Von Mel Burger
Die Tiroler Schwimmbadbetriebe brauchen schnell finanzielle Hilfen um das Schließen vieler zu verhindern. Angesichts der äußerst schwierigen Situation, in der sich die Tiroler Bäder befinden, und ihrer großen Bedeutung für Einheimische wie den Tourismus, bekräftigte auch WK-Präsident Christoph Walser den Appell an die Politik.
NOTFALLLÖSUNG. Die hohen Energiekosten, aber auch die Infaltion die Besucherzahlen reduzieren, machen den Tiroler Bädern am meisten zu schaffen. „Abhängig vom Alter und dem Erhaltungszustand eines Bades liegen die Energiekosten zwischen 10 und 20 Prozent des gesamten betrieblichen Aufwands“, beschreibt Ulrich Mayerhofer, Obmann der Tiroler Bäder- und Saunabetriebe, die angespannte Situation. Besonders die Betreiber von Hallenbädern bekommen die erhöhten Kosten drastisch zu spüren. „Die zu erwartenden Energiekosten steigen im Jahr 2023 um bis zu 600.000 Euro pro Bad. Dies ist für viele Bäder nicht zu tragen. Die Schließung des Badebetriebs in Axams ist dafür ein exemplarisches Beispiel“, warnt Mayerhofer. Neben den Schließungen drohen auch Sanierungsmaßnahmen und das Aufschieben von Instandhaltungsmassnahmen die gesamte Situation zu verschärfen.
ZUKUNFTSAUSSICHT. Die Fachleute sprechen bereits vom Aussterben der Bäder. Es wird geraten, die Hallenbäder mit Förderungen der Mehrkosten mit bis zu 50 Prozent zu fördern und die Energiekosten mit einer notwendigen Komplettförderung durch das Land zu tragen, um den wirtschaftlichen Schaden für die Eigentümergemeinden zumindest zu reduzieren. Dass kommunale Hallenbäder grundsätzlich nicht kostendeckend geführt werden können, weiß auch Christian Härting, Bürgermeister der Marktgemeinde Telfs. Er erklärte die wirtschaftliche Lage des Hallenbad Telfs, das mit Betriebsbeginn 2017 ein verhältnismäßig neues Bad darstellt und im ersten Halbjahr 2023 dennoch Mehrkosten in Höhe von 350.000 Euro verzeichnen musste. Sollte sich nichts ändern, wissen viele Gemeinden nicht wie sie ihre Bäder im kommenden Jahr finanzieren sollen.