Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Zuerst konnte man es nicht glauben“

3. Dezember 2019 | von Manuel Matt
Kraftvolle beidhändige Rückhand von Anna, die jetzt auch sportwissenschaftlich unterstützt wird. RS-Foto: Unterpirker
Hannes König und Mutter Doris Pesjak-Pircher trainieren Anna, die beim RUNDSCHAU-Besuch mit Valentin Klaunzner gerade Sparring hatte. RS-Foto: Unterpirker
Nächstes Jahr darf Anna Pircher auch international ran. RS-Foto: Unterpirker

Neunjährige Anna Pircher wurde in ÖTV-U11-Nationalkader aufgenommen


Nach ihrem Trainingsaufenthalt im U11-Nationalkader trainiert Anna Pircher wieder im Hotel Kaysers Tirolresort in Mieming. Das neunjährige Tennisjuwel bestätigte ihre außerordentlich beeindruckenden Leistungen der vergangenen Jahre unter anderem mit dem Gewinn des Tiroler Freiluft U12-Jugendmeistertitels. Seit heuer wird die Oberländerin auch auf sportwissenschaftlicher Basis unterstützt.


Von Albert Unterpirker


„In der Südstadt konnte man es erst nicht glauben, dass eine Neunjährige bereits in den U11-Kader aufgenommen werden kann“, erzählt Hannes König, der Anna Pircher in Mieming im Hotel Kaysers Tirolresort bei der Tennisakademie „Tennis Royal“ trainiert. Nach nur wenigen Tennis-Einheiten wurde den ÖTV-Verantwortlichen aber rasch klar, welches Können das junge Mädel bei der Jagd nach der gelben Filzkugel an den Tag legt. Sechs Mal pro Jahr trainiert Anna nun bei Wolfgang Thiem (Vater von Dominic, Anm.) in der Südstadt. Dort werden unter anderem die besten sechs Jungs und Mädels aus den Jahrgängen 2008 zusammengezogen – Anna ist aber Jahrgang 2010. Die technische und läuferische Performance von Pircher kennt man hierzulande ohnehin schon und man ist begeistert, wenn man sie bei einem Match sieht. Ungläubig muss man den Kopf schütteln, was Anna mit ihren erst neun Jahren auf den Court zaubert. Vor allem deshalb, weil sie immer gegen (weit) Ältere antritt. Wie zum Beispiel im vergangenen Sommer, als sie Tiroler U12-Jugendmeisterin im Einzel und Doppel (mit Partnerin Coleen Binder) wurde – und damit ihren Hallentitel vom Winter bestätigte. Zudem siegte sie bei einem U12-Turnier (ÖTV Kat 4-Turnier) in Vorarlberg und hat dort alle Topspielerinnen, die rund drei Jahre älter sind als sie (und auch im U12-Nationalkader stehen), in die Schranken gewiesen. Da bleibt einem der Mund offen stehen.




Hannes König und Mutter Doris Pesjak-Pircher trainieren Anna, die beim RUNDSCHAU-Besuch mit Valentin Klaunzner gerade Sparring hatte. RS-Foto: Unterpirker

Spaßfaktor

Seit heuer wird Anna im Athletikbereich von Sportwissenschafter Christopher Schröck im Innsbrucker „Base Five“ unterstützt. „Dort holen wir uns Support im sportmotorischen und koordinativen Bereich“, sagt König, „sowie beim Kräftigen der Muskulatur – das ,Base Five‘ ist eine absolute Top-Adresse!“ Top motiviert ist derweil Anna, die vom Tennisspielen fasziniert ist und dabei unglaublich viel Freude ausstrahlt. „Wir versuchen, so gut es geht und mit vereinten Kräften, Anna in ihrer Leidenschaft zu unterstützen“, erklärt ihre Mutter Doris, „und um ihren Traum zu verwirklichen.“ Nachsatz: „Damit sie vielleicht eines Tages vor einem großen Publikum auf der Welt spielen kann.“ Anna ist nun mittlerweile seit vier Jahren in der Tennisakademie „Tennis Royal“. „In manchen Bereichen ist sie wie ein eigenes Kind geworden“, schmunzelt König, „zum Beispiel, wenn wir einen ,Mc Donalds‘-Besuch machen, wo Mama eher nein sagt.“ Der Tennisguru ist „stets bestrebt, junge Leistungsspieler in Form von Sparring-Trainings zusammenzuführen, wie es die jüngsten Beispiele mit Valentin Klaunzner oder Lara und Alina Rundl zeigen. „Oberstes Ziel muss sein“, so König, „die Ressourcen in der Region zu bündeln, Kosten für die Eltern komprimieren – und den Spaßfaktor für junge Athleten zu erhöhen!“



International

Nächstes Jahr darf Anna Pircher auch international ran. RS-Foto: Unterpirker

Der nächste Termin von Anna Pircher ist übrigens ein absolutes Highlight, nämlich die Einladung beziehungsweise Nominierung zum Bundesländer-Vergleichskampf in Mieming (U12, Mitte Dezember 2019). Dort stellt jedes Bundesland ihre besten zwei Mädels für dieses Turnier ab. Einen großen Schritt in ihre sportliche Zukunft wird das Tennisjuwel des SV Zams nächstes Jahr machen, denn dann darf sie ab ihrem zehnten Geburtstag endlich auch internationale „Tennis Europe“-Turniere spielen. Bedanken möchte sich Mutter Doris abschließend bei den (regionalen) Unterstützern und Sponsoren, die einen „wichtigen Beitrag für den Erfolg von Anna leisten – ohne sie wäre das alles nicht möglich!“

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