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Ein Urgestein hört auf

Zams: Nach 31 Jahren Engagement tritt GV Josef Reheis ab

Ein Urgestein der Zammer Gemeindepolitik hat Abschied genommen: Vergangenen Montag wurde im Zammer Gemeinderat offiziell bekanntgegeben, dass Josef Reheis nicht mehr im Gemeinderat und Gemeindevorstand agieren wird.
7. März 2023 | von Von Herbert Tiefenbacher
Ein Urgestein hört auf
Josef Reheis konnte in den vielen Jahren seiner Gemeinderatstätigkeit in Zams einen großen Erfahrungsschatz sammeln – ein Bild aus dem Jahr 2006. RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Nach 31 Jahren zieht sich Josef Reheis (Team Dominik Traxl – Gemeinsam für Zams) aus der Gemeindepolitik zurück und legte alle Funktionen in der Gemeinde (Gemeinderat, Gemeindevorstand, Mitgliedschaft in Ausschüssen) sowie seine Funktion als Obmann des Sonderpädagogischen Zentrums Zams zurück. Die Sitzung vergangenen Montag war seine letzte. Die Mandatsverzichtserklärung wurde bereits überreicht und wurde am 3. März rechtskräftig. Die Entscheidung kam für viele Beobachter des kommunalpolitischen Geschehens doch etwas überraschend. Gegenüber der RUNDSCHAU erklärte Reheis, ihn hätten verschiedene private Gründe dazu veranlasst, sich früher als geplant aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen.

SCHÖNE AUFGABE. Dass der nun 66-Jährige mit Leib und Seele Gemeindepolitiker war, ist bekannt, und die Zammer haben dies auch gespürt. Seine Spezialgebiete waren Raumordnung (Gestaltung und Entwicklung des Gemeindegebietes), Vereine, Sport, Kultur und auch die Jugend war ihm, wie er selbst sagt, ein Herzensanliegen. „Es war eine schöne Aufgabe. Ich habe das gerne getan und habe dabei auch viel gelernt“, so Reheis. Viel Freude bereitet haben ihm die letzten zwei Perioden (2010 bis 2022), die er als Vizebürgermeis­ter hauptverantwortlich mitgestaltet hat. „Wir haben mit den beiden anderen Fraktionen, der FPÖ und der SPÖ, sehr gut zusammengearbeitet und damit ist es auch gelungen viel umzusetzen“, betonte Reheis. Als Beispiele nannte er die Kindergartenerweiterung, den Ankauf des ehemaligen Milchhofes (Banohaus), den Bau des Gemeindebauhofes und die Erneuerung des Trinkwasserhochbehälters. Von Reheis wird in diesem Zusammenhang auch erwähnt, dass es gelungen ist, die Ansiedlung der Firma Gebrüder Kofler in Zams zu ermöglichen und unter Dach und Fach zu bringen. „Es wird zwar kritisiert, dass das Betriebsgebäude zu groß dimensioniert wirkt. Aber trotz dieser Kritik sollte nicht übersehen werden, dass es dabei sehr positive Aspekte gibt. Der Betrieb schafft viele zusätzliche Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für die Gemeinde“, argumentierte Reheis.

BREITES FACHWISSEN. Einer, der die persönlichen und fachlichen Stärken von Reheis zu schätzen weiß, ist Alt-Bgm. Siegmund Geiger. Während seiner gesamten Amtszeit von 2010 bis 2021 hatte er Reheis als Vizebürgermeister an seiner Seite. „Ich hätte mir keinen besseren Vizebürgermeister wünschen können. Er war sehr loyal, einsatzfreudig, arbeitete zielstrebig und besitzt ein außerordentliches Wissen und fundierte Kenntnisse über aktuelle und bereits vergangene Geschehnisse des Dorfes. Josef Reheis hat sich aber auch immer mit seinem Fachwissen, das breit gefächert ist, eingebracht, wovon ich sehr profitiert habe“, schilderte Geiger. Reheis hat natürlich in seiner langen Zeit als Gemeindemandatar nicht nur Höhen wie 2010 (Wahlsieg mit Rückeroberung des Bürgermeis­tersessels), sondern auch Tiefen erlebt. Herbe Niederlagen seiner ÖVP in Zams musste er drei miterleben: 2001, 2004 und 2022 gewann die SPÖ die Wahl und stellte den Bürgermeis­ter.
Ein Urgestein hört auf
Prägten Zams von 2010 bis 2021 im Gespann: Bgm. Siegmund Geiger (l.) und sein „Vize“ Josef Reheis im Jahr 2010 RS-Foto: Tiefenbacher

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