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Mehrere Interessenten

Venet: Auch Seilbahn- und Windrad-Spezialist Leitner zeigt Interesse

Eine aktuelle Meldung zum finanzbedürftigen Erlebnis- und Sportberg Venet: Die milliardenschwere Südtiroler Unternehmensgruppe Leitner zeigt Interesse an einem wirtschaftlichen und innovativen Engagement am Venet. Neben dem Spezialisten für Seilbahn- und Windkraftanlagenbau gibt es laut Venet-Aufsichtsratsvorsitzendem VBgm. Thomas Hittler noch mehrere Interessenten.
14. März 2023 | von Von Herbert Tiefenbacher
Mehrere Interessenten
Noch heuer soll auf Basis der Arbeitsergebnisse der Expertengruppe eine Entscheidung über die weitere Zukunft des „Venet“ fallen. RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Die finanzielle Lage der Venet Bergbahnen sorgt aktuell für Dauerbeschäftigung bei den zuständigen Gremien im Talkessel Landeck-Zams. Und damit einhergehend ist auch aufgrund der lokalen Bedeutung des Hausberges die Präsenz des Themas in den Regionalmedien entsprechend stark. Weitere Aufmerksamkeit erhielten die Berichte über die nunmehrigen Ambitionen des Seilbahnunternehmens zur Umsetzung eines Windkraftanlagenprojektes am Venet. Man verspricht sich davon, mit diesem zweiten Standbein, dauerhaft den finanziellen Background schaffen zu können, sodass die Venet Bergbahnen zukünftig auf soliden Beinen stehen und die finanziellen Kraftakte der Rettung der Vergangenheit angehören. Der Zuschussbedarf aus dem Budget bringt insbesondere die beiden Gemeinden Landeck und Zams finanziell ins Schwitzen. Einige Gemeinderäte sehen die Schmerzgrenze erreicht.

KNAPPE ANTWORT. Durch die Überlegungen für eine neue Einnahmequelle mit Windrädern erhielt die öffentliche Diskussion eine zusätzliche Facette. Weil die Venet Bergbahnen mit Informationen an die Öffentlichkeit spärlich umgehen, tauchen immer wieder Gerüchte auf. Jeder weiß etwas anderes. Jüngst kursierte das Gerücht, dass die renommierte Südtiroler Unternehmensgruppe Leitner – unter anderem im Seilbahn- und Windkraftanlagenbau tätig – Interesse an einem wirtschaftlichen und innovativen Engagement, das die Zukunftsfähigkeit des „Venet“ unterstützt, habe. Was ist dran an dem Gerücht? Die RUNDSCHAU fragte bei der Firma Leitner nach. Deren Pressesprecher antwortete daraufhin denkbar knapp, aber dennoch aufschlussreich: „Bis heute haben nur allgemeine informative Gespräche stattgefunden betreffend das Produktportfolio des Unternehmens Leitner im Bereich Seilbahnen und Windkraft.“

MEHRERE INTERESSENTEN. Der Venet-AR-Vorsitzende Thomas Hittler bestätigte gegenüber der RUNDSCHAU, dass es eine Kontaktaufnahme mit dem Südtiroler Unternehmen gibt. Er fügte hinzu, dass aber Leitner wohl nicht der einzige Interessent sei. Zu den weiteren Interessenten äußerte sich Hittler nicht. Er sagte nur, dass die Venet Bergbahnen mit allen Gespräche führe und dass einige davon nur an der Umsetzung der Windkraftanlage interessiert seien. „Wir wollen aber einen Partner, der uns ein Gesamtpaket aus beiden Bereichen, Seilbahn und Windkraftanlage, anbietet“, erklärte Hittler. Er sprach dann auch die weitere Vorgangsweise betreffend der jetzt vorzunehmenden neuen Weichenstellungen an und führte aus, dass die Entscheidungsfindung auf zwei Ebenen vorangetrieben werde. Noch heuer soll auf Basis der Arbeitsergebnisse der Expertengruppe eine Entscheidung über die weitere Zukunft des „Venet“ (beste Option wird ausgewählt) fallen und mit welchem Interessenten man in konkrete Verhandlungen eintritt. Beim Windenergiepark wird der Entscheidungsprozess sicher länger dauern. Die Windmessungen sind laut AR-Vorsitzendem Hittler geplant und werden professionell durchgeführt. In etwa einem Jahr sei mit Ergebnissen zu rechnen. Dann wird man sehen, ob es wert ist, das Windkraftprojekt am Venet weiter zu verfolgen. Hier sind auch noch Gespräche mit der Gemeinde Fließ zu führen, da auch Grundstücksflächen von ihr für das Projekt benötigt werden.


Noch kein Geld in Sicht
Wie berichtet wurde den Venet Bergbahnen der Antrag auf Lockdown-Umsatzersatz von insgesamt rund 864.000 Euro durch die Cofag, die Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes, abgelehnt – und daraufhin mussten die drei Hauptaktionäre (die Gemeinden Landeck und Zams sowie der TVB TirolWest) einspringen, das war im Herbst 2022. Damals kündig­te der Venet-Aufsichtsratsvorsitzende VBgm. Thomas Hittler an, nicht locker zu lassen und um die Auszahlung der Corona-Hilfe weiter zu kämpfen. Auch seine weiteren Versuche erbrachten, wie er auf Nachfrage der RUNDSCHAU berichtete, noch nicht den gewünschten Erfolg. „Das Verfahren läuft noch. Die Cofag hat bisher noch nicht entschieden“, erklärte Hittler.


Weiteres Gerücht dementiert
Aktuell macht ein weiteres Gerücht zur Südtiroler Unternehmensgruppe Leitner in Landeck die Runde, laut welchem das milliardenschwere Unternehmen Interesse am frei werdenden Spinnereigebäude im Landecker Ortsteil Bruggen haben soll. Wie berichtet schließt die Linz Textil Holding AG Ende März 2023 den Standort Land­eck. Der Pressesprecher von Leitner dementiert dies jedoch auf Anfrage der RUNDSCHAU. „Ich kann Ihnen diese Information nicht bestätigen“, schreibt er in der Antwort-Mail.
Mehrere Interessenten
Der Venet-AR-Vorsitzende VBgm. Thomas Hittler bestätigte, dass es eine Kontaktaufnahme mit dem renommierten Seilbahn- und Windrad-Hersteller Leitner gibt. RS-Foto: Tiefenbacher

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