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„Nun ist ein Stück Imst gestorben“

Älteste Rodelbahn der Welt ist Geschichte – bedrückte Stimmung bei Versammlung

Über zahlreiche Erfolge freute sich der Rodelverein Imst bei seiner Jahreshauptversammlung. Allerdings stand der Abend auch unter einem wehmütigen Stern, ging es doch um die Schließung der altehrwürdigen Imster Rodelbahn.
21. Oktober 2024 | von Albert Unterpirker
„Nun ist ein Stück Imst gestorben“
Freuten sich über die tollen Leistungen ihrer Sportler: Hansjörg Ortler ­(Obmann-Stellvertreter), Romy Larcher (Schriftführerin), Helmut Schmid ­(Kassier), Sabrina Freidl (Schriftführerin), Obmann Peter Schmid und Rolf ­Krabichler (v.l.).
RS-Fotos: Unterpirker
Zwischen 10 und 15 aktive Sportler führt der Rodelverein Imst in seinen Reihen, darunter solch Kapazunder wie Weltmeister im Doppel Riccardo Schöpf. Nicht zuletzt wegen seiner hervorragenden Leistungen dürfte Riccardo „zu 99 Prozent auch bei den olympischen Spielen dabei sein“, sagt Peter Schmid bei seinem Rückblick, und der Obmann fügt an: „Jedenfalls hoffen wir, dass es so weitergeht, seine Erfolge sind schon hammermäßig!“ Aber auch Fabio Zauser „ist auf einem guten Weg“, hatte zuletzt aber mit Materialproblemen zu kämpfen. Einen Wermutstropfen gab es allerdings auch zu vermelden, denn mit Lisa Zimmermann beendet eine langjährige RV Imst-Athletin ihre Karriere. Weiterhin mit an Bord sind aber ihre Schwestern Lena und Lara. Schmid: „Wir hoffen, dass sie beim Rodeln bleiben.“ Mit dem jungen Jakob Prantl steht ein weiterer Youngster in den RV Imst-Reihen, der nun in seinem zweiten Jahr fährt. „Er braucht noch seine Zeit, bekommt aber seine Chance.“ Indessen bleibt  die Kooperation mit Sautens (zwischen fünf bis acht Sportler) bestehen. „Wir werden das weiterführen“, gibt das Vereinsoberhaupt diesbezüglich die Marschrichtung vor.

NULL KÄLTE. Nicht zufrieden war man beim Verein mit dem vergangenen Winter: „Null Kälte, null Schnee“, blickt Schmid zurück. Damit mussten die (internationalen) Rennen in Innsbruck-Igls durchgeführt werden, wobei rund 100 Teilnehmer aus drei Nationen mit von der Partie waren. „Wir hatten ein super Wetter“, freute sich der Obmann, der sich über das Organisatorische und über den sportlichen Ablauf zufrieden zeigte. Auch in diesem Winter sollen die Rennen in Igls über die Bühne gehen. Außerdem wolle man im nächsten Jahr versuchen, die legendäre Vereinsmeisterschaft etwas vorzuverlegen (Ende Jänner / Anfang Februar), um von der Untermarkter Alm (womöglich witterungsbedingt) nicht mit dem Coaster fahren zu müssen, sondern die Rodelstrecke in Angriff nehmen zu können. Indessen läuft das Vereinsleben (216 Mitglieder) wie am Schnürchen, zudem ist man weiterhin u.a. mit Essen auf Rädern engagiert, und wickelte außerdem ein gelungenes Nachwuchsfest ab. Weiter stattfinden soll auch der Weihnachtskeller im Hotel Sonne. Stattfinden wird indessen eines sicher nicht mehr, und das sind Rennen auf der Rodelbahn Imst.

STOLZ. „Das ist heute ein kleiner, beschissener Tag“, sagt Schmid, „denn die Rodelbahn ist Geschichte!“ Schon im April wurde begonnen, die Abbrucharbeiten durchzuführen. Dreieinhalb Jahre habe man nun darum gekämpft (bei Gemeinde, Land Tirol und Verband), „das hat viel Kraft gekostet, finanziell sei es nicht möglich gewesen!“ Die Rodelbahn sei nun in Gemeinde-Hand, und was die Haftung anbelangt, sei man nun „aus dem Schneider“. Imst Vizebürgermeister Thomas Schatz und Gemeinderat Norbert Praxmarer (Sportausschuss) lobten unisono die „vorbildliche“ Vereinsarbeit, und dass es traurig sei, „dass es die Rodelbahn nun nicht mehr gibt.“ Nachsatz: Solange es den Rodelverein aktiv gäbe, bleibe die Rodelhütte beim Verein. Jedenfalls habe Schmid im Kampf um den Erhalt bzw. die Erneuerung der Rodelbahn „einen breiten Rücken“ bewiesen. Tenor bei den Anwesenden der Versammmlung: „Nun ist ein Stück Imst gestorben!“ Angemessene Worte fand auch der anwesende Imster Schützenkompanie-Obmann Rolf Krabichler: „Ich weiß, wie du dich ins Zeug gelegt hast“, richtete Krabichler seine Worte an Schmid, „wir sind stolz auf dich!“ PS: Krabichler ist seinerzeit einmal Doppelsitzer mit dem RV Imst-Obmann gefahren.
MUSEUM. Abschließend bedankte sich Peter Schmid auch bei seinen zahlreichen Mitstreitern, Helfern und Vereinsmitgliedern: „Ohne eine solche Mannschaft hinter mir wäre alles nicht möglich gewesen! Ein großes Danke auch an Bauhof, Gemeinde, Sponsoren und Gönnern des Vereins!“ PS: Diskutiert wurde auch ein RV Imst-Museum.
„Nun ist ein Stück Imst gestorben“
Peter Schmid: „Das ist heute ein kleiner, beschissener Tag!“
RS-Fotos: Unterpirker
„Nun ist ein Stück Imst gestorben“
Thomas Schatz: „Traurig, dass es die Bahn nicht mehr gibt!“
RS-Fotos: Unterpirker

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