Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Vom Schulabbrecher zum IT-Unternehmer

Daniel Schrott blickt auf einen interessanten Berufsweg zurück

Welche Entwicklung der Landecker Unternehmer Daniel Schrott seit dem Abbruch der Schule hinter sich hat, scheint schier unglaublich. Durchhaltevermögen und Fleiß waren maßgeblich für seinen Weg vom Hilfsarbeiter zum Bachelor of Computing und der Gründung seiner eigenen Firma. Mit seiner Geschichte möchte er jungen Menschen Mut machen und sie wissen lassen, dass es nie zu spät ist, sich seine Träume zu erfüllen.
7. März 2023 | von Von Kathrin Gruber
Vom Schulabbrecher zum IT-Unternehmer
IT-Spezialist Daniel Schrott nimmt einen Computer auseinander und repariert ihn. Manchmal können alte Geräte nicht mehr gerettet werden, dann werden sie als Ersatzteillager für andere Computer verwendet. Wie das funktioniert, zeigt er bei den Treffen im Lantech und freut sich über die steigenden Mitgliederzahlen im Verein „Altes für Gutes“. RS-Foto: Gruber
Von Kathrin Gruber

Eine großartige Karriere als Softwareentwickler in seiner eigenen Firma, Universitätsabsolvent und Lehrender beim BFI – aber: Daniel Schrotts Karriere begann mit dem Abbruch der Pflichtschule. Nachdem seine Träume vom IT-Techniker aussichtslos erschienen, brach er die Polytechnische Schule ab und begann eine Arbeit als Hilfsarbeiter. „Damals war alles so perspektivlos, ich hatte kaum Informationen, welche Ausbildungen möglich gewesen wären. Internet und passende Lektüre standen mir nicht zur Verfügung, darum hatte ich innerlich abgeschlossen.“ Schließlich landete er in der Fleischindus­trie und konnte hier, dank seines damaligen Arbeitgebers, eine Lehre als Lebensmitteltechniker beginnen. Dass ihn auch diese Ausbildung auf Dauer nicht glücklich machen würde, merkte er schnell. Im zweiten Lehrjahr entschied er sich dafür, neben der Lehre die Matura zu machen, woraufhin er ein IT-Kolleg besuchte und dieses als Ingenieur abschloss. Ein berufsbegleitendes Studium in Informatik krönte seinen Berufsweg und gab ihm endlich die Möglichkeit seinen Traum zu leben. „Es waren harte Jahre, auch finanziell“, sagt Schrott und meint weiter: „Jeder kann sich seine Träume erfüllen, berufsbegleitend oder auch mit Fernstudium. Die Möglichkeiten sind da.“

DER TRAUM VON DER SELBSTÄNDIGKEIT. Daniel Schrott gründete sein eigenes Unternehmen, „Peak Productions Austria“ und bietet seither innovative IT, Software und IoT-Lösungen an. Die Kombination von Alltagsgegenständen mit Technologie ist eine weitere Leidenschaft des Unternehmers. Momentan arbeitet er zusätzlich an der Entwicklung und Vermarktung seines „IntelliGlas“, eines interaktiven Spiegels, mit dem er beim tirolweiten Ideencasting „120-Sekunden“ teilnahm. Der patentierte Spiegel soll Realität und Technologie miteinander verbinden und so in Hotels oder bei Friseuren neben dem Spiegelbild wichtige Informationen, Unterhaltsames und Videos einblenden. Auch andere Projekte sind noch geplant, „diese werden aber noch nicht verraten“, informiert Schrott. Rückblickend auf seinen Werdegang sind ein Ziel vor Augen und reichlich Kampfgeist die wichtigsten Faktoren für seinen Erfolg. „Es war nicht leicht, aber machbar.“

DAS GLÜCK TEILEN. Für seinen Erfolg ist Daniel Schrott sehr dankbar und möchte andere Menschen in schwierigen Situationen unterstützen. Während der Corona-Pandemie häufte sich der Bedarf an kostengüns­tigen Computern und er erkannte die Not bei vielen Menschen. So kam ihm die Idee, ihnen unter die Arme zu greifen. Er begann alte Geräte zu reparieren und an Bedürftige zu verschenken – die Nachfrage war so groß, dass er alleine nicht mehr in der Lage war das Projekt zu bewältigen. Auch finanziell konnte der Unternehmer den Aufwand nicht mehr alleine tragen. Die durchschnittlichen Kos­ten für die Reparatur eines Computers und das Wechseln der Festplatte – im Sinne des Datenschutzes – betragen 100 Euro und wurden anfangs von Daniel Schrott selbst übernommen. Deshalb gründete er 2020 gemeinsam mit Viktoria Halitsa und Edmund Georg den Verein „Altes für Gutes“ und sammelte neben alten Computern auch Spenden für seinen gemeinnützigen Verein. Mittlerweile konnte er seit der Vereinsgründung rund 300 Geräte in den Bezirken Landeck und Imst verschenken und freut sich über die positiven Rückmeldungen und strahlenden Gesichter. Mit den vielen Spenden an alten Geräten und den finanziellen Unterstützungen von „Patentanwälte Torggler & Hofinger“, dem „EDV Studio Valentini“ und vielen mehr konnte so schon viel Gutes in den Bezirken getan werden. Alte Geräte können gerne an den Annahmestellen (in Landeck im „Favors“) zu den dortigen Öffnungszeiten abgegeben werden. Für alle, die im Verein mithelfen möchten, organisiert Daniel Schrott monatliche Treffen im Lantech und zeigt dort, wie man Geräte reparieren kann. „Die Menschen wollen helfen, mittlerweile sind zwölf feste Mitglieder im Verein und es kommen auch immer wieder Leute, die keine Ahnung haben und es einfach lernen“, mit Erfolg, wie Schrott bestätigt.

KONTAKT UND HILFE. Wer einen Computer braucht, oder alte Geräte daheim hat, die er spenden möchte, kann sich gerne bei Daniel Schrott melden. Er ist unter der Nummer 06604316698 und auf Facebook mit der Seite „Altes für Gutes“ erreichbar. Natürlich bleiben die Spenden anonym.
Vom Schulabbrecher zum IT-Unternehmer
IT-Spezialist Daniel Schrott nimmt einen Computer auseinander und repariert ihn. Manchmal können alte Geräte nicht mehr gerettet werden, dann werden sie als Ersatzteillager für andere Computer verwendet. Wie das funktioniert, zeigt er bei den Treffen im Lantech und freut sich über die steigenden Mitgliederzahlen im Verein „Altes für Gutes“. RS-Foto: Gruber

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