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Neues vom Jugendrotkreuz

Bezirkskonferenz des Österreichischen Jugendrotkreuzes in Reutte

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause fand am vergangenen Donnerstag erstmals wieder die Bezirkskonferenz des Österreichischen Jugendrotkreuzes (ÖJRK) statt. In der Volksschule Archbach-Reutte kamen die Referenten und Referentinnen der Außerferner Volks- und Mittelschulen, PTS und AHS zusammen.
3. Oktober 2022 | von Von Magdalena Winkler
Neues vom Jugendrotkreuz
Die Bezirksleitung im Außerfern hat jetzt eine Doppel-Spitze: ÖJRK Landesgeschäftsführer Philipp Schumacher und die Bezirksleitung Sabine Gruber und Martin Holzmann (v.l.). RS-Fotos: Winkler
Von Mag

Als „ein Stück weit Normalität“ bezeichnete es Edith Müller, Schulqualitätsmanagerin und ÖJRK-Bezirksleiter-Stellvertreterin, die Referenten zur traditionellen Bezirkskonferenz in der VS Archbach-Reutte wieder willkommenheißen zu können. Man habe auch an den Schulen mittlerweile gelernt, mit der Covid-Situation umzugehen und könne sich daher nun auch wieder verstärkt darauf konzentrieren, „was Schule wirklich ist“ – und dazu gehören letztlich auch die Aktionen, Projekte und Initiativen des ÖJRK.

MITEINANDER. Dass diese im Bezirk auch in den vergangenen drei Jahren trotz der Herausforderungen einen festen Platz im Schulalltag hatten, beweisen die Zahlen und Fakten, die ÖJRK-Bezirksleiter Martin Holzmann vorlegte: 3.353,94 Euro Spenden konnten gesammelt, 417 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in verschiedenen Kursen ausgebildet werden. Dazu zählen etwa die Vorbereitung auf die Radfahrprüfungen an den Volksschulen sowie die Prüfungen zu den Schwimmer- und Rettungsschwimmerabzeichen, aber auch Erste-Hilfe-Kurse. Besonders erfreulich: Der JRK-Truppe des BG/BRG Reutte unter der Leitung von Barbara Wankmiller wurde im vergangenen Jahr für ihren Einsatz der Young Humanitarian Heroes Award verliehen. Weil Besuche im Altenwohnheim nicht oder nur schwerlich möglich waren, verfasste die Gruppe Briefe an die Bewohner des Pflegeheims Haus Ehrenberg. Mittlerweile hat die JRK-Gruppe bereits ganze Klassen an ihrer Schule dazu motiviert, sich an der Aktion zu beteiligen und es besteht reger Briefverkehr. Hinter Initiativen wie dieser stehe die engagierte Arbeit der Schulreferenten an den Außerferner Schulen, die zur Vermittlung von humanitärer und sozialer Bildung beitragen, wofür sich Bezirksleiter Martin Holzmann herzlich bedankt. Auf Wunsch Holzmanns erhielt die Bezirksleitung bei der Konferenz auch eine Doppelspitze: Per Abstimmungsbescheid bei der Konferenz wird er künftig von Sabine Gruber, Direktorin der VS Archbach-Reutte und JRK-Bezirksreferentin im Bereich Soziales, unterstützt.

SEIT 100 JAHREN. Das Österreichische Jugendrotkreuz wurde 1922 gegründet, wie ÖJRK-Landesgeschäftsführer Philipp Schuhmacher erzählt. Auch an den Schulen im Außerfern fasste die Idee bald Fuß. Dort sollte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch die Arbeit wiederaufgenommen werden: In Tannheim kam es 1948 zur offiziellen Wiederbegründung des ÖJRK. Heute sind es über 1500 freiwillige Jugendrotkreuz-Schulreferenten, die die Werte des ÖJRK in die Schulen tragen. Dabei wird auch auf aktuelle Herausforderungen reagiert. Mit der 2019 gestarteten Aktion #humanity will das JRK etwa dazu beitragen, mehr Menschlichkeit in sozialen Medien zu verbreiten, die aus der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen schlichtweg nicht mehr wegzudenken sind. Mit Workshops und Arbeitsmaterialien sowohl für Pädagogen und Betreuer – aber auch Kinder und Jugendliche – versucht das JRK, dahingehende Themen anzugehen.

HELFEN. In kurzen Workshops erhielten die Teilnehmer der heurigen Bezirkskonferenz darüber hinaus Einblick in verschiedene Programme des JRK. Neben Altbewährtem, wie zum Beispiel der jährlich stattfinden Weihnachtskartenaktion, wird unermüdlich an neuen Initiativen gearbeitet – auch um aktuellen Herausforderungen entsprechen zu können. So wird mitunter verstärkt auf Aktionen im Bereich Mental Health gesetzt. Als Beispiel hierfür wäre das Projekt Time4friends zu nennen: Time4friends ist eine Beratungsstelle von Jugendlichen für Jugendliche. Interessierte junge Menschen können sich zu sogenannten Peers ausbilden lassen, die dann im Rahmen einer Beratung über den Social Media Dienst WhatsApp Jugendlichen in belastenden Situationen Hilfe anbieten. Mit verschiedenen Sammel- und Spendenaktionen engagiert sich das JRK auch im Ukraine-Krieg. Immer aktuell ist die bereits vor Jahren ins Leben gerufene Aktion „Schüler helfen Schülern“, bei der Kinder und Jugendliche Spenden aus ihrem Taschengeld sowie durch Aktionen an und mit der Schule aufbringen. Mit diesen Spenden kann Familien in finanziellen Notsituationen rasch und unbürokratisch Hilfe angeboten werden. „Es ist davon auszugehen, dass wir angesichts der aktuellen Herausforderungen, allen voran der Energiekrise und Teuerung, mehr Familien haben, die in finanzielle Engpässe geraten“, meint Sabine Gruber, Bezirksreferentin für den Bereich ‚Soziales‘. Hier gelte es, mit viel Feingefühl hinzuschauen und aktiv zu werden. Denn letztlich ist es das, wofür das JRK seit seiner Gründung steht: Miteinander zu helfen.
Neues vom Jugendrotkreuz
Das Jugendrotkreuz stellt verschiedene Materialien zur Verfügung.

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