Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Wir stellen eine gemeinsame Liste“

Auflösung des Gemeinderates verlangt nach Neuwahlen aller Ämter

Aufgrund des gesundheitlichen Zustandes von Bürgermeister Mathias Plattner wurde ihm ein Rücktritt von seinen Gemeinderatsmitgliedern inklusive Vizebürgermeister angeboten. Die daraus resultierende Gemeinderatssitzung brachte den Rücktritt des gesamten Gemeinderates inklusive Vizebürgermeister. Dies bedeutet Neuwahlen im Sommer und die Übernahme der aktuellen Geschäfte durch das Land Tirol.
17. Mai 2023 | von Mel Burger
„Wir stellen eine gemeinsame Liste“<br />
Schon bei der Auflösung des Gemeinderates gaben alle anwesenden Mitglieder bekannt, dass sie eine gemeinsame Liste machen werden und mit Johannes Reinstadler als Spitzenkandidaten antreten wollen. RS-Foto: Burger
Von Mel Burger

Nach dem gesundheitsbedingten Ausfall von Mathias Plattner als Bürgermeister und Amtsleiter wurden die Gemeindeangelegenheiten vorläufig von den Gemeinderäten übernommen. Vor mehr als zwei Wochen luden die Gemeinderäte und der neue Vizebürgermeister Johannes Reinstadler, Bürgermeister Plattner zu einer klärenden Besprechung ein. Laut Reinstadler wollte der Gemeinderat Plattner die Doppelbelastung nehmen, um ihm Zeit für seine Genesung zu geben. Ebenfalls gaben alle Mitglieder des Rates bekannt, sollte Plattner nicht zurücktreten wollen, würde sich der gesamte Gemeinderat auflösen. Plattner, der um Bedenkzeit bat, ließ jedoch nur zwei Tage später bereits die nächste Gemeinderatssitzung aushängen. Einziger Punkt auf dieser Tagesordnung: die Auflösung des Gemeinderates.

Gemeinsam stark. Vizebürgermeister Reinstadler übernahm bei der vergangenen Gemeinderatssitzung mit den Worten: „Ich habe vor fünf Minuten die Nachricht von Mathias Plattner erhalten, er könne aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen.“ Er erklärte mit ernster Stimme, dass Plattner nicht zurücktritt und aus diesem Grund der Rücktritt des Rates unumgänglich sei. Resultierend aus der Auflösung des Rates müsste eine Neuwahl ausgeschrieben werden, die jedoch voraussichtlich frühestens Ende Juli stattfinden könnte. Im Anschluss bat er um Aufnahme von 18 Tagesordnungspunkten, da dies wohl die letzte offizielle Sitzung sein würde. Gut vorbereitet wurde als erster Punkt der Rechnungsabschluss besprochen und mit einem Schuldenstand von minus 3.126.708,57 Euro einstimmig beschlossen.

Das Ende. Fast wehmütig fragte Reinstadler zum Ende hin, ob noch allfällige Fragen offen wären. Dann stellte er die alles entscheidende Frage: „Stehen wir alle noch hinter unserer Entscheidung und lösen den Gemeinderat auf?“ Als alle einstimmig ihr Handzeichen für eine Auflösung gegeben hatten, bedankte sich Reinstadler mit den Worten: „Wir können stolz sein auf das, was wir in der kurzen Zeit erreicht haben.“  Nach kurzem Durchatmen gab er bekannt, dass der gesamte Gemeinderat für die bevorstehende Wahl als eine gemeinsame, geschlossene Liste mit ihm als Spitzenkandidat antreten werde.
„Wir stellen eine gemeinsame Liste“<br />
Johannes Reinstadler bedauert die Auflösung und hofft auf eine rasche Neuwahl für die Gemeinde. RS-Foto: Burger
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Mit dem Wissen, dass nach dieser Sitzung der Stillstand der Gemeinde folgen würde, wurden noch die wichtigsten und aktuellen Anliegen beschlossen. RS-Foto: Burger

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