Es ist ein Platz mit Ausstrahlung, an dem die Brauerei von Familie Hannes Parth errichtet wird: Am Eingang ins Paznaun in unmittelbarerer Nachbarschaft zu drei historischen Bauten, unterhalb des etwa 800 Jahre alten Schlosses Wiesberg und der 140 Jahre alten Trisannabrücke und nahe dem 120 Jahre alten Donau-Chemie-Krafthaus. Rund 1.400 Quadratmeter Grund werden von der Gemeinde Tobadill erstanden, zudem soll ein Stück Donau-Chemie-Grund über ein Baurecht genutzt werden. Dem Ambiente angemessen wird dort das „Silvretta Bräu“ hergestellt. Die Schaubrauerei mit Rampenverkauf wird ein Ganzjahresbetrieb, der auch etliche Arbeitsplätze bieten dürfte. „Das Projekt ist auf Schiene“, sagt Mag. Johannes Parth. Baubeginn wird 2025, bestenfalls im Spätherbst 2024 sein. Rechtzeitig zur Wintersaison 2025/26 soll das „Silvretta Bräu“ dann fließen. Später soll eventuell ein Gastronomiebetrieb folgen, wobei mit Patrick Tanner ein ausgewiesener Fachmann für Komplettlösungen für die Gastronomie und mit Know-how für die Wünsche der Kunden als Partner gewonnen werden konnte.
QUALITÄT UND REGIONALITÄT. „Bier wird überall ein bisschen regional produziert“, merkt Hannes Parth an. Brauereien, seien es Gasthaus- oder Kleinbrauereien oder aber größerer Dimension, gibt ‘s in allen Bezirken Tirols. Im Bundesland bestehen laut Wirtschaftskammer gut 30 – für den Bezirk Landeck weist die WK aktuell aber nur eine aus, die „Berg Brauer“ in Pfunds-Greit. In früheren Zeiten gab ‘s aber auch im Westen Tirols mehr, wie Österreichs historische Brautopographie (brautopo.webnode.at/tirol) weiß: in Nauders die Brauerei Finstermünz (1807 bis nach 1870), in Landeck die Brauerei zum Haasen in Perfuchs (1825 bis vor 1904) und die Brauerei zur „Post“ (nach 1854 bis um 1872) und in Ladis die Hausbrauerei Martinesler (2007 bis 2012). Und nun kommt ein edles Stück dazu: „Es wird eine eher kleine Brauerei, eine Privatbrauerei, spezialisiert auf den regionalen Markt“, sagt Hannes Parth, der hochwertigen Hopfen und ebensolche Gerste verwenden und diese mithilfe modernster Technik und eines ausgezeichneten Braumeisters in bestes Bier mit stets gleichbleibender Qualität verwandeln will.
FÜRS LOKAL UND FÜRS WOHNZIMMER. Der Parth‘sche Hopfensaft soll etwas Besonderes werden: Er wird im Premiumsegment angesiedelt sein und soll zudem mit Regionalität punkten. „Es muss ein Produkt sein, das bei der Gastronomie ankommt“, sagt Parth über sein Bier, das man aber eben auch zu Hause genießen können soll: Erhältlich wird es auch über einen Rampenverkauf sein, ob’ s auch im Handel angeboten wird, ist noch offen. Gedacht sind die Biere – geplant sind zunächst Pils, Zwickel und Helles – vorwiegend für die Bezirke Landeck und Imst, also ein echtes Oberländer Bier, aus der und für die Region. Dass sich Hannes Parth diese „relativ große Investition“ antut (Kostenschätzung wird nicht bekanntgegeben), hat auch damit zu tun, dass er selbst gerne mal ein Bier trinkt: „Am Abend ein Bierli mag ich gerne“, sagt der ehemalige Vorstand der Silvretta Seilbahn AG, der sich schon lange mit dem Gedanken getragen hat, eine Brauerei zu bauen.
Hannes Parth: „Es wird eine eher kleine Brauerei, eine Privatbrauerei, spezialisiert auf den regionalen Markt.“ RS-Foto: Archiv