Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wettersturz stoppte Seilbahn

4. Feber 2020 | von Sabine Schretter
Wettersturz stoppte Seilbahn
Ein umgestürzter Baum verursachte den Stillstand der Seilbahn auf den Hahnenkamm. Alle „gefangenen“ Skifahrer konnten unverletzt geborgen werden.
Foto: Zeitungsfoto.at

Ein umgestürzter Baum legte die Hahnenkammbahn lahm. Bergung verlief vorbildlich


Es ist erst wenige Tage her, seit der Streit um einen nicht unterfertigten Dienstbarkeitsvertrag den Stopp der Hahnenkammbahn bewirkte. Der Streit wurde beigelegt, die Bahn lief wieder. Gestern hieß es wieder Stillstand: diesmal waren Wind und Wetter schuld.

Von Sabine Schretter

Am Dienstag, dem 28. Jänner, um 11.45 Uhr, riss heftiger Wind – im Zuge eines  plötzlichen heftigen  Wettersturzes – einen großen Nadelbaum aus der Verwurzelung. Dieser stürzte in weiterer Folge auf das Tragseil der 8er Gondelbahn, die auf den Reuttener Hahnenkamm führt. Ein Liftangestellter beobachtete den Vorfall und führte sofort einen „Stopp“ der Bahn durch. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich  31 Personen, die sich auf mehrere Gondeln verteilten, sowohl auf der Talfahrt als auch auf der Bergfahrt. Zum Großteil handelte es sich um Kinder und Volksschulkinder, die an einem Skikurs teilnahmen und sich in Begleitung ihrer Skilehrer bzw. Lehrpersonen befanden. Vom Betriebsleiter wurde anschließend über Notruf die Leitstelle Tirol verständigt. Die alarmierten Bergrettungen Reutte, Vils und Nesselwängle führten in weiterer Folge die Bergung der in den Gondeln befindlichen Personen durch. Sie alle konnten unverletzt geborgen werden. Bei der Bergung waren 28  Mitglieder der Bergrettung, 15 Rettungsleute und sieben Polizisten im Einsatz. Da ein solcher Einsatz jede Menge Personalaufwand bedeutet, wurden zur Ortsstelle Reutte noch die Ortsstellen Nesselwängle und Vils dazu alarmiert, so Gregor Franke von der Bergrettung Tirol. Beim Einsatz seilte sich ein Bergretter zu jeder Kabine ab, stattete die dort befindlichen Skifahrer mit einem „Notgurt“ aus und seilte diese dann auf den Boden ab. Alle geborgenen Skifahrer wurden registriert und sicher zur Talstation gebracht. Gefahr für die Skifahrer bestand zu keiner Zeit. 
Gut organisiert.

Die gute Ausbildung der Bergrettung Tirol bewährt sich vor allem  bei solchen Einsätzen. Eine Tatsache, der auch BH Katharina Rumpf  als betroffenen Mama nur zustimmen kann. „Auch meine Tochter saß in einer der Gondeln. Sie macht gerade einen Skikurs mit ihrer Klasse und saß am Dienstag fest. Sie hatte Glück, denn mit ihr waren ihre Freundinnen, ihre Lehrerin und ein Skilehrer mit in der Gondel. Sie war nicht allein und hat alles sehr gut überstanden. Ich bin froh, dass sie nicht alleine war, sie hatte keine Angst und freute sich am nächsten Tag schon wieder auf den Skikurs“, schildert Katharina Rumpf im Telefonat mit der RUNDSCHAU. Die Skifahrer, die am Sessellift festsaßen,  mussten schon mehr Nerven und Mut beweisen. „Die Bergung war sehr gut organisiert und die Bergretter haben tolle Arbeit geleistet. So kamen alle Skifahrer heil bei der Talstation an“, lobt BH Katharina Rumpf alle am Hahnenkamm-Einsatz  Beteiligten.
Danke!

Die Volksschule Reutte veranstaltete mit den Klassen der zweiten Schulstufe vergangene Woche den Schulskikurs im Skigebiet Hahnenkamm. Am Dienstag wurden durch einen umstürzenden Baum die Seile der Gondelbahn getroffen (siehe Bericht Seite ). Die Bahn musste eingestellt werden. Unglücklicherweise waren zwölf  Schüler der VS Reutte mit ihren Begleitpersonen in den Gondeln eingeschlossen. Durch einen professionellen Einsatz wurden alle Kinder unverletzt geborgen und versorgt. Die Schulleitung und das Lehrerkollegium möchten sich auf diesem Weg bei allen Einsatzkräften der Bergrettungen, der Feuerwehren, dem Roten Kreuz und der Polizei herzlich bedanken.

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