Von Mel Burger
In gemütlicher Runde im Eggerbräu Imst trafen sich der Vorstand und auch einige Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft Stadt Imst, wobei schon jeder den traurigsten Punkt der Sitzung kannte. Leider wurde der schon im Frühjahr ausgesprochene Verdacht, dass der Verein aufgelöst werden muss, bestätigt. Birgitt Navacchi, Obfrau des Vereins, begrüßte alle Anwesenden und freute sich über das rege Kommen. Der Verein der sich vor zehn Jahren zusammenfand, half die Interessen der Wirtschaftsbetriebe in Imst zu vertreten sowie ihnen bei Förderungen und Koordinationen zu helfen. Auch wurden immer wieder Veranstaltungen für die Betriebe aufgestellt, um diese in den Vordergrund zu stellen. Einer der beliebtesten war sicher der Feierabend mit Freunden, der in der Innenstadt ein Treffpunkt und eine Institution war. Mit den Imster Gutscheinen und der Weihnachtsverlosung setzte der Verein ein weiteres Zeichen. Die Imster Innenstadt lag ihnen dabei am meisten am Herzen und Birgitt Navacchi sagte, dies sei mit sehr viel Herzblut von allen Mitgliedern unterstützt worden.
ENDE DER DEKADE. Grund der Auflösung ist wie auch in den Betrieben der Mangel an nachrückenden Personen. Sie selbst wollte sich nach zehn Jahren freiwilliger Arbeit aus dem Verein zurückziehen, und auch der restliche Vorstand musste dies bekannt geben. Ebenfalls dem Mitarbeitermangel geschuldet muss jeder selbst auf seinen Betrieb schauen, und auch mehr Zeit in diesen investieren. Da nur vereinzelt junge Unternehmer, wie der stellvertretende Obmann Andreas Knabl, Kletterhalle Imst oder Johannes König, Stage Zero Store, sich dem Verein anschlossen, sah man sich gezwungen den Verein aufzulösen. Dies zeichnete sich bereits im Frühjahr ab, und auch wenn Knabl und König die Leitung übernehmen wollten, fand sich niemand für die weiteren Vorstandsaufgaben. Nach einem Jahresrückblick über die Veranstaltungen, wie dem beliebten Feierabend mit Freunden, wurde die Kassa ein letztes Mal übergeben und der Vorstand entlastet. „Wir haben viel erreicht und haben auch einiges angeschoben“, erklärte Navacchi in ihren Schlussworten. Das übrige Geld aus den Tätigkeiten der letzten Jahre wird an zwei Vereine in Imst weitergereicht. Diese sind zwar schon bekannt, wurden jedoch nicht auf der Sitzung genannt, da diese selbst noch nichts davon wissen. Auch wurden die Zahlen zu den Einnahmen nicht genauer erklärt, da noch sehr viele Imster Gutscheinkäufe von Firmen für deren Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter verkauft wurden.
IMSTER GUTSCHEINE. Ein sehr wichtiges Anliegen für alle sind die Gutscheine, die der Verein einführte. Waren sie am Anfang nur für die Betriebe in der Innenstadt gedacht, so galt es diese auszuweiten. Die Gutscheine in kräftigem Pink erfreuen sich aktuell noch immer großer Beliebtheit. Auf Grund der vielen Betriebe die sich beteiligten, waren die Gutscheine eine sehr abwechslungsreiche Idee Familie, Freunde oder Angestellte zu beschenken. Schon im Frühjahr, als das erste Mal von einer Vereinsauflösung gesprochen wurde, setzte sich der Vorstand mit dem Stadtmarketing Imst in Verbindung, um die Gutscheine zu erhalten und eine Lösung zu finden. Madeline Sauser vom Stadtmarketing versprach Hilfe, nur leider wurde bis dato noch nicht die richtige Lösung gefunden. Laut Vorstand und Bekräftigung von Birgitt Navacchi und Mihaela Jahn können die Gutscheine weiterhin eingelöst werden. Mehrere Firmen in Imst und Landeck haben auch heuer für ihre Mitarbeiter Gutscheine als Weihnachtsgeschenk besorgt, die – wie auch alle zukünftigen Gutscheine – eingelöst werden können. Eine Firma im Oberland hat heuer sogar Gutscheine in Höhe eines fünfstelligen Betrages gekauft, über die sich die Mitarbeiter bestimmt freuen werden. Die Gutscheine können die Firmen eins zu eins bei der Sparkasse Imst einlösen, und war als Anschub für die Geschäfte eine gute Idee.
TRAURIGES ENDE. Nach der Sitzung setzten sich alle noch einmal zusammen, wobei viele Erinnerungen und Anekdoten erzählt wurden. Viele handelten natürlich von den Veranstaltungen. Der Feierabend mit Freunden wird sicher vermisst werden, konnten doch immer wieder neue Betriebe ihre Geschäfte vorstellen und zeigen, welche Vielfalt in Imst besteht. Ob Modegeschäfte, Gastronomie, Buchhandlung oder Feinkost, aber auch sehr viele sportliche Firmen und ein Dachzeltverleih sowie Handel zeigten, dass die Imster Innenstadt lebt und mit der Zeit geht. Der Vorstand ist sich einig: „Wir haben unser Bestes gegeben und haben viel erreicht, wir müssen uns nicht verstecken.“ Und so möchten alle die Imst Gutscheine erhalten und sogar ausweiten. Der Vorstand wird sich noch einmal treffen müssen, um alles abzuschließen und die Finanzen zu übergeben.