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Der „Ernst des Lebens“ soll Spass machen

Gedanken rund um den diesjährigen Schulbeginn

Anfang September bedeutet Schulbeginn. Jede bzw. jeder von uns hat ihn mit- und durchgemacht, überstanden und letztendlich hat es immer geklappt. Trotzdem bedeutet es für viele Schülerinnen und Schüler „Raus aus der Komfortzone“ und hinein in neue Herausforderungen in einem anderen sozialen Umfeld. Dies trifft insbesondere bei Schuleintritt sowie nach dem vierten und dem achten Schuljahr zu.
2. September 2024 | von Bruno Dengg
Der „Ernst des Lebens“ soll Spass machen
Der neue Schulqualitätsmanager Simon Walch übernahm mit 01. Juli 24 die Agenden des Pädagogischen Dienstes der Bildungsregion West in Reutte. RS-Foto: Bruno Dengg
Fast jeder Beginn eines neuen Schuljahres ist bis zum letzten Abdruck hin geprägt von Fragen und „Sorgen“ der Kinder und der Erziehungsberechtigten, wie die Situation an den Pflicht- und weiterführenden Schulen des Bezirkes aussieht. Um Spekulationen vorzubeugen und Gerüchte aus der Welt zu schaffen habe ich beim Pädagogischen Dienst, Bildungsregion Tirol West, zu der auch der Bezirk Reutte zählt, Informationen über Neuerungen, Veränderungen, Zahlen, Daten und Fakten eingeholt, die das Außerfern betreffen.

TAFELKLASSLER UND VOLKSSCHULEN. Für die Erstklässler ist wohl die Vorfreude das Wichtigste und ein vorangegangener Kindergartenbesuch mehr als nützlich. Kinder sind von klein auf neugierig und freuen sich aufs Lernen. Die Eltern sollten ihre Sprösslinge mit Freude auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereiten und so gibt es nicht umsonst seit vielen Jahren „Schultüten“ als Startgeschenk. Geborgenheit, Nähe und Zuwendung sind besonders wichtig, da der neue, ungewohnte Alltag fordernd ist. Kinder und Eltern werden vom Schulalltag oft überrascht und brauchen gemeinsam Zeit für einen neuen Rhythmus. Im Schuljahr 2024-25 werden im Bezirk Reutte 1294 Schülerinnen und Schüler in 31 Volksschulen von 147 Lehrpersonen unterrichtet und betreut. Nur 8 Schülerinnen und Schüler gehen in eine Vorschulklasse. Es gibt keinen Lehrermangel an VS, nur in Heiterwang läuft derzeit noch eine Nebenausschreibung. Es gibt im Außerfern acht Stammschulen, die andere 12 Volksschulen in Bezug auf die Schulleitung mitbetreuen. Dies sind Vils, Bach, Weißenbach, Archbach-Reutte, Berwang, Forchach, Biberwier und Tannheim. Es gibt lt. Bildungsdirektion einige Klein- und Kleinstschulen, jedoch ist keine davon von einer Schließung betroffen.

WELCHES BILD ZEIGT SICH FÜR DIE SEKUNDARSTUFE I? Eltern stehen trotz umfangreicher Informationen, wie Schnuppertage, Tage der offenen Tür, Elternabende und -gespräche vor dem Dilemma bereits im Februar der vierten Klasse Volksschule mit dem Kind gemeinsam eine Entscheidung zu treffen, an welchem Schultyp die fünfte bis achte Schulstufe absolviert werden soll. Das ist wahrlich nicht einfach. Im Bezirk Reutte gibt es 6 Mittelschulen, für die es großteils eine Sprengeleinteilung gibt. Standorte sind Ehrwald, Tannheimer Tal, Vils, Lechtal, Reutte-Königsweg und Reutte-Untermarkt. Vergangenes Schuljahr besuchten im Außerfern um die tausend Schülerinnen und Schüler diesen Schultyp. Die Unterstufe des BRG/BG Reute besuchten 292 Mädchen und Burschen.

WIE SIEHT ES MIT DEM 9. PFLICHTSCHULJAHR UND DANACH AUS? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es ist wohl eine der kompliziertesten Entscheidungen, die die Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigte nach der achten Schulstufe zu treffen haben. Es gibt sehr viele Angebote und die in Frage kommenden Schulen im und außerhalb des Bezirks sind „Mitbewerber“ am Markt. Letztendlich sollten allerdings Interesse, Neigungen, Talente, Motivation und mögliche zukünftige Berufschancen für die richtige Wahl entscheidende Faktoren sein. Im Bezirk Reutte stehen zur Absolvierung des neunten Pflichtschuljahres die PTS Reutte und PTS  Lechtal, das BRG/BG Reutte, die BHAK, die HLW, die HTL und die Schnitzschule in Elbigenalp zur Auswahl. Von den 258 Schülerinnen und Schülern haben sich 93 für die Polytechnischen Schulen, 46 für das BRG/BG Reutte, 22 für die Schnitzschule und 97 für die berufsbildenden höheren Schulen entschieden. Scheinbar ist der Trend Richtung BHS weiterhin intakt.
...Und in weiterer Folge könnte der gewählte Schultyp (AHS Oberstufe, BHS und Fachschulen) beibehalten werden oder es erfolgt eine Neuorientierung durch das Erlernen eines Lehrberufs. Im Bezirk Reutte haben im vergangenen Jahr 73 Schülerinnen und Schüler die TFBS für Handel und Büro Reutte und 117 die betriebseigene FBS Plansee bezogen auf alle Lehrjahre besucht. Wer eine Lehre beginnen möchte, hat im Bezirk Reutte sehr große Chancen. Reutte liegt laut Statistik der Wirtschaftskammer im vordersten Feld der Tiroler Bezirke und kann einen Zuwachs der Lehrlingszahlen sowie der auszubildenden Betriebe verzeichnen. Mit Stichtag 31.07.2024 erlernen 490 Lehrlinge einen der vielen interessanten Lehrberufe. Obwohl der Arbeitsmarkt laut AMS abflachend ist, sind mit Stand 31. Juli dieses Jahres 53 Lehrstellen sofort verfügbar, weitere 87 in allernächster Zeit. Die stärkste Nachfrage nach Lehrlingen besteht in den Bereichen Tourismus, Metall und Elektro, Handel sowie Bau und Baunebengewerbe. Die hohe Anzahl ergibt sich einerseits aus der begrenzten Anzahl an Entlassschülerinnen und -schülern und andererseits aus der Tatsache, dass andere Schulen sowie die Pflegeausbildung gegenüber einem Lehrberuf bevorzugt werden. Für Jugendliche, die nicht vermittelt werden können gibt es über das AMS eine Reihe von Jugendmaßnahmen, die den entsprechenden Personen helfen sollen eine berufliche Ausbildung zu absolvieren.

NEUER SQM FÜR DEN BEZIRK REUTTE. Seit 01. Juli dieses Jahres ist die Stelle des Schulqualitätsmanagers für den Bezirk Reutte wieder besetzt. Simon Walch kam beim Hearing in den Dreiervorschlag, gewann das „Rennen“ und wurde von Bundesminister Martin Polaschek für fünf Jahre in dieser Funktion bestellt. Herr Walch hat die Pädagogische Akademie absolviert und begann 2002 seinen Dienst als VS- und Religionslehrer an der VS Steeg. In den folgenden Jahren war er an den verschiedensten Schulen im Lechtal und dessen Seitentäler und sogar in Warth/Vorarlberg erfolgreich tätig. Ab 2011 wurde er beruflich sesshafter und übernahm 2011 die Schulleitung in Elmen bis zum Juni dieses Jahres. Simon Walch freut sich schon sehr auf diese neue berufliche Reise sowie die Herausforderungen in einem System, in dem er schon sehr lange tätig war. Er sieht seine Aufgabe darin die Schulleiterinnen und Schulleiter bei Projekten zu unterstützen und Prozesse zu begleiten. Sehr wichtig findet er, dass es in jedem Bezirk eine Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner für die Schulleitungen gibt. Er arbeitet gerne mit Menschen, kennt sehr viele Kolleginnen und Kollegen und schätzt deren Engagement. Selbst sieht er sich als „Teamplayer“ und möchte Garant für ein gutes Miteinander im Bezirk sein. Die Rundschau gratuliert recht herzlich zur neuen beruflichen Herausforderung und wünscht Simon Walch alles Gute und viel Erfolg. Gleichzeitig mit Simon Walch wurden auch sechs neue Schulleiterinnen und Schulleiter im Bezirk bestellt. Dies sind: Birgit Rea (PTS Reutte), Stefan Wildanger (MS Lechtal), Evelyn Friedl (VS Elmen), Claudia Wehinger (VS Ehenbichl), Claudia Hildebrandt-Zamora (VS Grän) und Elisabeth Rindle (VS Heiterwang). Auch ihnen viel Freude und Erfolg in der neuen Funktion.
 

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