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„Schützenswertes Gebiet“

Naturjuwel Ambergersee soll Naturdenkmal werden

Im Gemeinderat Oetz wurde jüngst eine große Anzahl an Themen ausführlich behandelt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem das Projekt „Umfahrung Oetz“, die Jahresrechnung 2022 und die Unterschutzstellung des Brandsees / Ambergersees.
4. April 2023 | von Martin Grüneis
„Schützenswertes Gebiet“<br />
Nach Haiming herrscht nun auch in Oetz ein Grundsatzbeschluss zur Ausweisung des Ambergersees/ Brandsees als Naturdenkmal. RS-Foto: Grüneis
Von Martin Grüneis

Ein Thema der ersten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr war der Brandsee / Ambergersee. Dieser liegt zum Teil auf dem Gemeindegebiet von Haiming, der Großteil gehört allerdings zu Oetz. In Haiming wurde bereits ein Grundsatzbeschluss zur Ausweisung des Ambergersees / Brandsees als Naturdenkmal gefasst. „Es ist wirklich ein schönes und schützenswertes Gebiet“, so der Oetzer Bürgermeister Hansjörg Falkner. Ausführlich erläuterte Falkner dem Gemeinderat, durch welche Gesetze der See bereits jetzt geschützt werde und was die möglichen Folgen einer Ausweitung des Schutzes wären. Dass der Brandsee / Ambergersee einen höheren Schutzstatus verdient hätte, war im Gemeinderat unbestritten. Nachdem einige kleinere Fragen geklärt werden konnten, wurde einstimmig beschlossen, der Gemeinde Haiming zu folgen. „Es ist großartig, dass es so nach rund zwei Jahren beinahe geschafft ist“, freut sich unter anderem auch der Haiminger Gemeinderat Bernhard Zolitsch. „Jetzt gilt‘s, diese Schutzstellung so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen“, sagt Bundesrat Daniel Schmid. „Herzlich danken möchte ich Gemeinderat Bernhard Zolitsch als tatkräftigen Unterstützer der ersten Stunde, Altbürgermeister Josef Leitner und seiner Nachfolgerin Michaela Ofner, dem Oetzer Dorfchef Hansjörg Falkner, Michael Nagele als Obmann der Agrargemeinschaft Oetzerau, dem engagierten Ötztaler Naturparkgeschäftsführer Thomas Schmarda – und allen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, die für den Schutz dieses Naturjuwels ihre Stimme erhoben haben.“ Der Gemeinderat Oetz einigte sich drüber hinaus auf die Weiterführung des Projekts „Klima- und Energie-Modellregion Imst“.

PROJEKT UMFAHRUNG. Bereits vor längerer Zeit wurde im Gemeinderat beschlossen, ein Gremium zu bilden, dass das Projekt „Ortsumfahrung Oetz“ vorantreiben soll. Mit David Schmid konnte zwischenzeitlich ein einheimischer Prozessbegleiter bzw. Projektmanager gewonnen werden. Vergangene Woche konnte nun dem Gemeinderat ein Vorschlag zur Zusammensetzung des Gremiums präsentiert werden: Demnach sollen sich neben Schmid auch Johannes Tollinger, Tobias Haid, Simon Nösig, Julian Kometer und Alexander Wolf vom Ausschuss „Umwelt und Verkehr“ sowie Bundesrat Daniel Schmid, Christine Rosenhammer als Einheimischenvertretung, Raphael Kuen (Lebensraummanager Ötztal) und Andreas Sonnweber als Vertreter der Ortsbauernschaft der Weiterentwicklung der geplanten Ortsumfahrung annehmen. Eine Jugendvertretung konnte leider noch nicht für das Gremium gewonnen werden. Bei Bedarf könne man aber ohnehin externe Personen hinzuziehen, so der Vorschlag von Bürgermeister Hansjörg Falkner. Freilich soll der Gemeinderat in weiterer Folge laufend über den aktuellen Stand der Dinge informiert werden – wenn es um (wichtige) Entscheidungen geht, so werden diese ohnehin dort beschlossen. In Anbetracht des Wahlergebnisses sah sich die Fraktion „Oetzer Zukunft“ allerdings unterrepräsentiert in diesem Gremium. Dies führte zu einigen Diskussionen. So war etwa Gemeinderat Simon Nösig von der Oetzer Bürgerliste der Meinung, dass die Fraktion „Oetzer Zukunft“ bereits im Vorfeld die Möglichkeit gehabt hätte, jemanden zu nominieren – dies aber nicht geschehen sei. Die Vertreter der „Oetzer Zukunft“ sahen dies natürlich anders. Bernhard Friedle bat die „Oetzer Bürgerliste“ auf einen Platz zugunsten eines Vertreters seiner Partei zu verzichten, schließlich sei es ihnen „eine Herzensangelegenheit“. Roland Haslwanter von der Bürgerliste sieht die Ortsumfahrung ebenso als eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahre, weshalb auch er in diesem Gremium vertreten sein wollte. Ihm sei es ein Anliegen, dass nicht nur Fortschritte im Bezug auf die Umfahrung erzielt werden, sondern auch im Orts etwas geschieht, damit es in Oetz nicht zu einer solchen Situation komme, wie beispielsweise in Nassereith. Schluss-endlich wurden sowohl Haslwanter als auch ein weiteres Mitglied der Fraktion „Oetzer Zukunft“ in das Gremium aufgenommen.

JAHRESRECHNUNG 2022. Ein weiterer zentraler Tagesordnungspunkt der Sitzung des Gemeinderats war der Bericht des Obmanns des Überprüfungsausschusses über die Prüfung der Jahresrechnung 2022: Äußerst erfreulich ist, dass der Gesamtschuldenstand der Gemeinde Oetz um rund 284.926 Euro reduziert werden konnte – der Schuldenstand beträgt zum 31.12.22 rund 3.364.047 Euro, der Verschuldungsgrad der Gemeinde Oetz liegt bei 32,04 Prozent. Bernhard Haslwanter, Obmann des Überprüfungsausschusses,  präsentierte dem Gemeinderat auch die größten Einnahmen- und Ausgabenstellen. Den Erträgen von insgesamt 6.704.342 Euro stehen Aufwendungen von 6.845.919 Euro gegenüber, was zu einem Nettoergebnis (vor Rücklagenbewegung) von minus 141.577 Euro führte. Nach Zuweisung der Haushaltsrücklagen weist die Gemeinde Oetz ein negatives Nettoergebnis von -141.580 Euro auf. Als besonders positiv hob Haslwanter das Kommunalsteuer-Aufkommen hervor. Der Jahresabschluss 2022 wurde von der BH geprüft und vom Gemeinderat beschlossen. Der Antrag der Fraktion „Oetzer Zukunft“, den Beschluss zu verschieben, wurde abgelehnt.

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