Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Hausaufgaben sind gemacht

Erlebnis- & Sportberg Venet: Auf Basis einer Studie wird jetzt abgesteckt, wohin die Reise ab Sommer 2023 geht

Die Gemeinden Landeck und Zams als Hauptaktionäre und der Aufsichtsrat stehen aufgrund der brenzligen finanziellen Lage der Venet Bergbahnen AG wieder einmal vor besonders weitreichenden und gravierenden Entscheidungen.
30. Mai 2023 | von Von Herbert Tiefenbacher
Hausaufgaben sind gemacht
Die entscheidende Studie soll in der Juni-Sitzung dem Aufsichtsrat der Venet Bergbahnen präsentiert werden. RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Seitens der Bergbahnenführung ist man sich bewusst, dass man jetzt zwingende Weichenstellungen vornehmen muss, um geeignete Rahmenbedingungen zur Zukunftssicherung des Erlebnis- und Sportbergs Venet zu schaffen und zu entwickeln. Diesbezügliche Aktivitäten laufen momentan auf zwei Ebenen: Zum einen wird der Vorschlag für die Errichtung eines Windkraftanlagenprojektes auf seine Umsetzbarkeit geprüft und zum anderen ist eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft der Venet Bergbahnen in Vorbereitung. Mit dieser wird abgesteckt, wohin die Reise ab Sommer 2023 geht.

WINDMESSUNGEN SIND ANGELAUFEN. Laut Landecks Vizebürgermeister und „Venet“-Aufsichtsratsvorsitzendem Thomas Hittler ist die Beauftragung für die Windmessungen bereits erfolgt. Die technische Ausstattung dafür wurde am Funkturm auf dem Krahberg installiert. „Diese Stelle wurde von den Experten ausgesucht und festgelegt. Die Windmessungen sind bereits angelaufen und dauern ein Jahr. Das ist ein optimaler Messzeitraum. Dann hat man repräsentative Daten vorliegen. Und diese Windmessungen werden klären, ob sich das Ganze überhaupt auszahlt bzw. ob wir am Standort genügend Wind haben“, sagte Hittler. Vorrangiges Ziel ist es, die Möglichkeit der Stromgewinnung vor Ort zu nutzen, weil dies wesentlich zur Kostenoptimierung und -senkung beitragen kann. Die Venet Bergbahnen folgen damit dem Vorbild anderer Seilbahnunternehmen wie den Zeller Bergbahnen (Skigebiet „Gerlos – Zillertal Arena“), die laut Medienberichten bis zur Wintersaison 2023/24 bis zu drei Windräder errichten wollen.

ZÜGIGE SCHRITTE. Eine weitere Entscheidung soll in Bälde fallen. Eine Expertengruppe wurde gebildet, welche mit möglichen Szenarien bzw. mit konkreten Handlungsoptionen den Rahmen für die zukünftige strategische Stoßrichtung schaffen sollte. „Keine Tabus, keine Denkverbote – alle Varianten gehören auf den Tisch und offen diskutiert“, wurde als Devise mitgegeben. Die Arbeitsergebnisse der Expertengruppe liegen bereits vor. Das Ingenieurbüro Klenkhart & Partner Consulting in Hall, Spezialisten im Bereich Skigebietsplanung, wurde beauftragt diese Ergebnisse weiter zu verarbeiten. Das heißt: Die einzelnen Lösungsvorschläge sind auf ihre Eignung und Wunschzielerreichung (den „Venet“ für den Talkessel Landeck-Zams leistbar zu erhalten) hin zu untersuchen, zu berechnen und zu bewerten. „Diese Studie von Klenkhart & Partner soll in der Juni-Sitzung dem Aufsichtsrat der Venet Bergbahnen präsentiert werden“, informierte der Zammer Bürgermeister Benedikt Lentsch auf Nachfrage der RUNDSCHAU. Dies bestätigte der AR-Vorsitzende Thomas Hittler, der hinzufügte, dass man dann so rasch wie möglich die weiteren Schritte für die Realisierung gehen werde. „Eine der ersten Entscheidungen wird sein, mit welchem Interessenten wir in konkrete Verhandlungen eintreten“, so Hittler. Es gibt mehrere Firmen, die ihr Interesse an einer Kooperation und einem innovativen Engagement bekundet haben. Eine davon ist die renommierte Südtiroler Firma Leitner, u. a. im Seilbahn- und Windkraftanlagenbau weltweit erfolgreich tätig. Die eigentliche Frage wird sein, mit wem die Schnittmenge am größten ist. Hittler zeigt sich allerdings vorsichtig. „Die Frage ist auch, ob sich ein passender Kooperationspartner finden lässt. Das ist nicht so einfach.“
Hausaufgaben sind gemacht
Venet-AR-Vorsitzender Thomas Hittler: „Eine der ersten Entscheidungen wird sein, mit welchem Interessenten wir in konkrete Verhandlungen eintreten.“ RS-Foto: Tiefenbacher

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben