an sich ein wichtiges Bindeglied zwischen Unterstufe und Oberstufe. „Die HAS bietet eine Basis an sozialer Kompetenz und ein breites wirtschaftliches Fundament. Ebenso ist sie für die strategische Entwicklung in Hinsicht auf die Schule 2030 dringend notwendig“, erklärt Direktorin Jeannette Hausberger im Interview mit der RUNDSCHAU. Viele Schüler sind mit der Entscheidung, in welche Richtung ihr Leben nach dem Abschluss der 8. Schulstufe gehen soll, überfordert. Die Frage, ob man sich für eine Lehre (Dualstudium) oder eine weiterführende Schule entscheidet, ist für viele Jugendliche in diesem Alter noch zu verwirrend. Der Schulzweig HAS.Praxis in Imst bietet hierbei einen guten Mittelweg. Einerseits wird eine äußerst fundierte Ausbildung in Wirtschaftswissen und Praxis vermittelt, die den Einstieg in das Berufsleben ebnet. Andererseits wird auch der Weg zu einem etwaigen Studium nicht verbaut. So wird die Schulzeit später angerechnet.
MEINE SCHULE. Mit den zusätzlichen Zweigen HAK.IT und HAK.Plus werden die zwei wichtigsten Säulen der Wirtschaft abgedeckt. Dass die IT am Vormarsch ist und unsere Zukunft Fachkräfte in dieser Richtung braucht, ist unumstritten. Digitalisierung, der richtige Umgang mit den sozialen Medien sowie das Verständnis und das richtige Einsetzen der KI liegen Jeannette Hausberger am Herzen. Neue Technologien, Laptopklassen von der ersten Minute an sowie neueste Entwicklungen stehen auf dem Stundenplan. Die HAK.Plus legt neben der wirtschaftlichen Basis ihren Schwerpunkt in die Sprachenausbildung und bietet neben Englisch ab der ersten Klasse auch Französisch oder Italienisch an. Ab der dritten Klasse steht auch Spanisch zur Wahl. Großes Plus hierbei sind die Partnerschulen in Italien, Frankreich und Spanien sowie auch ein Teil des Erasmus-Förderprogrammes zu sein, an dessen Projekten die Schüler teilnehmen können. Mit einem Blick über den Tellerrand sind Hausberger auch die Themen Nachhaltigkeit, Kommunikation, Digitalisierung und Internationalität in der Ausbildung wichtig: „Ich möchte den Schülern den Sinn des Lernens vermitteln und sie auf ihre Zukunft vorbereiten.“
MEIN ERFOLG. Eine Besonderheit der Schule an sich sind auch die schon länger eingeführten und sogenannten IMST-Stunden. Die Unterrichtsstunden an der HAK/HAS Imst wurden von 50 Minuten auch auf 40 reduziert und die daraus entstandenen Restminuten dürfen die Schüler individuell mitbestimmen. Dieses flexible Stundenplanmodell wird von den Schülern selbst gestaltet. Aus einem Pool von 180 Kursen wählen die Schüler ihre zusätzlichen Förderstunden oder Unterrichtseinheiten zu Themen, die für ihre persönliche Entwicklung wichtig sind. Das können neue Fächer oder vertiefende Projekte sein. So können besonders gegen Ende der Schulzeit alle Schüler ihre Individualität erreichen. Ebenfalls unterstützend zu dieser Ausbildung kommen Projekte wie die Gründung von Schülerfirmen sehr gut bei den Jugendlichen an. Mit verschiedensten Partnerunternehmen können die Schüler so ihr zukünftiges Wirken in der realen Berufswelt testen und ihre ersten Erfahrungen sammeln. Mit ihrem erfahrenen Team an Lehrkörpern möchte Hausberger neue Wege finden, um die Schüler in Individualität und Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Am Freitag, dem 22. November, von 14 bis 18 Uhr lädt die HAK/HAS Imst zum Tag der offenen Tür ein, um Schülern einen Einblick zu bieten.