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„Wir müssen uns bewegen“

Imster Touristiker zeigt sich unzufrieden mit Imst Tourismus

Mit der Arbeit der Verantwortlichen bei Imst Tourismus zeigt sich der Imster Touristiker Hannes Staggl nicht zufrieden. Er wünscht sich, dass mit den Wahlen am 5. Dezember frischer Wind beim Tourismusverband einkehrt.
14. November 2023 | von Martin Grüneis
„Wir müssen uns bewegen“<br />
„Ich trau mich zu sagen, die Richtung stimmt nicht.“ Hannes Staggl ortet Stillstand bei Imst Tourismus. RS-Foto: Grüneis
Von Martin Grüneis

„Die Situation in Imst ist so, dass es anfängt weh zu tun“, erklärt Hannes Staggl. Als Wirt ist es ihm ein Anliegen, zur Situation rund um den Tourismusverband Stellung zu nehmen und die Verantwortlichen wachzurütteln. Er selbst habe bisher eine gute Saison und genügend gute Mitarbeiter gehabt. Dennoch spüre er eine Schwäche in der Nachfrage. Einige Parameter würden dazu beitragen. „Ich glaube aber, dass es Schalthebel gibt, um das zu ändern“, so der Imster Touristiker. Sowohl nach innen als auch nach außen sei die Performance von Imst Tourismus aber nicht zufriedenstellend. „Die Zufriedenheit hält sich in Grenzen“, sagt Hannes Staggl. Seiner Meinung nach ist jetzt nicht die Zeit für Stillstand. „Wir müssen uns bewegen“, so Staggl. Unter anderem würden die Großveranstaltungen fehlen, die den Namen Imst nach außen tragen. „Das fehlt uns“, erklärt Hannes Staggl.  Es sei die Aufgabe von Imst Tourismus, dass die Marke Imst nicht in Vergessenheit gerate – die Reichweite über Social Media könne er zwar nicht abschätzen, aber es würde nicht reichen, nur online präsent zu sein. Über den Anfragemanager würden jedenfalls deutlich weniger Anfragen kommen, vor allem was Gruppen- und Busreisen betrifft.

MITTEL GEZIELT EINSETZEN. Imst Tourismus-Geschäftsführer Bernd Kiechl und Obmann Paul Auderer können die Kritik nicht nachvollziehen. Der Tourismusverband könne eine super Bilanz vorweisen, wie sich bei der Vollversammlung am 5. Dezember zeigen werde, versichert Kiechl. Man arbeite eng mit den Gemeinden sowie den Mitgliedsbetrieben zusammen und pflege ein gutes Miteinander mit den Imster Bergbahnen. Imst Tourismus suche bei vielen Themen einen synchronen Zugang, berichtet der Geschäftsführer. „Das hat bisher gefehlt“, so  Kiechl. Die von Imst Tourismus organisierten Veranstaltungen wie die Vermieterstammtische seien sehr gut besucht, berichtet Auderer. Beispielsweise wurde auch ein Workshop mit über 30 Stakeholdern veranstaltet, bei dem die Stärken und Schwächen der Region erarbeitet wurden. Viele der dort festgestellten Mängel konnten bereits aufgearbeitet werden, berichtet Kiechl. Dass es heuer etwas ruhiger war, bestätigt der Geschäftsführer von Imst Tourismus. Der Tourismusverband-Obmann weist aber darauf hin, dass es nach Corona auch für die Veranstalter nicht leicht war, wieder in die Gänge zu kommen, dennoch gab es heuer viele Veranstaltungen wie den Radmarathon oder die 24h-Trophy, die den Namen Imst nach außen getragen haben. Für das kommende Jahr ist jedenfalls viel geplant, wie Kiechl versichert. Imst Tourismus werde neue Meilensteine setzen. Ziel sei es, die vorhandenen Mittel gezielter einzusetzen. „Wichtig ist die langfristige Qualität“, erklärt Geschäftsführer Bernd Kiechl. Imst Tourismus wolle auch den veränderten Reisetrends und der Digitalisierung Rechnung tragen. Dass die Anfragen über den Tourismusverband weniger werden, liegt für Kiechl und Auder-
er auf der Hand. Die Gäste würden vermehrt online direkt beim Betrieb buchen – man müsse sich der Zeit anpassen. Auch er selbst müsse daher in die interne Infrastruktur investieren, erklärt Paul Auderer, der selbst ein Hotel betreibt. Was den Tourismusverband betrifft, sehen sowohl Kiechl als auch Auderer keinen Stillstand.

NEUWAHLEN. Die Vollversammlung von Imst Tourismus wählt am 5. Dezember auch einen neuen Aufsichtsrat. Im Gegensatz zu früheren Wahlen gibt es heuer eine Wahlmöglichkeit in den Wahlgruppen II und III. Staggl freut sich, „dass sich gute Touristiker bereit erklärt haben, für Imst Tourismus zu arbeiten.“ Er fände es jedenfalls gut, wenn neue Leute ans Ruder kommen und wünscht sich, dass die bisherigen Akteure, „die bis dato den Stillstand bei Imst Tourismus herbeigeführt haben“, die Wahl nicht annehmen. „Sie sollen neue Köpfe ranlassen“, erklärt Staggl. Frischen Wind kann Obmann Paul Auderer keinen erkennen. Er selbst konnte in den letzten Jahren Erfahrung sammeln und in die Rolle hineinwachsen. Auderer würde gerne dem Tourismusverband als Obmann erhalten bleiben – er würde die Wahl definitiv annehmen, „sonst bräuchte ich mich nicht aufstellen lassen“, so Paul Auderer.
„Wir müssen uns bewegen“<br />
Am 5. Dezember findet die Vollversammlung von Imst Tourismus statt. Dabei wird ein neuer Aufsichtsrat gewählt.
RS-Foto: Archiv

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