Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Finanzmarktexperte zu Gast in Imst

Raiffeisenbank Oberland-Reutte lud Unternehmer zu einem Vortrag von Peter Brezinschek ein

Die Bankstellen Imst, Tarrenz und Nassereith (SB) der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wechselten mit 1. Jänner 2023 den Eigentümer. Deren Kunden werden seitdem von der Raiffeisenbank Oberland-Reutte eGen betreut, wodurch sie in Sachen Wertpapiere in den
Genuss der Expertise des Bankhauses Jungholz kommen.
6. Juni 2023 | von Martin Grüneis
Finanzmarktexperte zu Gast in Imst<br />
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Roger Klimek (Vorstand Raiffeisenbank Oberland-Reutte, l.), Christian Seiser (Bankhaus Jungholz, 2.v.l.) und Alexander Trs (Leiter Bankhaus Jungholz, r.) freuen sich, nunmehr auch den Imster Kunden die Leistungen des Bankhauses Jungholz anbieten zu dürfen. Mit Peter Brezinschek (2.v.r.) war vergangene Woche ein Finanzmarktexperte mit großer Erfahrung zu Gast in der Bankstelle Imst. RS-Foto: Grüneis
Von Martin Grüneis

„Unsere Raiffeisenbank erstreckt sich mittlerweile über drei Bezirke“, freut sich Roger Klimek, Vorstand der Raiffeisenbank Oberland-Reutte, und ergänzt: „Des Weiteren sind wir noch im Raum Allgäu tätig.“ Über 44.000 Kunden betreut die Raiffeisenbank Oberland-Reutte mittlerweile und managt ein Kundengeschäftsvolumen von rund 2,7 Milliarden Euro. Derzeit werden vierzehn(14) Bankstellen, sieben SB-Bankstellen und siebzehn Bankautomaten betrieben. Eine besondere Marke der Raiffeisenbank Oberland-Reutte, stellt das Bankhaus Jungholz dar.

DIE PROFIS DER RAIFFEISENBANK OBERLAND-REUTTE IN SACHEN WERTPAPIERE. Sachen Wertpapiere. Der Grundstein des Bankhauses Jungholz wurde im Jahr 1981 gelegt. Im Laufe der Jahre avancierte es zu einem der führenden Vermögensberater im süddeutschen Raum. Auch heute noch vertrauen zahlreiche Kunden aus Deutschland auf das Bankhaus Jungholz. Als Teil der Raiffeisenbank Oberland-Reutte bietet das, auf Wertpapiere spezialisierte, Bankhaus (im Jahr 2019 wurde es nach Reutte verlegt) seine Leistungen aber auch verstärkt Kunden im Außerfern und dem Tiroler Oberland an. Auf seine bestens ausgebildeten Berater ist er besonders stolz, erklärt der Leiter des Bankhauses Jungholz, Alexander Trs: „Die Mitarbeiter sind das höchste Gut. Sie sind das Bindeglied zwischen Kunde und Bank. Gerade, wenn es um Geldanlage geht, geht es auch sehr viel um Vertrauen.“ Dem Bankhaus Jungholz sei es dementsprechend wichtig, dass die Kunden Ansprechpartner vor Ort haben. Zum Team des Bankhauses gehört etwa auch Christian Seiser, der über Jahre die Bankstelle in Imst leitete. „Er kennt den Ort, die Region und natürlich die Leute – das ist uns sehr wichtig“, sagt Trs.

DEMOGRAFIE UND ARBEITSMARKT. Einer, der sich, wie kaum ein anderer, mit dem Finanzmarkt auskennt, ist Peter Brezinschek. Vergangene Woche hielt er vor zahlreichen Gästen in der Bankstelle Imst einen informativen Vortrag über die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt. Der Finanzmarktexperte merkte an, dass der technische Fortschritt – entgegen vieler Erwartungen – in der Vergangenheit nicht zu mehr Arbeitslosen führte. Die Weltbevölkerung wuchs in den letzten 100 Jahren stark an. In Österreich leben nunmehr über neun Millionen Menschen. Brezinschek glaubt, dass diese Entwicklung nun aber einem Plateau entgegenstrebt – insbesondere auch in großen Wirtschaftsräumen wie Japan, Südkorea oder China zeichne sich ein gegenteiliger Trend ab. In Österreich werde die arbeitsfähige Bevölkerung in den nächsten Jahren abnehmen (auch in absoluten Zahlen). „Wenn wir bedenken, dass die ganze Welt sucht, dann wird es wahrscheinlich schwierig, sich zu positionieren“, kommentiert Peter Brezinschek die Forderungen nach qualifizierter Zuwanderung. Im Zuge der Pandemie kam es zudem zu einer Zäsur in Bezug auf das Arbeitsverhalten, wie der Finanzmarktexperte erklärte. Die Produktion ist zwar wieder gestiegen und die Beschäftigungsverhältnisse sind nach oben gegangen, „aber wir haben noch immer weniger Stundenleistung, als am Jahresanfang 2019.“ Dies lasse sich unter anderem auf die gestiegene Teilzeitquote zurückführen. Brezinschek machte aber auch darauf aufmerksam, dass die Wochenarbeitszeit der Vollzeitäquivalente gefallen ist.

DER MANGEL AN ARBEITSKRÄFTEN ALS HEMMNIS FÜR EXANSION. Tirol verzeichnet mit über 77 Prozent die höchste Erwerbstätigenquote in Österreich (Statistik Austria, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2022, erstellt am 13.03.2023). Der Arbeitsmarkt zeigt sich, trotz einer stagnierenden Wirtschaft, weiterhin recht stabil. Besonders spannend sei laut Brezinschek – vor allem auch in Zukunft – die Stellenandrangziffer. Waren es 2015 noch rund fünfzehn Arbeitslose, die es pro offener Stelle gab, so sind es mittlerweile nicht mehr ganz zwei, wobei es je nach Bezirk und Beruf teils große Unterschiede gibt. In vielen Berufsgruppen und Bundesländern liegt die Stellenandrangziffer bereits unter eins. Der Mangel an Arbeitskräften stelle für viele Unternehmen ein großes Hemmnis für weitere Expansionen dar, verrät Peter Brezinschek. Digitalisierung und Automatisierung werden daher in Zukunft eine noch wichtige Rolle spielen – auch im Bereich der Dienstleistungen.

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