Lob für Disziplin der Bevölkerung von Polizei-Bezirkskommandant Egon Lorenz
Am 19. März isolierte sich Tirol. Für 279 Gemeinden gilt seit dem eine Quarantäneverordnung – als bislang letzte Maßnahme im Zuge der Corona-Krise. Gefordert ist nicht nur die Bevölkerung, gefordert ist auch die Polizei, die die Einhaltung der Maßnahmen zu kontrollieren hat.
Wie es im Bezirk Reutte mit der Quarantänedisziplin aussieht, fragte die RUNDSCHAU bei Polizei-Bezirkskommandant Egon Lorenz nach. „Bis dato läuft im Außerfern alles sehr geordnet ab und ich kann mich bei der Bevölkerung an dieser Stelle für die Disziplin nur bedanken“, zieht Egon Lorenz eine eine erste positive Bilanz. Aktuell weist der Bezirk Reutte zwar die wenigsten Fälle auf, dennoch werden Quarantäne und Ausgangssperre genau kontrolliert. Ermahnungen habe es schon einige gegeben, Anzeigen auch, aber weniger, berichtet Egon Lorenz. „Diese Anzeigen bezogen sich vor allem auf Übertretungen bezüglich des Verlassens der Gemeinde.“ Gruppenbildungen machen im Bezirk Reutte hingegen keine allzu großen Probleme. „Wir hatten schon ein paar, aber die Leuten reagierten auf unsere Aufforderung großteils sehr verständnisvoll.“ An dieser Stelle appelliert Egon Lorenz an alle, diese Maßnahmen ernst zu nehmen und einzuhalten, denn wie bereits erwähnt: „Wir kontrollieren, wir ermahnen und verhängen, wenn notwendig, auch Anzeigen.“ Im Bezirk Reutte arbeitet die Polizei derzeit im Vollstand, etwa 74 Polizisten sind im Einsatz. „Wir sind von diesen Maßnahmen, ähnlich wie die Bevölkerung auch, überrascht worden. Auf diese spezielle Situation konnte sich keiner vorab einstellen. Allerdings sind wir bei der Polizei immer wieder mit Thematiken befasst, die schnelles und flexibles Handeln erfordern. Zum einen lernt man vieles durch Berufserfahrung, zum anderen absolvieren wir immer wieder zielgerichtete Schulungen. Im Bezirk Reutte funktioniert die Zusammenarbeit mit den Behörden, mit den Blaulichtorganisationen und auch mit der Bevölkerung gut. Das unterstützt uns in unserer Arbeit sehr“, weiß Egon Lorenz.
Sich selbst und andere schützen.
Damit die Polizei ihre Aufgaben wahren kann, ist es wichtig, sich selbst auch zu schützen. „Bei uns gibt es klare Gruppenzuweisungen an den Stationen. Wir halten einen Mindestabstand von eineinhalb bis zwei Metern ein. Desinfektion und gründliche Handhygiene sind selbstverständlich“, erklärt der Bezirkskommandant und führt weiter aus: „Ich denke, dass wir schon noch eine Weile durchhalten müssen. Es gilt Ruhe zu bewahren, zusammenzuhalten und Disziplin zu zeigen. Jede Form einer Stigmatisierung ist unsinnig und bringt niemanden weiter. Menschlichkeit und Toleranz sind gefragt. Wenn wir uns daran und an die behördlichen Vorgaben halten, werden wir diese Krise gemeinsam überstehen.“ Kurz vor Redaktionsschluss teilte Bezirkskommandant Lorenz mit, dass der Grenzübergang Ehrwald/Garmisch täglich von 6 bis 8 Uhr und von 18 bis 20 Uhr geöffnet ist.